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Honky Tonk Pirates - Das verheißene Land - Band 1

Titel: Honky Tonk Pirates - Das verheißene Land - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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großen und runden Augen in dessen Stimme hören. »Erzähl mir mehr von der Freiheit.«
    Da lachte der Kerl mit dem komischen Namen: Moses Kikeriki - oder wie das Wort hieß - Chevalier von Dileila.
    »Freiheit«, lachte er. »Nun, Freiheit ist etwas, das man niemals allein bekommen kann. Freiheit besitzt man immer nur mit anderen zusammen. Und ihr, ja, ihr …« Moses stand auf und zeigte auf die Verurteilten um sich herum, »Ihr seid alle nur hier, weil ihr nicht danach lebt. In euren armseligen Welten geht es nur immer um eure eigenen Hintern. Ja, um eure Hintern, nicht eure Seelen, denn wenn die euch etwas wert wären, wärt ihr nicht hier. Dann müsstet ihr morgen nicht hängen. Dann müsstet ihr alle nicht hungern, während sich dieser Fettsack von Eulenfels nur einen Steinwurf von hier entfernt, da hinter den Mauern des Schlosses, seinen Wanst vollschlägt, bis er platzt. Dann würdet ihr essen und der Geheime Minister des Königs würde auf seinen Knien vor euch den Boden wienern und euch anflehen, ihm zu verzeihen. Ja«, lachte er, »das würde er tun, denn dann wärt ihr stark. Alle zusammen wärt ihr eine Kraft, die die Macht des Tyrannen wie einen Strohhalm zerbrechen würde. Ja, und der Name, den diese Kraft trägt, Jo, mein kleiner Freund, der Name von dieser Kraft lautet: Freiheit.«
    Er setzte sich vor den zehnjährigen Jungen und stupste ihn auf die Nase. »Freiheit. Merk dir das, Jo, in deinem hoffentlich sehr langen Leben.« Dann legte er sich hin, bettete seinen Kopf auf die gekreuzten Arme und blinzelte in den nebeligen Himmel, als betrachtete er die Sterne.
    Will blitzte ihn an, schräg über die Schulter. Denn das da war
seine Pose. So legte er sich immer hin, nachdem er Jo etwas beigebracht hatte oder wenn er ihn beruhigen wollte.
    »Und?«, fragte er. »Was bringt dir das, Kikeriki? Du bist genauso allein wie wir und genau wie wir wirst du morgen gehängt.«
    »Nun, das wird sich zeigen«, antwortete Moses und grinste Jo zuversichtlich an. »Weißt du, die Dinge kommen zu dem, der bereit ist, auf sie zu warten. Und bis morgen der Henker kommt, habe ich nichts anderes vor. Ich werde warten.«
    »Ja«, lachte Jo. »Und ich warte mit dir.« Er legte sich neben den Franzosen und kreuzte wie er die Arme unter dem Kopf. »Ich warte mit dir darauf, dass das zu uns kommt, was uns retten wird.«
    »Aloa«, nickte Moses. »Dann sind wir schon zwei und es kann uns eigentlich nichts mehr passieren.«
    Will verdrehte die Augen. »Genau. Jetzt muss nur noch das kommen, ich meine das, das euch rettet.«
    »Ja, und dich, Will«, sagte der Franzose und er meinte es ernst. »Denn wenn wir gerettet werden, retten wir dich. Das ist doch selbstverständlich. Oder was meinst du, kleiner Jo?«
    »So selbstverständlich, wie ich ein Pechvogel bin«, grinste der Kleine.
    Will seufzte. »Na, bravo.Wo hast du solche Sachen gelernt?«
    »Oh, das ist mein großes Geheimnis«, antwortete Moses absolut ehrlich. »Das darf ich nicht sagen. Aber ich schwör es dir, Will, ich hab sie schon sehr vielen beigebracht.«
    »Und die leben noch alle?«, fragte Will listig. »Oder wurden sie, wie wir morgen früh, alle gehängt?«
    Er konnte sich ein Lachen nicht mehr verkneifen.
    »Vielleicht wurden sie ja alle in Freiheit gehängt. Oh, Kikeriki, was bist du nur für ein Träumer!«

    Da setzte sich der Franzose auf und blickte ihn an. »Kahiki«, sagte er ruhig und gelassen. »Moses Kahiki, nicht Kikeriki. Ja, Will, sie leben noch alle, und mein bester Freund Honky Tonk Hank würde sich eher die Haare ausreißen, als anders zu handeln. Ja, und dieser Honky Tonk Hank ist nicht ohne Zufall der beste Pirat in und um Nassau.«
    Will stockte der Atem. »Nassau? Pirat? Du kennst Piraten?«
    »Ich?«, grinste Moses. »Oh, ich komme aus Nassau. New Nassau besser oder richtig gesagt. Da lebe ich, weißt du, weil das der einzige Ort ist, an dem Menschen wie ich leben können und dürfen. Menschen, die frei sind im Handeln und Denken. Und das, nein, das schwöre ich euch.« Er stand wieder auf. »In ganz New Nassau gibt es keinen unfreien Kerl. Da gibt es nur eine Sorte von Menschen, egal welche Hautfarbe sie haben oder von wem sie geboren wurden: In New Nassau gibt es nur eins:« Er beugte sich vor und fauchte: »Piraten.«
    »Er ist ein Pirat«, raunten die zum Tod Verurteilten, als könnte ihnen in dieser Nacht noch etwas Schlimmeres passieren, als am Galgen zu enden.
    »Ja«, meinte Moses. »Ihr habt richtig gehört. Und ich kann’s

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