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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dass die Andys einem Gefecht mit uns genauso nervös entgegensehen wie wir einem Gefecht mit ihnen; ob sie nun möchten, dass wir das merken, oder nicht.«
    »Das ist zweifellos richtig«, entgegnete Brigham mit einem trockenen Lachen, »aber mein Mitgefühl für ihre schlaflosen Nächte ist im Augenblick wirklich ziemlich eingeschränkt, Hoheit.«
    »Geht mir genauso«, versicherte Honor ihr. »Aber zurück zum Walther-System. Wie hat Ellis reagiert, nachdem er das Bild hatte?«
    »Nun, er hat ein paar Minuten gebraucht, um zu begreifen, was er da sah«, berichtete Brigham. »Als es ihm klar wurde, wusste er sofort, dass seine Schlachtkreuzer verdammt schlecht wegkommen würden, wenn die Raketen flögen. Gleichzeitig war er entschlossen, sich nicht aus dem System vertreiben zu lassen. Also hat er Annäherungsdrohnen und Mittelstrecken-Elokaplattformen ausgesetzt und in Richtung einer der beiden andermanischen Divisionen beschleunigt.«
    »Er hat vier Kreuzer bedrängt, die bewaffnet waren wie dieser« – Honor pochte auf das abgeschaltete Klemmbrett – »mit nur zwo Reliants ?«
    »Nun, seinem Bericht zufolge glaubte er wohl, mehr von ihnen entdeckt zu haben als sie von ihm«, antwortete Brigham. »Zusätzlich zu den Täuschkörpern, die er ausgesetzt hatte, damit sie die Emissionen seiner Schiffe für die gegnerische Feuerleitung duplizierten, hat er hinter jedem Schlachtkreuzer zwo Dutzend weitere Täuschkörper aufreihen lassen.«
    Sie hielt inne, und Honor blickte sie ahnend an.
    »Was für Täuschkörper?«, fragte sie.
    »Sie waren so eingestellt, dass sie wie Raketengondeln aussahen, Hoheit«, antwortete Brigham und lachte über Honors Gesicht. »Und er hat seine Beschleunigung auf einen Wert gesenkt, wie er ihn hätte schaffen können, wenn er tatsächlich so viele Gondeln in Schlepp gehabt hätte.«
    »Er wollte sie bluffen?«
    »Genau, Hoheit. Und es sieht ganz so aus, als wäre es ihm gelungen. Ganz gleich, wie aggressiv die Andys auch waren, offenbar wollten sie es nicht mit einem Paar Schlachtkreuzer aufnehmen, von denen jeder in der Lage war, mit einer einzigen Breitseite zwohundertundfünfzig Raketen abzufeuern.«
    »Hätte ich auch nicht gewollt«, meinte Honor und runzelte die Stirn. »Trotzdem, wenn Ihre Einschätzung der andermanischen Breitseiten zutrifft, dann hätten vier von ihnen theoretisch immer noch dreimal so viele Raketen gleichzeitig abfeuern können, wie sie Ellis' beiden Schiffen zusammen zutrauen mussten.«
    »Darum habe ich diesen Zwischenfall auch als nicht so ernst bezeichnet, Hoheit. Es wurde nicht gefeuert, und die Andys wichen zurück. Sie haben zwar nicht den vollen Zwanzig-Millionen-Kilometer-Abstand eingehalten, den Ellis gefordert hatte, sind aber auf einer Distanz geblieben, die die Standardraketenreichweite ein gutes Stück überschritt. Und schließlich haben sie das Walther-System verlassen und sich um ihre eigenen Angelegenheiten gekümmert. Ellis hat zuerst ein paar recht unruhige Tage durchgemacht, aber wir haben diesen Zwischenfall ohne einen Schuss hinter uns gebracht. Angesichts der Ungleichheit im Beschussgewicht deutet das darauf hin, dass sie Befehl hatten, den Kampf zu meiden.«
    »Hm.« Honor rieb sich wieder die Nase und schüttelte unfroh den Kopf. »Nein, Mercedes, ich glaube, wir hatten diesmal Glück. Ich glaube, dieser andermanische Geschwaderchef hatte keine große Lust, für den Kaiser zu sterben. Er hat sich gesagt, dass zumindest ein paar von seinen Schiffen draufgehen würden, wenn er es mit Ellis' Schlachtkreuzern auf die Spitze treiben würde. Denn wenn dieses Geschwader Befehl hatte, den Kampf zu meiden, was ist dann mit den Idioten im Schiller-System?«
    Nun war es an Brigham, unfroh dreinzublicken, und die Stabschefin nickte bedächtig. Die Konfrontation im Schiller-System war erheblich weniger glücklich ausgegangen als die bei Walther. Dort hatte der befehlshabende andermanische Offizier, als er ein manticoranisches Patrouillenschiff antraf, es für richtig gehalten, die Warnungen des befehlshabenden manticoranischen Offiziers zu ignorieren, der ihn zur Einhaltung des Mindestabstands aufgefordert hatte. Stattdessen hatte die unter Sollstärke liegende andermanische Division aus drei Leichten Kreuzern sich weiterhin dem einzelnen manticoranischen Schweren Kreuzer genähert.
    Zum Glück hatten die Andermaner in diesem Fall offenbar keine Raketengondeln angekoppelt. Als die drei Leichten Kreuzer immer näher kamen, hatte der manticoranische

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