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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dir«, beruhigte ihn Krogman. »Aber es läge doch auf der Hand, oder? Ich meine, wenn sie die Erbfolge manipulieren wollen.« Seine Augen nahmen einen abwesenden Ausdruck an, und er schürzte die Lippen. »Jeder glaubt, die Queen Elizabeth hatte einen Unfall«, sann er. »Na, jeder außer dem Palastwachdienst und dem King’s Own, und selbst die neigen zu der Ansicht. Wenn alles läuft wie geplant, wird jeder den Anschlag auf die Thronfolgerin für das Werk eines verrückten Einzelgängers halten. Der Schutz des Königs wird natürlich verstärkt, aber ich frage mich, ob irgendjemand schon daran gedacht hat, dass er nach dem Tod seiner Frau keine weiteren Erben gezeugt hat. Immerhin wird seine einzige Erbin ausgeschaltet, indem seine Tochter stirbt. Das bedeutet letztendlich, dass nach seinem Tod die Stammlinie der Wintons mit einem Pffft! verschwunden ist.«
    Er schnipste mit den Fingern, und Thoreau zuckte zusammen. Voll Unbehagen blickte er sich um, suchte zu ergründen, ob Lauscher in der Nähe waren. Aber weil es noch früh war, saßen sie allein im Café, mitten in einem See aus leeren Tischen, die auf den Andrang der Mittagszeit warteten. Keiner von beiden war so dumm gewesen, je die Stimme zu heben. Außerdem hatte Thoreau persönlich nach Wanzen gesucht, und weder er noch Krogman waren vorbestraft, sodass sie niemals die Aufmerksamkeit offizieller Stellen erregten. Zumindest nicht hier im Sternenkönigreich und nicht unter den Namen Thoreau und Krogman.
    Krogmans Spekulationen beruhigten die beiden nicht gerade sonderlich. Zum einen bestand die Möglichkeit, dass man ihnen trotz Thoreaus Sorgfalt und seiner Abwehrmaßnahmen eine Wanze untergejubelt hatte. Die Überlegungen seines Partners aber flößten Thoreau regelrecht Angst ein. Leute ihres Berufes wurden sehr gefährlich, wenn sie zu viel wussten … und ihre Auftraggeber konnten wiederum sehr gefährlich für sie werden, wenn sie nur glaubten, sie wussten zu viel. Zum anderen wusste er, was Krogmans Tonfall zu bedeuten hatte: Sein Partner hielt geistig bereits nach weiteren Gelegenheiten Ausschau. Normalerweise war das ein gutes Zeichen, aber diesmal wäre es definitiv schlecht, wenn sie sich noch tiefer in eine Intrige verwickeln ließen, die auf den Sturz der manticoranischen Monarchie abzielte.
    »Ja, ja, und vielleicht hast du bei alldem Recht, Jean-Marc«, sagte er, »vielleicht aber auch nicht. Über eins müssen wir uns Gedanken machen: über den Job, für den man uns angeheuert hat. Ich würde mich viel besser fühlen, wenn wir schon ihren echten Reiseplan in der Hand hätten.«
    »Wir können nicht mehr tun, als wir tun können«, entgegnete Krogman philosophisch. »Wir haben ihnen gesagt, dass sie uns diese Info verschaffen müssen, damit wir den Jungen in Position bringen können, und sie haben eingewilligt. Wenn sie uns diesmal hängen lassen, warten wir, bis sie das nächste Mal auf diesen Planeten kommt, denn hier können wir sie erwischen. Entweder so, oder sie suchen sich ein anderes Team.«
    »Der Gedanke gefällt mir noch weniger«, brummte Thoreau, und Krogman wölbte die Brauen. »Dass sie sich ein anderes Team suchen, meine ich«, bekräftigte der große Mann. »Ich meine, was, wenn schon jemand darauf wartet, uns auszuknipsen, sobald wir sie ausgeknipst haben? Bloß, um vorsichtshalber alle letzten Kleinigkeiten zu erledigen?«
    »Das ist schon ein Argument«, murmelte Krogman und blickte seinen Partner respektvoll an. Tatsächlich hatte Krogman bereits darüber nachgedacht, doch dass Thoreau auf den gleichen Gedanken gekommen war, verlieh der Möglichkeit zusätzliches Gewicht.
    Aber gehört das nicht immer mit zum Spiel? Unsere ›Klienten‹ wissen schließlich, dass wir wissen, dass sie wissen, was wir wissen. Wenn ich also an der Stelle meiner Auftraggeber wäre, dann würde ich doch bedenken, dass sich jemand wie wir immer den Rücken freihält? Oder wäre ich sogar so klug, dass ich eine Möglichkeit finde, mich auszuschalten und damit davonzukommen, ganz gleich, wie sorgfältig ich meinen Rücken gedeckt halte? Er lächelte verträumt.
     
    »Da! Da haben Sie es, und jetzt will ich von Ihnen für den Rest meines Lebens nichts mehr hören!«, fauchte die Frau in Uniform und schleuderte dem elegant gekleideten Herrn einen Datenchip zu. Sie standen im Großen Garten des Mount Royal Palace zwischen hochaufragenden Reihen mit terranischem Rhododendron. Vom Palasthügel aus überblickte man die Stadt Landing, und Manticore A

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