Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)
an im Vergleich."
"Bitte nicht mehr weinen", hauchte sie.
"Ich will gar nicht weinen! Es ist mir schrecklich unangenehm. Sogar Lucien hat mich dabei gesehen. Ich weine niemals..."
Jeanne lächelte eine kleines bisschen. "Hörst du trotzdem damit auf...für mich?"
"Ich versuche es ja..."
"Schau, mir geht es wirklich schon viel besser." Sie küsste seine feuchten Wangen und streichelte leicht über sein Haar.
Balthasar betrachtete sie lange, seine Augen wanderten über ihr Gesicht und sie sah nichts als bedingungslose Zuneigung in seinem Blick.
"Ich liebe dich, Honigkäfer", sagte er dann. "Ich liebe dich auf so eine verteufelt rettungslose Art und Weise, dass es hart an meinem Verstand nagt."
"Wer braucht denn schon einen Verstand, wenn er so etwas wie wir zusammen hat?"
Balthasar lächelte schief. "Das ist irgendwie ein ziemlich gutes Argument."
Entschlossen stand er auf. "Ruh dich noch ein wenig aus."
"Geh nicht weg!"
Er drehte sich zu ihr und sein Blick war zärtlich. "Du ruhst dich noch ein wenig aus, ich berichte Luc und Vic von deinem deutlich verbesserten Zustand. Glaub mir, die beiden waren ebenso voller Sorge um dich, wie ich."
"Dann grüße sie bitte von mir und sage ihnen, dass es mit stetig besser geht."
"Das werde ich."
Ein paar Stunden später, Jeanne war in der Zwischenzeit wieder in einen tiefen, kräftesammelnden Schlaf gesunken, kam Balthasar zurück. Er balancierte ein Tablett in seinen Händen und hatte sichtlich Mühe, dessen überquellenden Inhalt in Schach zu halten. Verschlafen blinzelte sie Richtung Tür.
Erst jetzt fiel Jeanne auf, dass sie sich in seinem Bett, beziehungsweise in seinem Schlafzimmer, befand. Balthasar stelle das Tablett mit dem klappernden Geschirr schwanken auf der Matratze ab und sofort stieg ihr ein köstlicher Geruch in die Nase.
"Also...", begann er und runzelte die Stirn, als wolle er sich konzentrieren. "Die Schüssel mit der Suppe ist von Victor. Er hat dir eine kräftige Fleischbrühe mit kleingeschnittenem Gemüse darin gekocht. Ich soll dir unbedingt ausrichten, dass das offensichtlich das absolute Wunderheilmittel für geschwächte Konstitutionen ist. Die belegten Brote sind auch von ihm. Das Obst habe ich dir aufgeschnitten. Und das da..." Er zeigte etwas abfällig auf eine kleine Kristallvase in der eine wunderschöne cremeweiße Rose stand. "...das ist von Lucien." Er schob sich fast ärgerlich die Haare hinters Ohr. "Was für ein Spinner...", murmelte er dann mehr zu sich selbst.
Jeanne musste über seine Verdrossenheit lächeln. "Und das Obst ist von dir?"
Sofort veränderte sich seine Haltung. Er straffte die Schultern und sah nicht ohne stolz auf sie hinunter. "Ja. Ich hoffe, du magst es."
Jeanne betrachtete den Teller, auf dem, ordentlich nach Sorten getrennt, ein paar geschnittene Birnenstückchen, Apfelschnitze, Erdbeerschiffchen und ein paar lackglänzende tiefrote Kirschen lagen. Darüber hatte er ein bisschen Honig geträufelt und das ganze mit Mandelsplittern bestreut.
"Das sieht ja richtig kunstvoll aus!", sagte sie anerkennend.
"Na ja...", gab er dann zu. "Ich habe das Obst nur kleingeschnitten. Das Kunstvolle daran war Victor. Er meinte, es schmecke noch besser mit Honig und Mandeln. Er wollte auch, dass ich die Sorten mische, aber da habe ich mich geweigert. Wie sieht das denn aus...so ein Durcheinander."
Jeanne war ehrlich gerührt über seinen Einsatz.
Es klopfte an der Tür.
"Ja?" Nicht erfreut über die Störung zog Balthasar finster die Augenbrauen zusammen.
Es war Victor, in der einen Hand einen Becher, in der anderen ein Kanne mit einem grünen Getränk.
"Unser neuer Küchenchef hat in seiner Aufregung die Getränke vergessen."
"Total lustig, Vic", brummte Balthasar.
"Du hättest ihn mal sehen sollen, wie er das Obst verteidigt hat, Prinzessin", sagte Victor und blieb dann nah an Jeannes Lager stehen. Er zog ein Gesicht und imitierte Balthasars Stimme: "Nein, weg da, Victor. Ich mische das Obst nicht. Was, wenn sie eine Sorte davon nicht mag?"
Jeanne lachte, Balthasar drehte die Augen zur Decke.
"Wie geht's dir, Prinzessin?" Victor ließ sich auf der Bettkante nieder, nachdem er den Becher und die Kanne auf einem Nachttisch abgestellt hatte.
"Schon viel, viel besser. Aber nach deinen Köstlichkeiten hier bin vermutlich soweit, dass ich Bäume ausreißen kann."
Victor grinste geschmeichelt, dann zeigte er auf die Kanne. "Das ist ein Kräutertee. Er ist ebenfalls schrecklich gesund und ich glaube, durch
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