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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Zeitungen?«
    »Nein, aber in Hongkong pfeifen es bereits die Spatzen von den Dächern, und morgen früh wird uns ein heißer Wind um den Hintern blasen. Der hochgeborene Herr Werwolf – assistiert von der käuflichen und boshaften Presse, für die jede Zusammenarbeit ein Fremdwort ist – wird uns noch einigen Kummer machen, bevor wir den Schweinehund fassen.«
    »Aber fassen werden wir ihn, o ja, fassen werden wir ihn.«
    »Ja. Wie wäre es mit einem Bier – oder besser einem großen Gin Tonic? Ich könnte einen vertragen.«
    »Gute Idee. Streikt dein Magen wieder einmal?«
    »Ja. Mary sagt, es sind die vielen guten Ideen, die ich mir für passende Gelegenheiten aufhebe.« Sie lachten beide und gingen zur Tür, als das Telefon läutete.
    »Laß das verdammte Ding, heb nicht ab, es bringt ja doch nur Kummer«, sagte Armstrong und wußte, daß weder er noch Brian es ignorieren würden.
    Brian Kwok hob ab und erstarrte.
    Es war Roger Crosse, der dienstälteste Polizeiinspektor und Chef des Special Intelligence.
    »Ja, Sir?«
    »Brian, würden Sie bitte gleich heraufkommen?«
    »Ja, Sir.«
    »Ist Armstrong in Ihrer Nähe?«
    »Ja, Sir.«
    »Bringen Sie ihn mit!« Die Leitung wurde unterbrochen.
    »Ja, Sir.« Er legte den Hörer auf. »Der Herrgott wünscht uns zu sprechen, und zwar gleich.«
    Armstrong stockte das Herz. »Mich auch?« Er holte Kwok ein, der schon zum Aufzug unterwegs war. »Was will er von mir? Ich bin doch nicht mehr im SI!«
    »Es steht uns nicht zu, nach dem Warum zu fragen – wir haben zu scheißen, wenn er es befiehlt.« Brian Kwok drückte auf den Knopf, um den Lift zu rufen. »Was er wohl auf dem Herzen hat?«
    »Muß was Wichtiges sein. In China vielleicht?«
    »Tschu En-lai hat Mao seines Amtes enthoben, und jetzt sind die Gemäßigten an der Macht.«
    »Träumer! Mao stirbt in den Sielen – Chinas göttliches Wesen.«
    »Das ist das einzig Gute, was man von Mao sagen kann: Er ist zuerst Chinese und dann erst Kommunist. Diese verdammten Roten!«
    »He, Brian, vielleicht konzentrieren sich die Sowjets wieder an der Grenze. Ein Zwischenfall?«
    »Könnte sein. Ja. Es kommt zum Krieg – Ja, es kommt zum Krieg zwischen Rußland und China. Auch damit hat Mao recht.«
    »So dumm sind die Sowjets nicht.«
    »Verlaß dich nicht darauf, alter Kumpel! Ich habe schon immer gesagt, und ich sage es wieder: Die Sowjets sind die Feinde der Welt. Es wird einen Krieg geben – du wirst mir bald tausend Dollar schuldig sein, Robert.«
    »Man könnte wirklich meinen, du wärst ein geifernder Nationalistenhund«, sagte Armstrong mild. »Beruhige dich, Junge, wir leben nun ’mal in einer lausigen Welt, aber du Kapitalistenhund, du kannst Sonnabend zum Rennen gehen, am Sonntag in den Bergen herumsausen, es gibt eine Menge Vögelchen, die nur darauf warten, daß du sie einfängst …«
    »Tut mir leid.« Der Aufzug nahm sie auf. »Dieser Hundesohn Meng hat mich in Rage versetzt«, sagte Kwok und drückte auf den Knopf für das oberste Geschoß.
    Sie marschierten den düsteren Gang hinauf. Vor der letzten Tür blieben sie stehen, und Kwok klopfte leise.
    »Herein.«
    Roger Crosse war Mitte Fünfzig, ein Mann von schlankem, hohem Wuchs, mit blaßblauen Augen, schütterem blondem Haar und schmalen Händen. Sein Schreibtisch war peinlich sauber, seine Zivilkleidung adrett, das Büro spartanisch eingerichtet.
    Er wies auf zwei Stühle. Sie setzten sich. Er las in einer Akte. Schließlich klappte er sie behutsam zu und legte sie vor sich hin. Die Akte steckte in einem gewöhnlichen grauen Umschlag. »Ein amerikanischer Millionär kommt mit geschmuggelten Waffen an Bord seines Flugzeugs an, ein sehr verdächtiger Schanghaier Millionär, ein früherer Rauschgifthändler, flieht nach Taiwan, und jetzt haben wir ein Kidnapping mit, so wahr mir Gott helfe, Werwölfen und einem abgeschnittenen Ohr. All dies innerhalb von neunzehn Stunden. Wo ist der Zusammenhang?«
    Armstrong brach das Schweigen. »Sollte es einen Zusammenhang geben, Sir?«
    »Sollte es etwa keinen geben?«
    »Entschuldigung, Sir, ich weiß es nicht. Noch nicht.«
    »Das ist alles sehr ungut, Robert, wirklich sehr ungut. Ungut und lästig, da man höheren Ortes schon angefangen hat, mir die Hölle heiß zu machen. Und wenn das geschieht …« Er lächelte sie an, und beide unterdrückten ein Schaudern. »Sie, Robert, habe ich ja schon gestern darauf hingewiesen, daß namhafte Persönlichkeiten involviert sein könnten.«
    »Ja, Sir.«
    »Und was

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