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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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seinen Kopf. »Aber was bringt euch das?«, fragte er trocken und zuckte mit keiner Miene, als der Colonel zu ihm herumfuhr.
    »Wie bitte? Hab ich da etwa gehört, dass sich noch jemand freiwillig zum Aufknüpfen meldet?«
    »Bitte!«, sagte Nat, blieb dabei ruhig und hob seine gefesselten
Hände. »Ich hab nichts dagegen. Denn wenn ich in der Hölle schmore und niemand mehr weiß, wer ich bin, lach ich mich tot über die unsterblichen Witze, die man sich über euch erzählt. Denn Hannah, die lebt noch, und wie Piraten so sind, wird sie der ganzen Welt von Eurer Dummheit erzählen.«
    Der Colonel schnappte nach Luft, doch Will verzog sein Gesicht zu einem staunenden und begeisterten Grinsen.
    »Ja-mahn!«, raunte er. »So wird es sein. Es sei denn, Ihr lasst uns unsere Jagd auf Hannah fortsetzen und dafür sorgen, dass sie ihre verdiente Strafe erhält. Dass sie diejenige sein wird, über die die ganze Welt lacht. Und Ihr auch.«
    »Und warum, bitte schön, sollte ich euch vertrauen?«, fragte der misstrauische Soldat, winkte zwei seiner Männer herbei und gab ihnen den Befehl,Will auf ein Pferd zu setzen.
    »Nun«, antwortete Will und versuchte dabei so gelassen wie möglich die Tatsache zu ignorieren, dass man ihm gerade die Schlinge um den Hals festzog. »›Warum‹, ist hier wohl das falsche Wort. Ich denke, Euch bleibt gar nichts anderes übrig. Ihr habt keine Wahl. Ihr müsst uns vertrauen. Und wenn ich Euch einen Rat geben darf, solltet Ihr uns so schnell wie möglich zum Oswega kutschieren, denn nur dann haben wir noch eine Chance, die Piratin zu erwischen.«
    Will grinste Nat an und – Ja-mahn! Verfuchst – ab da kam der Wind!
     
    Er fuhr in die Segel ihrer Seelen und kühlte den Schweiß auf der Stirn. Er überzog die aufgeplatzte Haut ihrer Hände mit schützenden Schwielen und blies die Schmerzen aus ihren Muskeln.
    Nat und Will lachten. Sie lachten, als sie auf den Rücken der
Armeepferde und im Schutz der Soldaten vom Mohawk zum Oswega galoppierten. Sie lachten, als sie endlich, nach dem langen Weg den Hudson und Mohawk hinauf, stromabwärts paddeln durften. Das war fast wie fliegen! Und sie lachten, als sie auf der spiegelglatten und vom Mond beschienenen Oberfläche des Oneida Lake das erste Pantoffelbriefsegelboot von Hannah entdeckten.
    Nat fischte es aus dem Wasser, warf einen Blick auf das Segel, roch an dem Schuh, befühlte das Leder und reichte es Will. Der las Hannahs Nachricht.
    Hallo ihr Rennschnecken! Ihr seid zu langsam.
    Will blickte zu Nat. »Wie alt ist der Brief?«
    »Drei bis vier Tage«, antwortete der Amerikaner.
    »Dann sind wir viel schneller, als wir dachten.« Will strahlte Nat an. »Wir kriegen sie, Nat.«
    »Ja«, nickte sein Freund. »Es sei denn, die kriegen sie oder uns noch davor.«
    »Wer?« Will erschrak.
    »Indianer«, lautete Nats trockene Antwort. »Sie verfolgen uns schon seit dem Tag, an dem wir die Flaschenpost gefunden haben.
    Will sah sich um. Sein Blick schweifte über das bewaldete Ufer, über die undurchdringliche Masse der nachtschwarzen Bäume. Er hörte die Schreie der Tiere, die jetzt ganz offensichtlich keine Tiere mehr waren, und dann hörte er die Trommeln der Mohawks.

MOHAWKS

    E r war ein ziemlich abgebrühter Brocken von einem Piraten, doch so langsam wurde Ratten-Eis-Fuß nervös. Das Trommeln und Geheul der Wilden nagte jetzt schon seit zwei Tagen an seinen ohnehin strapazierten Nerven.
    »Aller guten Dinge sind drei!«, schnarrte er zornig und stapfte dabei über die sonnendurchflutete Lichtung in der kleinen Bucht am Ufer des Sees, die ihnen in der letzten Nacht als Lager gedient hatte. Zum Teufel! Wenn man bei diesem Getrommel und Geheul überhaupt von einem Nachtlager reden konnte.
    »Aller guten Dinge sind drei!«, schnarrte er noch mal und lief zu seinem Kumpan, dem Windschiefen Cutter, der mit seinem Entermesser verlegen an einem Holzstück herumschnitzte. »Das ist der dritte Tag, an dem sich diese Wilden jetzt mit uns amüsieren.Wir sehen sie nicht, wir riechen sie nicht. Und selbst du hörst sie nur.«
    Er marschierte zum alten Whistle. Der hockte stoisch auf einem Baumstamm und ölte sein Schwert. Ratte packte sein Kinn und schaute in seine blinden Augen. »Gib’s zu. Du kannst sie nicht sehen! Selbst nicht mit deinen so guten Ohren – und die sehen sonst alles.«

    Ein Schrei, der nicht tierisch war, gellte jäh durch den Wald und brachte alle realen Tiere zum Schweigen.
    »Was hab ich gesagt!«, erschrak Ratten-Eis-Fuß. »Wir

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