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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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glitzerten. »Meinst du? Dann sag mir doch eins: Wie viele andere Trägheitskompensatoren haben denn in den letzten zehn T-Jahren noch versagt?«
    »Hä?« Thoreau rieb sich wieder die Nase und hob gereizt die Schultern. »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«
    »Eine gerechtfertigte Frage«, räumte Krogman ein. »Solche Zahlen sind kaum von allgemeinem Interesse, und man müsste schon ein wenig nachforschen, um sie zu ermitteln. Doch im Gegensatz zu dir habe ich sie mir angesehen – rein berufliche Neugier, verstehst du? Und die Antwort lautet: kein einziger. Seit dem Verlust der Queen Elizabeth hat nie wieder der Trägheitskompensator an Bord eines manticoranischen Schiffes versagt. Findest du es nicht auch ein wenig seltsam, dass ausgerechnet dieses eine Schiff einen vollständigen und katastrophalen Kompensatorversager erlitt, obwohl es von allen Fahrzeugen im Sternenkönigreich am sorgfältigsten gewartet worden ist?«
    »Ich würde mal sagen, das klingt schon komisch, wenn man es so sieht«, gab Thoreau schließlich zu.
    »Ja, ganz schön komisch. Andererseits habe ich von Anfang an den starken Verdacht gehegt, dass die Leute, die uns angeheuert haben, auch hinter dem anderen Anschlag stecken. Und dass sie bei Hofe verdammt gute Verbindungen haben.« Thoreau hob die Augenbrauen und der kleine Mann die Schultern. »Genau die gleiche Vorgehensweise, Henry. Anstatt den König direkt anzugreifen – wodurch vielleicht jemand beginnt, nach Verschwörern ganz hoch oben Ausschau zu halten, die von seinem Dahinscheiden direkt profitieren –, anstatt also den König direkt anzugreifen, suchen sie sich Ziele, durch die er nur mittelbar angegriffen wird. Hmm …«
    Er lehnte sich grübelnd zurück, während die sphinxianische Sommersonne das Straßencafé beschien.
    »Ich frage mich nur«, murmelte er schließlich, »ob sie ihn nur außer Gefecht setzen wollen? Ihn von seiner Leidenschaft abbringen, die Krone zur umfassenden Gewalt im Staat zu machen? Oder gehen sie danach auch auf ihn los?«
    »Wenn sie ihn beim ersten Mal ablenken wollten, dann waren sie aber längst nicht so schlau wie sie geglaubt haben – immer angenommen, der Unfall der Queen Elizabeth war wirklich ein Anschlag –, meinst du nicht auch?« Thoreau schnaubte verächtlich. »Klar, die Königin haben sie erwischt – aber seit sie tot ist, plagt er jeden, der sich ein Stück vom Kuchen nehmen will, noch viel schlimmer als vorher.«
    »Im Gegenteil, Henry. So dumm waren sie gar nicht; sie hatten nur nicht damit gerechnet, wie sehr sie ihm damit wehtun würden, und zur Antwort bekamen sie Übermaß.« Als Thoreau die Stirn runzelte, zuckte Krogman mit den Schultern. »Denk doch mal drüber nach. Falls die Attentäter das Schiff sabotiert haben, um den König zu lähmen, dann hatten sie damit Erfolg. Sie haben ihn nur nicht genau da gelähmt, wo sie wollten. Anstatt die Regierung abzugeben, während er versuchte, sein Privatleben zu kitten, hat er sich völlig in die Arbeit gestürzt, um die Scherben seines Privatlebens nicht sehen zu müssen. Aber wenn ich bedenke, wie sehr er und seine Frau ihre Tochter geliebt haben, dann hätte ich wahrscheinlich selber auch angenommen, dass er sich erst einmal in das Kind vergräbt.«
    »Und da hättest du dich geirrt«, entgegnete Thoreau mit einer gewissen Befriedigung.
    Krogman grinste. Sein baumlanger Partner bekam fast nie die Chance, ihn auf einen Fehler hinzuweisen, besonders, was psychologische Sachverhalte anging, und darum genoss Thoreau die seltene Gelegenheit. Thoreau war indes nicht so dumm, auf einen Fehler Krogmans zu hoffen – und daher fand Krogman diese Befriedigung eher amüsant als ärgerlich.
    »Ich hätte mich geirrt«, gab er zu, »aber ich glaube nicht, dass er einfach so weitermachen kann, wenn er jetzt auch noch das Kind verliert. O nein. Wenn der Thronfolgerin etwas zustößt, stürmt alles auf ihn ein, wovor er sich seit dem Tod seiner Frau versteckt hat, und springt ihm an die Kehle, Henry. Das ist für mich so sicher, wie wir hier sitzen. Aber legen sie es darauf an, oder wollen sie ihm gleich danach ans Leder, während er und seine Sicherheitsfachleute noch nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht?«
    »Wenn ja, dann sollen sie sich dafür aber jemand anders suchen!«, erwiderte Thoreau. »Das gilt auch für dich, Jean-Marc. Ich bin mit dir schon einige Risiken eingegangen, aber mit dem Scheißkönig von Scheißmanticore lass ich mich nicht ein!«
    »Das verlangt ja auch keiner von

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