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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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seinem Kanu hinter Will paddelte.
    »Gibt es denn eine Gute?«, wollte Will spöttisch wissen.
    »Tja«, grinste Nat. »Das kommt drauf an, wie du’s siehst. Hannah lebt. Oder besser gesagt, sie ist noch am Leben.«
    »Aha«, brummte Will, »und was ist die schlechte?«
    »Wir leben auch noch«, antwortete Nat.
    Will stutzte und warf einen Blick zurück. »Was meinst du damit?«
    »Die wollen nicht uns und auch nicht Hannah.Wir kommen ihnen nur gerade bei was in die Quere.«
    »In die Quere, wobei?« Will verstand gar nichts mehr.
    »Die holen sich Finn«, erklärte Nat trocken.
    »Finn und das Siegel?«, flüsterte Will.

    »Das Siegel und all die anderen Sachen, die er hier vor der Welt versteckt«, nickte Nat und Will fischte das vielleicht zweiundfünfzigste Briefsegelpantoffelboot aus dem Wasser.
    Spitzt eure Ohren! , stand auf dem Segel. Dann könnt ihr es hören.
    Und während Will las, hörte er schon, was Hannah meinte.
    Das Donnern war leise, aber absolut mächtig. Es klang, als stürzte der Himmel ein.
    »Nat?«, raunte Will.
    »Das ist es. Das Loch.« Nats Stimme klang jetzt mehr als belegt.
    »Das Loch?«, fragte Will, obwohl er es wusste.
    »Ja«, nickte Nat. »Durch das der Himmel in die Hölle stürzt. Und tief in ihm lebt Feuerkopf Finn!«
    »Mit all seinen Dingen, vor denen sich selbst die Mohawks fürchten.«
    Will schluckte, denn in diesem Moment verstand er, was Nat mit der schlechten Nachricht gemeint hatte, und er wünschte sich sehnlichst, dass er diesen Feuerkopf Finn niemals in seinem Leben traf.
     
    Doch im nächsten Moment zerriss ein Schuss die von Angst und Vorsicht erfüllte Stille. Ihm folgte ein zweiter und dieses Mal sahen die Jungen die beiden Blitze, mit denen zuerst das Zündhütchen und dann das Pulver der Vorderladerpistole explodierten.
    »Ihr Dämlacken! Ich meine nicht das Donnern!«, rief Hannah, die eine halbe Meile flussabwärts in einer Baumkrone stand und die beiden Pistolen in ihren Gürtel steckte. »Ihr sollt mich hören. Mich! Und wenn ihr mich hört, dann habt ihr’s geschafft.
Ihr habt mich eingeholt und wenn ihr jetzt auch noch den Mut dazu aufbringt, könnt ihr mich endlich aus den Händen dieser stinkenden Kerle befreien!«
    Sie grinste und schaute vom Flusslauf, auf dem die beiden Jungen ihre Kanus gerade um eine Flussbiegung lenkten, hinab in den Wald zum Fuß ihres Baums. Unter dem lagen Cutter, Whistle und Ratten-Eis-Fuß im Hinterhalt, um ihre beiden Verfolger zu fangen.
     
    Will bemerkte sofort, dass Nat deutlich schneller paddelte und deshalb an ihm vorbeizog.
    »Glaub ihr kein Wort!«, warnte er ihn. »Das ist eine Falle!«
    »Das weiß ich«, zischte der andere, obwohl Will ihm nicht glaubte. »Aber eine Falle für Hannah. Deine große Piratin lädt sie geradezu ein.«
    »Meine? Wieso meine!«, protestierte Will heftig. »Und wen meinst du mit sie?« Er legte jetzt selbst in der Schlagzahl zu.
    »Weißt du, Mohawks sind keine Piraten. Die mögen es nicht, wenn man eine dicke Lippe riskiert«, beantwortete Nat seine letzte Frage und wurde noch schneller.
     
    Hannah gefiel das. Ihr Plan funktionierte und sie spürte zum ersten Mal die Wärme des Rings, den sie in der Hosentasche trug.
    »Hey,Whistle«, rief sie leise zum Boden hinab. »Hast du schon ’ne Ahnung, was wir mit ihnen anstellen werden? Irgendwas Fieses.« Sie bemerkte die Ameise, die über ihren Handrücken krabbelte und hielt sie interessiert ins honiggelbe Licht des Mondes. »Wir könnten sie eingraben, ja, bis zum Hals, und ihre Köpfe dann vielleicht mit Honig beschmieren«, amüsierte sie
sich und schaute, als weder Whistle noch die beiden anderen lachten, verdutzt auf den Boden. »Hey, Whistle, was ist?«, beschwerte sie sich fast etwas beleidigt und starrte dann in Cutters aufgerissene Augen.
    Der windschiefe Kerl klebte drei Bäume weiter am Stamm und sackte jetzt langsam in die Knie. So langsam, wie der Stoff seiner Hose riss, mit dem ihn die Pfeile der Indianer ans Holz genagelt hatten.
    »Ratte?«, flüsterte Hannah und hörte im selben Moment ein klagendes Fiepen.
    Ihr Blick wanderte zu den drei großen Steinen, zwischen denen es sich der Kleine in einem Kreis aus Musketen gemütlich gemacht hatte und wo er immer noch lag. Doch jetzt steckten vier bemalte Tomahawks in den Ärmeln und Schößen seiner Jacke und pinnten ihn wie einen getrockneten Käfer aus einer botanischen Sammlung auf den bemoosten Boden.
    »Zum Teufel! Blind Black!«, fluchte Hannah hoch alarmiert, doch

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