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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Plumm oder seinem alten Freund Southerby, dem Generaldirektor der Blacs, zu sagen. In diesem Augenblick kamen Adryon und Martin Haply auf ihn zugeschossen. »Wir haben es eben erst erfahren, Vater«, rief Adryon, schluchzend vor Erleichterung, und umarmte ihn stürmisch. »Ich hatte solche Angst!«
    »Schon recht, schon recht«, beruhigte er sie. »Mir ist ja nichts passiert. Du lieber Himmel, Adryon, dem Tai-Pan von Noble House kann doch ein mickriger Erdrutsch nichts anhaben …«
    »Sag bloß sowas nicht«, fiel sie ihm erschrocken ins Wort. »Wir sind in China, die Götter hören zu. So etwas darfst du nicht aussprechen!«
    »Gut, gut!« Dunross drückte sie an sich und lächelte Martin Haply zu, der sichtlich ebenso erleichtert war. »Alles okay?«
    »Ja, Sir, wir waren drüben in Kowloon. Ich hatte den Auftrag, einen Bericht über den dortigen Erdrutsch zu schreiben. Ich bin verdammt froh, Sie zu sehen, Tai-Pan! Ich fürchte, bei der Herfahrt hat der Wagen eine kleine Beule abbekommen.«
    »Das macht nichts.«
    Erst jetzt fiel Adryons Blick auf Casey. »Oh, hallo, Casey, entschuldigen Sie, ich …«
    »Reden Sie doch keinen Unsinn! Und stehen Sie nicht im Regen herum, steigen Sie ein! Sie auch, Mr. Haply!«
    Adryon gehorchte. Martin Haply zögerte und sagte dann zu Dunross: »Wenn Sie erlauben, Sir, ich möchte mich ein wenig umsehen.« Und zu Adryon: »Bin bald wieder da, Liebes.«
    Dunross sah ihm nach, bis sein Blick auf Gornt fiel, der den Hang heruntergeeilt kam. Ein gutes Stück vom Wagen entfernt, blieb er stehen und winkte ihn aufgeregt zu sich.
    Dunross streifte Casey mit einem Blick; sein Herz klopfte beklommen. Von ihrem Platz konnte sie Gornt nicht sehen. »Ich komme zurück, so schnell ich kann.«
    »Seien Sie vorsichtig!«
    Dunross ging zu Gornt hinüber. Gornt war völlig verschmutzt, seine Kleidung zerrissen, sein Bart verfilzt und seine Miene starr.
    »Wir wissen, wo er ist«, sagte Gornt. »Bartlett.«
    »Ist er tot?«
    »Nein. Wir haben ihn gefunden, aber wir können nicht an ihn ran.« Gornt deutete auf die Thermosflasche. »Ist das Tee?«
    »Kaffee mit Brandy.«
    Gornt nahm die Flasche und trank. »Casey noch im Wagen?«
    »Ja. Wie tief steckt er drin?«
    »Wir wissen es nicht. Tief. Vielleicht wäre es ratsam, ihr nichts zu sagen. Vorderhand.«
    Dunross zögerte. »Glauben Sie mir«, stieß Gornt hervor, »es sieht nicht rosig aus.«
    »Na gut.« Dunross war des vielen Leidens und Sterbens müde.
    Der Regen machte die Nacht noch düsterer und den Morast noch gefährlicher.
    »Stimmt das mit Tiptop und dem Geld?« fragte Gornt, während er sich mit der Stablampe vorsichtig einen Weg suchte.
    »Es stimmt. Der Sturm auf die Banken ist vorüber.«
    »Gut. Was haben Sie mir vorzuschlagen?«
    Dunross zuckte die Achseln. »Wir eröffnen mit dreißig.«
    »Das wird sich noch weisen«, spöttelte Gornt. »Aber auch bei dreißig bin ich aus dem Schneider.«
    »Ach ja?«
    »Ich werde zwei Millionen US-Dollar verlieren – die Summe, die Bartlett mir vorgeschossen hat.«
    Es überlief Dunross heiß. Das wird Bartlett lehren, keine krumme Tour mit mir zu versuchen, dachte er. »Ich weiß davon. Es war eine gute Idee. Bei dreißig sind Sie allerdings mit etwa vier Millionen im Verlust – zwei von ihm und zwei von Ihnen. Aber mit All Asia Air gebe ich mich zufrieden.«
    »Niemals.« Gornt blieb stehen und pflanzte sich vor ihm auf. »Niemals. Meine Fluglinie steht nicht zum Verkauf.«
    »Wie Sie wünschen. Bis Börsenbeginn halte ich mein Angebot aufrecht.«
    »Zum Teufel damit!«
    Mühsam stapften sie den Hang hinauf. Zwei Sanitäter mit einer Trage kamen ihnen entgegen. Keiner von ihnen kannte die verletzte Frau. Wenn Dunross auf einer solchen Bahre läge, wäre das eine Lösung für alle meine Probleme, dachte Gornt.

2
    1.20 Uhr:
    Der Gurkhasoldat richtete seine Lampe nach unten. Andere Soldaten und der junge Leutnant standen um ihn herum. Ein Feuerwehrhauptmann kam mit seinen Leuten hinzu. »Wo ist er?«
    Der Feuerwehrhauptmann hieß Harry Hooks.
    »Da, irgendwo da unten. Er heißt Bartlett. Linc Bartlett.«
    Hooks sah, daß der Lichtstrahl nur wenige Fuß weit reichte. Er legte sich auf den Boden. Hier war der Gasgeruch viel stärker. »He, Mr. Bartlett da unten, können Sie mich hören?« brüllte er in die Trümmer hinein.
    Alle horchten aufmerksam. »Ja«, kam es schwach zurück.
    »Sind Sie verletzt?«
    »Nein.«
    »Können Sie unser Licht sehen?«
    »Nein.«
    Hooks fluchte. »Bleiben Sie

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