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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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vielleicht«, sagte Dunross.
    »Wir versuchen es. Aber wir brauchen mehr Leute.« Ein ermunternder Schrei ließ ihn aufhorchen. Alle eilten auf die aufgeregten Soldaten zu. Unter einem Durcheinander von aufgerissenen Dielenböden, die die Männer weggeräumt hatten, war eine Art Passage sichtbar geworden, die abwärts zu führen schien, sich aber weiter unten außer Sicht krümmte. Sie sahen einen der kleinen Männer hineinspringen und verschwinden. Die ersten sechs Fuß kam er gut voran, die folgenden zehn Fuß nur sehr schwer, und dann ging es nicht mehr weiter. »Hallo da unten, Sir, können Sie mein Licht sehen?«
    »Ja!« Bartletts Stimme klang lauter. Er brauchte fast nicht zu schreien.
    »Ich werde jetzt das Licht bewegen, Sir. Wenn es in Ihre Nähe kommt, bitte sagen Sie, ob ich es nach links oder rechts, nach oben oder unten schwenken soll.«
    »Okay.« Durch eine Masse von Balken und Trägern und verwüsteten Zimmern sah Bartlett ein winziges Licht. »Ein Stück weiter nach rechts«, rief er; seine Stimme klang schon ein wenig heiser. Das Licht bewegte sich gehorsam. »Runter! Halt! Eine Spur hinauf!« Es schien eine Ewigkeit gedauert zu haben, aber jetzt war das Licht direkt auf ihn gerichtet. »Genau richtig!«
    Der Soldat hielt die Lampe fest, schaufelte mit der anderen Hand eine Mulde in den Schutt und legte sie hinein. »Stimmt es so, Sir?« rief er.
    »Jawohl! Wieder eine goldene Uhr gewonnen!«
    »Ich hole noch Hilfe.«
    »In Ordnung.«
    Der Soldat trat den Rückzug an. Zehn Minuten später war er mit Hooks wieder da.
    Der Feuerwehrhauptmann maß die Richtung des Lichtstrahls aus und untersuchte peinlich genau die Hindernisse, die zu überwinden waren, um zu dem Eingeschlossenen vorzudringen. »Heilige Mutter Gottes«, murmelte er, »das dauert ja eine Ewigkeit, bis wir da durch sind!« Und zu Bartlett hinunter rief er: »Machen Sie sich keine Sorgen, Freund, wir haben Sie im Handumdrehen draußen! Können Sie näher ans Licht herankommen?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Dann bleiben Sie, wo Sie sind, und ruhen Sie sich aus! Sind Sie verletzt?«
    »Nein, aber ich rieche Gas.«
    »Keine Sorge, Freund, wir sind nicht weit von Ihnen.« Hooks kletterte wieder hinauf. »Er steckt ziemlich genau unter diesem Punkt, Tai-Pan, Mr. Gornt, in etwa zwanzig Fuß Tiefe. Wir müssen graben«, erklärte er mit Entschiedenheit. »Einen Kran hier heraufzubekommen ist ausgeschlossen. Hier kommen wir nur mit viel Knochenschmiere weiter. Wir werden es zuerst da versuchen.« Er wies auf eine ihm vielversprechend erscheinende Stelle in zehn Fuß Entfernung, nahe dem Schacht, den die Soldaten entdeckt hatten.
    »Warum gerade da?«
    »Es ist sicherer, Tai-Pan – im Fall, daß die ganze Wand ins Rutschen kommt. Los, Burschen, haltet euch ran! Aber seid vorsichtig!«
    So fingen sie also an zu graben und wegzuschaffen, was sich wegschaffen ließ. Es war sehr harte Arbeit. Die Oberfläche war naß und trügerisch, die Trümmer selbst waren instabil. Balken, Träger, Fußböden, Betonbrocken, Putz, Mörtel, Kochtöpfe, Radioapparate, Fernseher, Schreibtische, Kleider, alles in einem unmöglichen, unentwirrbaren Durcheinander. Sie unterbrachen die Arbeit, als sie auf einen Körper stießen.
    »Einen Arzt her – eine alte Frau«, brüllte Hooks.
    »Lebt sie?«
    »Sozusagen.« Die Frau war sehr alt, ihr einstmals weißer Kittel und ihre schwarze Hose in Fetzen und schlammbedeckt, das lange Haar zu einem schäbigen Zopf geflochten. Es war Ah Poo.
    »Jemandes gan sun «, bemerkte Dunross.
    Verständnislos starrte Gornt auf den Platz, wo man sie gefunden hatte, eine kleine Höhlung in einem wüsten Gewirr aus Trägern und ausgezackten Betonbrocken.
    »Wie, zum Teufel, kann man da drin überleben?«
    Hooks lachte und ließ seine abgebrochenen, vom Tabak gelb verfärbten Zähne sehen. »Joss, Mr. Gornt. Solange du atmest, solange auch hoffst du noch. Joss!« Dann brüllte er zur Straße hinunter: »Schick uns eine Liege herauf, Charly, aber fix!«
    Die Trage war bald da. Die Sanitäter trugen Ah Poo fort. Die Arbeit ging weiter. Die Grube wurde tiefer. Eine Stunde, und vier oder fünf Fuß weiter versperrten ihnen Tonnen von Stahlbeton den Weg. »Wir müssen einen Umweg machen«, erklärte Hooks. Geduldig begannen sie von neuem. Wenige Fuß weiter wieder ein blindes Ende. »Machen wir da drüben weiter!«
    »Können wir das Zeug nicht einfach durchsägen?«
    »Selbstverständlich, Tai-Pan, aber ein Funke genügt, und wir treffen

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