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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Miranda soeben den hohen Wirkungsgrad ihrer wohlkonstruierten Innereien demonstriert. Nur um dir zu beweisen, wie entzückt ich über dein Urteil bezüglich ihrer Schönheit bin, darfst du ihre Windeln wechseln, Liebes!«
    »Das würde ich zu gern tun, Mutter. Leider habe ich im Moment nur einen Arm frei, und da man für diese Aufgabe so offensichtlich zwo Hände braucht …« Sie zuckte die Achseln, und Allison schüttelte den Kopf.
    »Manche Leute sind wirklich zu allem bereit, nur um der Arbeit aus dem Weg zu gehen«, sagte sie erheblich fröhlicher, als ihr zumute war, während ihr Blick auf Honors leeren Uniformärmel ruhte.
    Honor lächelte. »Ach, das hier hatte ich gar nicht nötig, um mich vor der Arbeit zu drücken«, versicherte sie Allison und lächelte noch breiter, als James MacGuiness mit Samantha näher trat. »Mac verwöhnt mich furchtbar. Selbst ohne mein kleines Malheur hätte er meinen Anteil am Windelwechseln vermutlich mit Freuden übernommen. Nicht wahr, Mac?«
    »Ich fürchte, in meiner Aufgabenbeschreibung steht davon nichts, Mylady«, entgegnete der Steward. Er klang fast normal, aber seine Augen waren feucht, und sein Lächeln schien ein klein wenig zu zittern.
    »Wirklich?« Honors Lächeln wurde weicher und wärmer. Sie streckte ihren Arm vor, umschlang MacGuiness und drückte ihn kräftig an sich. Nur für einen winzigen Moment gab er nach und ließ sich gegen sie sinken, dann hielt sie ihn auf Armeslänge von sich und blickte ihm in die Augen. »Naja, was das angeht, können Sie wohl nur ›Onkel Mac‹ sein … denn wir alle wissen ja, dass Onkel und Tanten die Kinder hoffnungslos verziehen und nichts Konstruktives zur Erziehung beitragen.«
    »Welch interessanter Gedanke«, stellte Alfred Harrington fest. »Und worin bestehen die Aufgaben der großen Schwester …?«
    »Kommt darauf an, wie viel größer sie ist, oder nicht?«, erwiderte Honor fröhlich. »In diesem Fall, würde ich sag …«
    Sie unterbrach sich mitten im Wort, so schlagartig, dass ihre Mutter in plötzlicher Besorgnis von Faith aufblickte. Honors Lächeln war verschwunden, als habe es nie existiert. Mit der Geschwindigkeit eines Peitschenhiebs drehte sie den Kopf nach links, und ihr gesundes Auge fixierte die Baumkatze auf MacGuiness’ Schulter.
    Samantha hatte sich aufgerichtet und die Ohren eng an den Schädel gelegt. Ihre Augen hafteten auf Nimitz. Allison wandte den Kopf in die gleiche Richtung und riss die Augen auf: Nimitz zuckte zurück, als sei er geschlagen worden. Einen winzigen Moment lang beschlich sie der wahnwitzige Gedanke, er könne Samantha irgendwie erzürnt haben, doch sie verwarf ihn sofort. Stattdessen entdeckte sie etwas an Nimitz, was sie niemals an ihm zu sehen erwartet hätte.
    Schrecken. Eine Furcht, eine Panik, die ihn wimmern ließ wie ein verängstigtes Kätzchen.
    MacGuiness und Andrew LaFollet hatten aufgesehen, als Honor sich unterbrach, und erbleichten nun, als sie Nimitz’ Zustand gewahr wurden. Im Gegensatz zu Allison hatten sie den Baumkater schon einmal so erlebt – in der Admiralskajüte von GNS Terrible , während entsetzliche Albträume Honor im Schlaf heimsuchten; damals war der Baumkater, der ihre Not miterleben musste, zitternd und bebend zu einem hilflosen Häufchen Elend zusammengesunken. Nun bemerkten sie, dass ihn das gleiche Entsetzen erneut in den Klauen hielt, und wie ein Mann traten sie vor, um ihrem kleinen Freund zu helfen.
    Noch bevor sie sich bewegten, schlug Honor auf den Schnellverschluss der Trageriemen vor ihrer Brust und fing die Gurte, noch während sie sich öffneten. Wo man bei einer einarmigen Frau täppische Unbeholfenheit erwartet hätte, riss sie sich in einer fließenden Bewegung das Traggestell vom Rücken und zog es nach vorn. Sie ging in die Knie und presste sich Nimitz mitsamt Traggestell an die Brust. Sie drückte ihm ihre Wange gegen den Kopf und warf mit geschlossenen Augen jedes Quäntchen Kraft, das sie aufbringen konnte, dem Entsetzen entgegen, das sie über den telempathischen Link von Nimitz spürte.
    Ich hätte es schon längst spüren sollen , schalt sie sich. Ich hätte es in dem Moment bemerken sollen, als wir Samantha wieder sahen … aber Nimitz hat es selbst nicht bemerkt. Mein Gott, wie konnten wir das nur übersehen ?
    Sie umklammerte den Kater mit ganzer Kraft und schenkte ihm alle Güte ihres Herzens. Nur einen winzigen Augenblick lang, während die entsetzliche Sturmfront seiner Gefühle sie beide mit Orkanstärke

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