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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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heruntergeeilt und an Bord kam. Seine Augen weiteten sich, als er Casey bemerkte.
    »Tut mir leid, daß ich mich verspätet habe, Mr. Gornt.«
    »Schon recht, Mr. Marlowe – ich weiß, wie das mit kleinen Kindern ist. Ich glaube, Sie kennen einander. Miss Tcholok ist mein Gast, ich verbürge mich für ihre Diskretion.« Er lächelte ihr zu. »Das kann ich doch?«
    »Selbstverständlich.«
    »Entschuldigen Sie mich, bitte!« Gornt verließ sie und begab sich auf die Brücke, um das Ruder zu übernehmen. Ein wenig verlegen sahen sie ihm nach.
    »Ich habe nicht erwartet, Sie hier zu sehen, Peter.«
    »Ich habe auch nicht erwartet, Sie hier zu sehen.«
    Sie blickte ihn unverwandt an. »Gehört eine von … von den anderen Mädchen zu Ihnen? Sie können offen mit mir reden.«
    Ein seltsames Lächeln spielte um seine Lippen. »Selbst wenn es so wäre, würde ich antworten, daß es Sie nichts angeht. Diskretion und so weiter. Übrigens: Sind Sie Gornts Freundin?«
    Sie starrte ihn an. »Nein. Natürlich nicht!«
    »Warum sind Sie dann gekommen?«
    »Ich weiß es nicht. Er … er sagte nur, er hätte mich als Gleichgestellte eingeladen.«
    »Ich verstehe.« Peter Marlowe schien erleichtert. »Er hat einen eigenen Sinn für Humor. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Zumindest acht von ihnen gehören zu Marlowes Harem!« Sie lachte mit ihm, und in ernsterem Ton fügte er hinzu: »Machen Sie sich wegen Fleur keine Gedanken! Sie ist sehr verständnisvoll.«
    »Ich wollte, das wäre ich auch. Das ist hier alles neu für mich. Tut mir leid wegen …«
    »Auch für mich ist es neu. Ich war noch nie bei so einem Sonntagsausflug dabei. Warum haben Sie …« Sein Lächeln erlosch. Sie folgte seinem Blick. Robin Grey war von unten gekommen und schenkte sich ein Glas Champagner ein; eines der Mädchen hielt ihm auch ihr Glas hin. Casey wandte sich um und beobachtete Gornt, der seine Blicke von einem Mann zum anderen und dann zu ihr wandern ließ.
    »Kommen Sie doch rauf«, rief Gornt. »Hier gibt es Wein, Champagner, Bloody Marys und sogar Kaffee.« Sein Gesicht war ausdruckslos, aber in seinem Inneren war er belustigt.

4
    11.15 Uhr:
    »Ich wiederhole, Mr. Sinders, ich weiß von keinem Telegramm, von keinem Arthur, von keinem Amerikaner, von keinen Akten – und ich kenne auch keinen Major Yuri Bakyan – der Mann war Igor Woranski, Vollmatrose.« Suslew hütete sich, die Geduld zu verlieren. Sinders saß ihm gegenüber an einem Schreibtisch. Suslew hatte erwartet, daß Roger Crosse anwesend sein werde, um ihm beizustehen, aber er hatte sich nicht blicken lassen.
    Sei vorsichtig, ermahnte er sich, du bist auf dich selbst gestellt! Von Roger kannst du keine Hilfe erwarten. Völlig richtig. Ein Spion muß sich selbst schützen. Und von Boradinow kannst du auch keine Hilfe erhoffen. Er warf einen Blick auf seinen Ersten Offizier, der in steifer Haltung neben ihm saß.
    »Und Sie behaupten immer noch, dieser Spion Dimitri Metkin habe nicht Leonow – Nicolai Leonow – geheißen?«
    »Unsinn, alles Unsinn! Ich werde meine Regierung über diesen Zwischenfall unter …«
    »Sind Ihre Reparaturen abgeschlossen?«
    »Ja, heute um Mitternacht wird es soweit sein. Wir bringen gutes Geld nach Hongkong und …«
    »… und tun nichts anderes als Unruhe stiften. Wie Major Leonow, wie Bakyan.«
    »Sie meinen Metkin?« Suslew funkelte Boradinow an, um die Aufmerksamkeit wenigstens zum Teil von sich abzulenken. »Kennst du einen Leonow?«
    »Nein, Genosse Kapitän«, stotterte Boradinow. »Wir wußten von nichts.«
    »Die reinsten Unschuldslämmchen!« Sinders seufzte. »Glücklicherweise hat uns Leonow – bevor er von Ihren Leuten ermordet wurde – eine Menge von Ihnen und von der Iwanow erzählt. Ja, Ihr Major Leonow war sehr mitteilsam.« Plötzlich tönte seine Stimme wie ein Peitschenknall: »Erster Offizier Boradinow, bitte warten Sie draußen!«
    Mit weißem Gesicht verließ der junge Mann den Raum. Draußen forderte ihn ein finster blickender chinesischer SI-Mann durch einen Wink auf, sich zu setzen.
    Sinders legte seine Pfeife weg, nahm ein Päckchen Zigaretten heraus und zündete sich eine an. Regen prasselte gegen das Fenster. Während er seinen Feind unter buschigen Augenbrauen hervor beobachtete, fragte sich Suslew, was Crosse denn gar so Wichtiges für ihn gehabt hatte. Als heute früh das Geheimtelefon läutete, war es Arthur, der wissen wollte, ob Suslew sich heute abend gegen acht in den Sinclair Towers mit Roger

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