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Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)

Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)

Titel: Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurélie Engel
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seiner Haut zu spüren.
    "Victor?"
    "Hm?", erwiderte er abwesend.
    Mit den Fingernägeln kratzte  Jeanne wieder bis zum Bund seiner Hose hinunter und sagte dabei: "Das Reh gestern schmeckte absolut ekelhaft und es war versalzen."
    Wieder schien er nur ihre Berührungen, nicht jedoch ihre Worte nicht mitbekommen zu haben.
    Sie löste ihre Finger von ihm. "Faszinierend!"
    "Hm?", machte er noch mal. "Was hast du gerade gesagt?"
    "Ich habe dein Essen gelobt."
    "Oh, danke dir."
    Jeanne nickte vielsagend, bückte sich und hielt ihm sein Hemd wieder hin. "Lass uns etwas frühstücken gehen und dann werde ich hier draußen ein wenig aufräumen. Und vermutlich sieht es in der Küche nicht viel besser aus."
     
    Im Eingang trafen sie auf Balthasar. Er sah übernächtigt und missmutig aus, guckte aber trotz allem sehr neugierig auf die tief rosafarbenen Kratzer, die an Victors Brust leuchteten und natürlich interpretierte er sie komplett  falsch."Sieh an, hat der kleine Käfer sich etwa zu wehren gewusst?", mutmaßte er unwissend, überzeugt davon, dass Jeanne ihm die Kratzer in einer Art Notwehr beigebracht hatte.
    "Allerdings", erwiderte Victor und grinste wölfisch, während er Jeanne kurz an sich zog und ihr zärtlich in den Hals biss. "Aber wir hatten eine Menge Spaß."
    Das verschwörerische Lächeln danach galt nur ihr und Balthasar konnte es nicht sehen. Jeanne lächelte komplitzenhaft zurück und ihren Blick konnte Balthasar sehr wohl sehen. Und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen gefiel es ihm mal wieder überhaupt nicht.
    Jeanne ignorierte ihn, so gut es ging und folgte dann Victor hinab in das Untergeschoss, in der die Küche lag. Sie bereiteten sich ein Frühstück zu und plötzlich wurde auch Victors Laune wieder etwas besser. Er zwickte sie neckend in die Hüfte und Jeanne hatte Mühe, lachend seinen Frechheiten auszuweichen, um in ein wenig aufzuräumen.

 
    8
    Der Tag am See
     
    Jeanne war gerade in ihrem Zimmer damit fertig geworden sich eine Frisur zu machen, die ihre schweren Haare am Kopf festhalten würde, ohne dass sie bei der ersten Bewegung wieder auseinander fiel, als Lucien plötzlich im Türrahmen lehnte.  
    "Wie hübsch!", sagte er anerkennend.
    "Danke." Sie lächelte und bat ihn hinein.
    Er stellte sich hinter sie und sah sie durch ihren Frisierspiegel an. "Das war eine gute Idee, ein Kleid ohne Ärmel zu wählen, heute wird es wohl richtig heiß draußen." Er strich mit den Fingern ihre nackten Arme entlang, ohne es anzüglich wirken zu lassen.
    "Ja, das dachte ich auch. Es ist wirklich kein Wölkchen am Himmel", lächelte sie.
    "Hast du Lust auf einen kleinen Ausflug?", fragte er. "Wir könnten Poseidon nehmen und ein Stückchen in den Wald reiten, dort ist es bestimmt angenehm kühl heute. Ich packe uns ein paar Leckereien ein und wir machen ein lustiges Picknick, was hältst du davon?"
    Jeanne strahlte. "Das klingt wunderbar!"
    Lucien strahlte zurück. "Wunderbar, das finde ich auch! Ich suche uns ein paar Sachen zusammen und dann treffen wir uns bei den Stallungen, ja?"
    "Gerne!"
     
    Eine gute viertel Stunde später wartete Jeanne schon vor Poseidons Box. Das Pferd schien sie wiederzuerkennen, denn es schmiegte seine Nüstern an ihren Hals und schnaubte leise.
    Lucien platzte mit einigem Gepolter in den Stall und Poseidons Ohren zuckten empfindlich. Dann stellte er einen Tragekorb auf den Boden und hatte ein Bündel Decken unter den Arm geklemmt.
    "Auf geht's!", lachte er und Poseidon reckte unternehmungslustig den Hals. Jeanne wartete, bis er das Pferd gesattelt hatte und nahm dann den Korb aus dem Weg, damit Lucien ihn aus der Boxengasse führen konnte. Dann folgte sie den beiden bis durch das Eisentor, das Lucien sorgfältig von außen wieder verriegelte.
    "So...", murmelte er geschäftig. "Sei so lieb und stell den Korb mal einen Moment ab, dann hebe ich dich in den Sattel. Leider haben wir keinen Damensattel, ich hoffe, das stört dich nicht allzu sehr."
    "Ich kann sowieso nicht reiten", gab Jeanne zu. "Und mir ist der Sattel egal..."
    Lucien hob sie lächelnd hoch und als sie schwungvoll auf Poseidons Rücken landete, lachte sie. Sie kraulte durch die weiche Mähne und Poseidon hob den Kopf, als wolle er mehr. Lucien reichte Jeanne den Korb und die Decken an, dann schwang er sich hinter sie und ließ das Pferd in lockerem Schritt in Richtung des Waldes laufen. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und Jeanne kniff geblendet die Augen zusammen. Die dunkle Silhouette des

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