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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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richtig sagte, hatten sie soeben mindestens ein halbes T-Jahr Suchzeit gespart – wahrscheinlich eher ein ganzes. Deshalb war mit einem Himmelherrdonnerwetter zu rechnen, wenn die Politikos entdecken sollten, dass die Lakaien versucht hatten, sie über ihre Fortschritte im Dunkeln zu lassen.
    Andererseits …
     
     
     
     
    »Das ist eine großartige Neuigkeit!«, rief die Gräfin von New Kiev triumphierend aus. In den Augen des Premierministers hatte sie ein unübertreffliches Talent, das Offensichtliche darzulegen. Allerdings fand High Ridge, dass er der Finanzministerin diese Eigenart unter den gegebenen Umständen lieber nicht unter die Nase reiben sollte.
    In dem abschirmten Konferenzraum unterhalb der Residenz des Premierministers hatte er eine Arbeitsgruppe von Kabinettsmitgliedern zusammengerufen. Obwohl eine fast fünfzig Meter dicke Schicht aus Erdreich und Betokeramik über ihnen lag, hatten die Planer des Konferenzraums sich bemüht, eine ›Bunkeratmosphäre‹ gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Einrichtung war elegant und teuer, angefangen bei dem dicken Florteppich im Silber und Blau des Hauses Winton bis zu den motorisierten Sesseln am riesigen Konferenztisch aus handpoliertem dunklem Holz. Eine programmierbare ›smarte‹ Wand nahm eine ganze Seite des großen Raums ein, und die holografische und nanotechnische Ausstattung der Wand erzeugte soeben die atemberaubend realistische Illusion eines Fensters mit einem prächtigem Ausblick auf die Jasonbai.
    Doch allen Versuchen zum Trotz, sie vom Gegenteil zu überzeugen, war sich jeder der Anwesenden vollkommen bewusst, wie tief unter der Oberfläche sie waren – und wie unmöglich sie daher belauscht werden konnten.
    »Ich stimme natürlich zu, dass das eine wunderbare Neuigkeit ist, Marisa«, sagte Stefan Young. »Offensichtlich wäre die gesamte Handelswelt wie elektrisiert, wenn sie von der Möglichkeit hört, dass sich eine weitere Handelsroute durch das Wurmloch eröffnet, und als Handelsminister bin ich über die Aussicht entzückt. Zurzeit jedoch könnte uns die Ankündigung einige … Schwierigkeiten bereiten.«
    »Aber keine unüberwindlichen«, entgegnete High Ridge ihm mit einem leichten, beschwichtigenden Stirnrunzeln, das er New Kiev nicht sehen ließ. Es war einfach der falsche Zeitpunkt, die Gräfin an die unbedeutenden Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung der RMAIA zu erinnern. Für diese Angelegenheiten hatte er schließlich Melina Makris in Reynauds Stab eingeschleust. Makris wusste genau, wem sie was zu verdanken hatte, und als New Kievs Vertreterin beim Erkundungsamt war sie die ideale Mittlerin zwischen der Finanzministerin und den tatsächlichen Büchern – eine gute Sache, wenn man bedachte, dass der Gräfin immer dann politische Skrupel kamen, wenn man überhaupt nicht damit rechnete. Ihr Gewissen schien sie ohnedies eher bei Kleinigkeiten zu beißen als bei den bedeutenden Angelegenheiten. High Ridge vermutete, dass es sich dabei um eine Art Schutzmechanismus handelte. Vielleicht fixierte die Gräfin sich unbewusst auf untergeordnete Dinge, weil ihr Pragmatismus sie daran hinderte, auf irgendwelche größeren Sünden im Amt zu reagieren.
    »Gewiss nicht!«, stimmte Elaine Descroix enthusiastisch zu. »Das ist die größte Entdeckung seit Jahrzehnten – nein, seit Jahrhunderten! Der Knoten leistet den wichtigsten Beitrag zum Wohlstand des Sternenkönigreichs; wenn seine Kapazität steigt, erleben wir den größten Wirtschaftsaufschwung seit fast hundert T-Jahren. Und den Terminus, der das ermöglicht, hat ein Amt gefunden, das wir ins Leben gerufen haben.«
    »Selbstverständlich wissen wir nicht, wohin dieser Terminus führt«, sagte New Kiev in etwas bodenständigerem Ton, als finde sie Descroix' selbstzufriedene Abwägung der politischen Vorteile abstoßend. »Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass er mit einer unbesiedelten Region verbunden ist.«
    »Die ›Wahrscheinlichkeit‹ stand auch dagegen, dass die zuerst entdeckten Termini des Knotens nach Beowulf und Trevors Stern führten«, erwiderte Descroix scharf.
    »Und selbst wenn er in völlig unerforschten Raum führt: Das tat der Basilisk-Terminus auch, als wir ihn entdeckten«, fügte North Hollow hinzu. »Schon allein die Gelegenheit für neue Erkundungs- und Vermessungsarbeiten sollte zu einem merklichen wirtschaftlichen Aufschwung führen.«
    »Ich will ganz gewiss nicht abstreiten, dass es sich um eine außerordentlich wichtige Entdeckung handelt.«

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