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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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den Rücken hinunter. Er spürte den Ruck an den Haaren, mit dem sich der Wilde für den Skalp-Schnitt bereit machte, und Will schloss die Augen. Er ballte die Fäuste und hoffte inständig, nicht weinen zu müssen …
    … da hörte er – so wie Hannah es gehört hatte, als sie am Marterpfahl gestanden hatte und skalpiert werden sollte – einen Schuss.
    Will glaubte zu träumen und der Indianer hielt inne. Auch er war perplex. Er stutzte, drehte sich langsam in die Schussrichtung um und starrte mit seinen Kriegern in den nachtschwarzen Wald. Sie lauschten in die Stille der lodernden Feuer, und hörten die Stimme, die Will nur zu gut kannte.
    »Wir sind hier«, sagte sie.
    Die Stimme schien von der anderen Seite der Lichtung zu kommen und Will reckte den Kopf. Doch bevor er über die Schulter des Indianers, der ihn noch immer festhielt, hinweglinsen konnte, hörte er rechts von sich noch eine Stimme. Und die kannte er auch.
    »Oder hier«, säuselte sie eher freundlich als böse, sodass die dritte Stimme rechts von ihnen danach umso heftiger klang.
    »Tja, und wir sind nicht allein!«, krächzte O’Brian und spuckte eine Ladung Kautabak aus.

    Die Indianer blickten von Nats Onkel zu den beiden anderen unerwarteten und seltsam gekleideten Besucherinnen. Denn Salome und Ophelia steckten zwar in schlichten Waldläuferkleidern, doch die Biberfellkappen saßen eher kokett auf ihren perfekten Frisuren, und genauso frech und kokett spielten die beiden Damen jetzt mit ihren Musketen. Sie hatten den Kolben auf den Boden gestellt und drehten den Lauf mit dem Finger im Kreis, als handelte es sich bei diesen Waffen um einen modischen Sonnenschirm.
    »Ja, und mehr, finde ich, haben wir gar nicht zu sagen«, druckste Ophelia verlegen herum.
    »Wisst ihr, den wahren Charakter einer Person erkennt man nämlich nicht an dem, was sie sagt, sondern daran, was sie tut«, entschuldigte sich ihre Freundin für sie bei den immer noch verdutzten Indianern.
    »Deshalb stellen wir uns jetzt vor!«, lächelte Ophelia und im selben Moment hörten alle ein leises Sirren.
    Schatten flogen aus den Bäumen heraus.Will dachte als erstes an Fledermäuse, doch dann blitzten die Bumerangs im Feuerschein auf und während die Mohawks den Flug dieser hölzernen Vögel noch staunend verfolgten, wurde die ersten von ihnen schon von den sie umkreisenden Waffen im Sturzflug von hinten im Nacken getroffen. Sie sackten auf die Knie, fielen wie Säcke zu Boden und als ihr Anführer mit der Perücke die Falle erkannte, als er als letzter, der stand, seinen Zorn in die Nacht schrie und das Messer erhob, um Will’s Skalp mit sich zu nehmen – mit in die ewigen Jagdgründe – traf ihn der Kolben von Ophelias Steinschlosspistole so fest am Hinterkopf, dass sie erschrocken stöhnte.
    »Oh, das war zu fest. Das wollte ich nicht.«

    Der Mohawk fiel um. Im selben Moment rannten Jo, Sarah und Rachel auch schon auf die Lichtung und die Triple Twins, die ihnen in ihren stylisch-wildledernen Kleidern folgten, wurden lächelnde Zeugen, wie die drei Kinder Will umarmten.
    »Wir sind’s,Will! Und es ist keiner gestorben!«, lachte Jo und gab seinem gefesselten Freund eine Kuss auf die Nase
    »Und du hast noch deinen Skalp!«, lachten Rachel und Sarah. »Er ist noch ganz ganz. Es fehlt kein bisschen!«, riefen sie zu den Damen hinüber und Jo tanzte mit ihnen zusammen im Kreis.
    »Oh, ich bin ja so glücklich«, sang er. »Will, ich bin ja so froh!«
    Will stand langsam auf. Er konnte seine Rettung noch gar nicht begreifen. Er merkte auch nicht, dass er Tränen vergoss. Er spürte nur das Metall. Die Spitze des Bowiemessers in Salomes Hand, und die wanderte jetzt ganz langsam von seinem Bauchnabel hinauf Richtung Hals.
    »Und wir sind erst glücklich … «, zischte Ophelia, die plötzlich hinter ihm stand. »Er ist wirklich noch ganz.«
    »Ja, ganz ganz!«, grinste Salome und schob die Messerspitze unter das Lederband, das Will wie eine Kette um den Hals trug. »Es ist noch alles dran. Besonders der Ring.« Sie zog an dem Lederband und schnitt es durch.
    »Unser Ring!«, flüsterte Ophelia und fing das kleine Schmuckstück auf.
    »Der Ring, wegen dem wir gekommen sind.« Salome schaute Will ganz tief in die Augen. »Ja, du hast richtig gehört.Wir sind nur wegen des Rings gekommen. Sonst wollen wir nichts. Auf jeden Fall nichts von dem, was hier rumliegt.« Sie ließ ihn stehen und ging mit Ophelia zum alten O’Brian.
    »Wie lange brauchen wir von hier bis zu

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