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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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uns alle im Himmel wieder. Kommt, Leute! Versuchen wir es hier!«

3
    4.10 Uhr:
    Bartlett konnte sie jetzt gut hören. Während oben Balken und Träger weggeräumt wurden, rieselten von Zeit zu Zeit Staub und Schmutz herab und danach durchweichter Schutt. Soweit er das schätzen konnte, waren seine Retter etwa zehn Meter von ihm entfernt und immer noch fünf oder sechs Fuß über ihm. Der dünne Lichtstrahl machte ihm das Warten erträglicher. Er selbst war von allen Seiten eingeschlossen. Er hatte früher daran gedacht, den Rückzug anzutreten und dabei nach einem anderen Fluchtweg zu suchen.
    »Warten Sie lieber, Mr. Bartlett«, hatte Hooks hinuntergeschrien. »Wir wissen genau, wo Sie sind!«
    Also war er geblieben. Er war völlig durchnäßt und lag auf irgendwelchen Brettern – nicht allzu unbequem und durch schwere Träger gut geschützt. Er hatte gerade genug Platz, um zu liegen, oder sich, mit viel Vorsicht, aufzurichten. Es roch stark nach Gas, aber er hatte noch keine Kopfschmerzen und fühlte sich verhältnismäßig sicher. Luft hatte er genug, aber er war müde, sehr müde. Trotzdem zwang er sich, wach zu bleiben. Er konnte sich ausrechnen, daß sie den Rest der Nacht, vielleicht sogar den morgigen Tag brauchen würden, um einen Schacht bis zu ihm auszugraben. Aber das machte ihm keine Sorgen. Sie waren da. Und er hatte Kontakt mit ihnen. Vor einer Stunde hatte er Dunross in seiner Nähe gehört. »Linc? Ich bin’s, Dunross.«
    »Was machen Sie denn da?« hatte er beglückt hinaufgerufen.
    »Sie suchen. Keine Sorge, wir sind nicht weit weg.«
    »Ist schon recht. Hören Sie, Ian«, hatte er von quälender Sorge gepeinigt hinaufgerufen, »Orlanda, Orlanda Ramos, kennen Sie sie? Ich war in …«
    »Ja. Ich habe mit ihr gesprochen. Kurz nachdem die Steinlawine auf das Haus aufgetroffen war. Sie wartet oben auf der Kotewall Road. Es geht ihr gut. Und Ihnen?«
    »Prächtig, prächtig«, hatte er geantwortet, fast fröhlich schon, da er wußte, daß sie in Sicherheit war. Dann hatte Dunross ihm erzählt, wie er selbst mit knapper Not davongekommen war, und daß Casey alles mitangesehen hatte. Der Gedanke, wie nahe die anderen einer Katastrophe gewesen waren, erschütterte Bartlett. »Mein Gott! Wenn ihr euch nur ein paar Minuten Zeit gelassen hättet, wärt ihr alle drangewesen!«
    »Joss!«
    Sie hatten eine Weile geplaudert, dann mußte Dunross zurück, um die Rettungsarbeiten nicht zu behindern.
    Bartletts Gedanken kehrten zu Orlanda zurück, und wieder dankte er Gott, daß ihr nichts geschehen war und auch Casey nicht. So unter der Erde eingeschlossen zu sein, das könnte Orlanda nie durchstehen, dachte er. Casey vielleicht, aber nicht Orlanda. Niemals.
    Er machte es sich bequemer. Seine nasse Kleidung kribbelte ihm auf der Haut, aber die Rufe und das Lärmen der sich nähernden Rettungsmannschaft machten ihm Mut. Um sich die Zeit zu vertreiben, setzte er seine Wachträume von den beiden Frauen fort. Ich habe noch nie einen Körper gesehen wie den von Orlanda, und noch nie eine Frau wie sie erlebt. Mir ist, als kennte ich sie schon seit Jahren, nicht erst seit ein paar Tagen. Wirklich! Sie ist aufregend, geheimnisvoll und wunderbar gefährlich. Casey bedeutet keine Gefahr. Sie könnte eine phantastische Ehefrau abgeben, eine verläßliche Partnerin, aber sie ist kein rassiges Weibchen wie Orlanda. Zugegeben, Orlanda liebt hübsche Kleider und teure Geschenke, und wenn das wahr ist, was die Leute reden, wirft sie das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinaus. Aber ist das Geld nicht dazu da? Für meine Ex habe ich gesorgt und für die Kinder auch.
    Warum soll ich nicht meinen Spaß haben? Und die Möglichkeit nützen, sie vor den Biltzmanns dieser Welt zu schützen?
    Versteht sich. Aber ich weiß immer noch nicht, was an ihr – oder Hongkong – dran ist, das mich so bezaubert. Ich fühle mich hier mehr zu Hause als daheim. »Vielleicht warst du in einem früheren Leben schon einmal hier«, hatte Orlanda gemeint.
    »Du glaubst an Seelenwanderung?«
    »O ja!«
    Wäre das nicht herrlich, setzte er seine Wachträume fort, achtete nicht auf das Gas und auch nicht darauf, daß das Gas ein wenig auf ihn einwirkte. Mehr als ein Leben zu haben, das wäre doch …
    »Linc!«
    »He, Ian! Was gibt’s Neues?« Bartletts Stimmung hellte sich weiter auf. Dunross’ Stimme kam aus der Nähe. Aus nächster Nähe.
    »Nichts. Wir machen nur eine kleine Pause. Die Männer arbeiten schwer. Wir müssen wieder einen Haken

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