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Honky Tonk Pirates - Das verheißene Land - Band 1

Titel: Honky Tonk Pirates - Das verheißene Land - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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es Will durch den Kopf. »Ihr meint Haie, verflucht.«
    »Ja, Haie, ay, ay.« Die Matrosen lachten begeistert. »Sie riechen das Blut über Seemeilen hinweg.«
    »Nein!«, schrie Will. »Nein! Jo, hab keine Angst, ich werde dich retten.« Da hörte er hinter sich den Chevalier du Soleil.
    Der stöhnte und schüttelte dabei den Kopf.
    Nein!, hieß das unmissverständlich. Nein, das tust du nicht!
    Er schaute Will an und seine Augen waren ehrlich. Absolut ehrlich. Nein, tu das nicht, flehte und bettelte Moses Kahiki und Will dachte den Gedanken zu Ende.
    Nein. Denn dann herrscht Talleyrand über die Welt.
    Er schaute zu Jo und er spürte die Tränen. Sie kullerten aus seinen Augen. »Bitte, verzeih mir!«, flüsterte er leise.
    Da rief ein Soldat: »Da! Da ist die erste! Die erste Flosse! Holt den Baron!«
    Doch der ließ sich Zeit. Will fluchte und schimpfte. Er hatte schon den fünften Hai im Wasser entdeckt und einer von ihnen schwamm auf Jo zu.
    »Will!«, schrie der Kleine, der seine tierischen Jäger jetzt erst entdeckte. »Nein, Will!«, schrie Jo, als ihn die raue Fischhaut streifte. »Sie werden mich fressen. Sie fressen mich,Will.«
    »Ja«, sagte Talleyrand, »da widersprech ich ihm nicht.«

    Er legte seinen Arm um Wills Schulter.
    »Und wie lebst du dann?«, fragte er den Jungen geschickt. »Ich meine, die paar Wochen, die dir noch bleiben, bis dich in Amerika die Wilden skalpieren. Ist es das wert, Will? Ist es das wert? Ich meine, wofür wird dein kleiner Freund sterben?«
    Will sah die Haie. Sie kreisten um Jo. Er hörte den geknebelten Moses, der hinter ihm protestierte. Er spürte die Tränen und dann sagte er: »Gut. Aber ich stelle eine Bedingung. Ihr lasst uns frei. Jo, den Chevalier und mich, Ihr lasst uns gehen.«
    Talleyrand stutzte, dann fragte er listig: »Und wo, ist egal?«
    »Ja«, nickte Will. »Egal wo und wie. Aber das gilt natürlich nur, falls meinem kleinen Freund nichts passiert.« Er grinste ihn an. »Holt ihn besser schnell aus dem Wasser. Sonst müsst Ihr Euch nämlich selbst in einen Haifisch verwandeln. Eure Amulette befinden sich nämlich in Jos alter Mütze und die steckt in seiner Hosentasche. Ich glaub, in der rechten.« Will grinste noch breiter und Talleyrand wurde ganz bleich.
    »Los! Holt den Jungen!«, krächzte er. »Holt den verfluchten Mohren an Bord oder ihr landet selbst bei den Haien.«
    Er trieb die Matrosen und Soldaten ans Seil und sah aufgeregt zu, wie sich der Abstand von Jo zum Schoner verkürzte. Doch die Männer waren zu langsam. Die Haie, die anderthalb Dutzend, die der Baron im Wasser erkennen konnte, schossen hinter ihm her.«
    »Zieht schneller, ihr Bastarde!«, rief Talleyrand panisch. »Und wenn ihr nicht schneller könnt, dann leistet ihr ihm Gesellschaft.« Er packte einen Matrosen, der neben ihm stand, und schleuderte ihn über Bord. »Ihr lenkt die Haie ab!« Er lachte und zog dann mit aller Kraft selbst am Seil. »Damit sie euch fressen und nicht diesen Mohren.«

AUF ZWEI TOTEN MANNES KISTEN

    K omm, Jo! Komm! Du kannst mir vertrauen!«, rief Will und lachte. Er streckte seinem Freund die Arme entgegen, doch der kleine Kerl zögerte. Er hing an der Bordwand in der Strickleiter und schaute skeptisch zu Will hinab.
    »Jetzt komm schon!«, lachte der Pirat von Berlin. »Das geht alles in Ordnung.«
    »Ja, Jo«, motzte Moses, der neben Will saß. »Das ist alles in Ordnung. Weißt du, so macht man das ständig unter echten Piraten. Man tuckert auf seinen Särgen herum.«
    Jo sah ihn zweifelnd an. Moses saß auf einem Holzsarg, der auf den Wellen trieb, und Will stand auf einem zweiten daneben.
    »Die nächste Küste ist drei Tagesreisen entfernt und wir haben weder Segel noch Ruder. - Egal wo!«, schimpfte Moses und blitzte Will an. »Egal wo und wie. Wie dumm kann man sein?«
    Er verdrehte die Augen und blickte zu Talleyrand, der hoch über ihnen an der Reling stand. »Und dir wird das Lachen auch noch vergehen. Wir treffen uns wieder!«, drohte er ihm. »Ja, ich werde dich jagen, Gabi Marie von und zu Talleyrand!«
    »Versuch es doch!«, zischte der Schwarze Baron. »Aber ich
werde nicht auf dich warten. Le Requin du Roi ist das schnellste Schiff auf der Welt.«
    »Ja, außer dem Rochen«, parierte der Chevalier. »Der Fliegende Rochen von meinem Freund Hank. Merk dir den Namen: Honky Tonk Hank.Wir werden dich jagen!«
    »Jaja!«, zischte Talleyrand. Ihm platzte der Kragen. »Ich werd ihn mir merken, und wenn ich ihn treffe, werd ich ihm sagen,

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