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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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neunzehnten Stock serviert. Es war ein L-förmiger Raum, mit einer hohen Decke und blauen Vorhängen, blaumarmorierten chinesischen Teppichen und großen Fenstern, durch die man Kowloon sehen konnte und die Flugzeuge, die auf Kai Tak landeten und von dort abhoben, im Westen sah man bis Stonecutters Island und Tsing Yi Island und dahinter einen Teil der New Territories. Auf dem großen massiven Eichentisch prangten Gedecke, feines Silber und bestes Waterford-Kristall. Den Gastgebern und ihren beiden Gästen standen vier schweigsame und gut geschulte Kellner in schwarzen Hosen und weißen Blusen mit dem Struan-Emblem zur Verfügung.
    Cocktails waren noch vor Bartletts und Dunross’ Ankunft serviert worden. Casey trank einen trockenen Wodka Martini wie alle anderen. Bartlett bekam, ohne gefragt zu werden, eine eiskalte Dose Anheuser Bier auf einem georgianischen Silbertablett gereicht.
    »Wer hat Ihnen das verraten?« fragte Bartlett beglückt.
    »Mit den besten Empfehlungen von Struan and Company«, antwortete Dunross.
    »Wir haben gehört, daß das Ihr Leibgetränk ist.« Er machte ihn mit Gavallan, deVille und Linbar Struan bekannt, ließ sich ein Glas eisgekühlten Chablis einschenken und lächelte Casey an.
    »Ich bitte um Entschuldigung«, wandte sich Bartlett an die anderen, »aber ich muß Miss Tcholok noch etwas sagen, bevor ich es vergesse. Ruf bitte morgen Johnston in Washington an, und erkundige dich, wer unser bester Verbindungsmann am hiesigen Konsulat ist.«
    »Gern. Wenn ich ihn nicht erreichen kann, werde ich Tim Diller fragen.«
    Alles, was mit Johnston zu tun hatte, war Code für: ›Wie kommst du mit dem Deal weiter?‹ Die Antwort ›Diller‹ bedeutete gut, die Antwort ›Tim Diller‹ sehr gut, ›Jones‹ schlecht, ›George Jones‹ sehr schlecht.
    »Gute Idee«, sagte Bartlett und erwiderte ihr Lächeln. Dann zu Dunross: »Das ist ein wunderschöner Raum.«
    »Er erfüllt seinen Zweck«, sagte Dunross.
    Casey lachte. »Die Konferenz ist sehr gut gelaufen, Mr. Dunross«, sagte sie. »Wir haben einen Vorschlag ausgearbeitet, den Sie einer sorgfältigen Prüfung unterziehen sollten.«
    »Ja, Andrew hat mir in groben Umrissen davon berichtet«, erwiderte Dunross.
    »Möchten Sie noch ein Glas?«
    »Danke, nein. Ich glaube, der Vorschlag nimmt auf alles Rücksicht, Sir. Oder bestehen noch irgendwelche Zweifel, die ich aufklären sollte?«
    »Sicher wird es noch Unklarheiten geben, auf die ich zum gegebenen Zeitpunkt zurückkommen werde«, antwortete Dunross, wie immer insgeheim belustigt von dem Sir, das so viele Amerikanerinnen ins Gespräch einfließen ließen und so ganz fehl am Platz gegenüber Kellnern gebrauchten. »Ein Bier für Mr. Bartlett«, fügte er hinzu und unternahm so einen neuen Versuch, das Geschäftliche auf später zu verschieben. Und dann zu Jacques: » Ça va ? «
    » Qui, merci. Pas encore . « Noch nicht.
    »Sorge dich nicht«, sagte Dunross. Gestern hatten Jacques’ geliebte Tochter und ihr Mann, während sie in Frankreich Ferien machten, einen schweren Autounfall – wie schwer, das wußte er noch nicht. »Sorge dich nicht.«
    Jacques war Dunross’ Vetter und 1945 in die Firma eingetreten. Im Krieg hatte er eine harte Zeit durchgemacht, hatte 1940 seine Frau und seine zwei Kinder nach England geschickt und war selbst in Frankreich geblieben. Widerstand, Gefängnis, Flucht und abermals Widerstand. Jetzt war er vierundfünfzig, ein kräftiger, stiller Mann, aber bösartig, wenn man ihn herausforderte, mit breiter Brust, braunen Augen, rauhen Händen und vielen Narben.
    »Sind Sie mit unserem deal im Prinzip einverstanden?« fragte Casey.
    Dunross seufzte im stillen und schenkte ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit. »Es könnte sein, daß ich ein paar unbedeutende Einzelheiten ändern möchte. Mittlerweile«, fügte er entschieden hinzu, »können Sie von der Voraussetzung ausgehen, daß es im großen und ganzen eine annehmbare Abmachung ist.«
    »Wie schön!« rief Casey erfreut.
    »Fein«, sagte Bartlett, auch er zufrieden, und hob seine Bierdose. »Auf einen erfolgreichen Abschluß und große Gewinne – für Sie und für uns.«
    »Werden Sie lange brauchen, um damit zu Ende zu kommen, Ian? « fragte Bartlett, und alle hörten das Ian. Linbar Struan zuckte sichtbar zusammen.
    Zu ihrer Überraschung antwortete Dunross nur: »Nein«, als ob die Vertraulichkeit etwas völlig Normales wäre, und fügte hinzu: »Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Anwälte uns

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