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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wie möglich, aber dennoch vergeblich, das große Kanu und die beiden noch größeren, bis zum Rand mit Hannahs Kleidern, Schuhen und Hüten beladenen Boote,
die sie hinter sich herschleppen mussten, wieder auf Kurs zu bringen. Ratte sah aus, wie eine Fliege, die verzweifelt versuchte aus einem Glas Honig zu krabbeln.
    »Was hab ich gesagt?!«, schimpfte der bucklige Pirat. »Sie haben es verdient!« Und als wollten Cutter und Whistle Ratte in seinem Zorn bestätigen, begannen auch sie jetzt wieder zu paddeln.
     
    Die Kanus schossen den Fluss hinab, überholten dabei die flinken Forellen und sogar die noch schnelleren Hechte, die die Forellen jagten,
    Beim Wind, der in die Segel fährt! Will erinnerte sich an die sorglosen Tage an Bord des Fliegenden Rochens und natürlich an diesen göttlichen Wind, der den Schweiß an den Schläfen kühlte und das Herz zum Lachen brachte.
    Ja, Will und Nat lachten wieder, seit sie den Mohawk bei Fort Stanwix verlassen hatten. Doch zuerst hatte es dort für sie finster ausgesehen.
    Zappenkrautfinster!, wie Will gern sagte, wenn er nicht absolut Schwarzmalen wollte, obwohl er einmal mehr in eine Situation gestolpert war, die ihn auf kürzestem Wege an den Galgen brachte.
     
    »Zappenkrautfinster!«, hatte er deshalb geflucht, als sie von den Soldaten aus Fort Stanwix umstellt worden waren und auf deren im Mondlicht blitzende Bajonette starrten.
    Verfuchst! Will hatte recht behalten.Wie bisher jeder andere, der Hannah nicht kannte und der noch nicht wissen konnte, dass ihr Lächeln und Charme nichts anderes waren als das klebrige Netz einer giftigen Spinne, war auch der Colonel des
Forts auf sie hereingefallen. Und zwar nach allen Regeln der Kunst.
    Eine Woche lang hatte er Hannah mit allem bewirtet, was die Vorratskeller des Forts hergeben konnten. Ein Kleid hatte er ihr geschenkt, das alle Schattierungen von Rot, die man in diesen von Gott verfluchten Wäldern finden konnte, an Hannah herabfließen und um sie herum wehen ließ, und dann hatte er sie auch noch höchstpersönlich zum Oswega eskortiert. Seine Männer hatte ihr großes Kanu, die beiden anderen noch größeren, die sie bis dahin vor ihm verborgen hatte, ihre ganzes Gepäck, die drei Dutzend Hüte und dreihundert Paar Schuhe und diesen Fettsack von Whistle samt seinen beiden freakigen Dienern zwölf Meilen über Land getragen, um sie dann gewaschen, gepudert und fett gemästet auf den Oswega Richtung Westen zu setzen.
    Doch als der Colonel Hannah am letzten Morgen zum Abschied nachwinken wollte, stand er vor seinen Männern in Hemdsärmeln da. In Hemdsärmeln und Unterhose und Hannah war längst auf dem Fluss. Sie trieb außer Schussweite seiner Gewehre die Strömung hinab und winkte ihm aus seiner blauen Uniformjacke amüsiert zu. Ja-mahn, und während sie winkte, kam ein Bote aus dem Fort und machte die aufgelöste Meldung, dass die Piraten nicht nur die Jacke des Colonels, sondern auch die gesamte Regimentskasse mit dem Sold für die nächsten drei Monate hatten mitgehen lassen.
    »Wisst ihr«, erklärte der Colonel und ging im Schutz der Bajonette seiner Männer um die beiden Jungen herum. »Wisst ihr, ich konnte Piraten eigentlich immer gut leiden. Ich hab sie bewundert. Doch ich kann es nicht ausstehen …« Jetzt begann die Stimme des Colonels zu beben. »… Ich kann es nicht ausstehen,
wenn man mich zum Deppen macht. Oder wie würdet ihr das bezeichnen, wenn ihr in Hemdsärmeln und Unterhose erfahrt, dass ihr nicht nur ausgeraubt worden seid, sondern dass ihr den Dieben die Beute auch noch nach Hause getragen habt?«
    Er lief puterrot an.
    »Und deshalb habe ich beschlossen, dass ich Piraten ab jetzt nicht mehr mag, und dass ich sie deshalb, sobald ich einen erwische, am nächsten Baum aufknüpfen werde. Und ihr seid doch Piraten. Oder besser gesagt…« Er beugte sich drohend über Will. »Du bist Pirat und du wirst jetzt hängen!«
     
    Genau das hatte Will damit gemeint, als er »Zappenkrautfinster! « gesagt hatte. Doch es half ihm nicht die Bohne. Einer der Soldaten warf bereits ein Lasso über den Baum und ein anderer begann die Schlinge zu knoten.
    »Wir hängen dich auf und lassen dich hängen, bis keiner mehr weiß, wer du gewesen bist. Das ist doch die Höchststrafe für einen Piraten? Dass man ihn schlichtweg und einfach vergisst. «
    »Ja.« Will schluckte und schielte zu Nat.
    Der sah betreten auf seine Füße.
    Na danke, du Mistkerl!, dachte der Pirat aus Berlin. Danke fürs Helfen!
    Da hob Nat

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