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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wurde – einem Verbrechen, auf das die Todesstrafe steht. Man kann schon mit einigem Recht von einem ›donquichotischen‹ Vorgehen sprechen, wenn jemand auf Grundlage von rechtlich fragwürdigen ›Beweisen‹ überstürzt handelt.«
    Janacek wollte schon anmerken, dass das verdächtige Schiff offensichtlich genau den gefälschten Transpondercode gesendet habe, von dem Harringtons Informant gesprochen hatte, und dass der Beweis in diesem Lichte durchaus solide erscheine, doch er ließ es bleiben. Ob Harrington nun vorschnell gehandelt hatte oder nicht, spielte überhaupt keine Rolle.
    »Also, Edward«, sagte High Ridge nach einem Augenblick, als es feststand, dass weder New Kiev noch Descroix den Disput fortsetzen wollte, »was schlägt die Admiralität vor?«
    »Nichts«, antwortete Janacek so schnell, dass jeder ihn überrascht ansah.
    »Nichts?«, wiederholte der Premierminister.
    »Solange wir nicht mehr wissen, hat es keinen Sinn, eine Reaktion auszuarbeiten«, sagte Janacek. »Wir könnten reagieren, indem wir augenblicklich Verstärkungen sammeln und sie eilends nach Sidemore verlegen. Leider wissen wir überhaupt nicht, ob diese Verstärkungen überhaupt gebraucht werden. Gegenwärtig habe ich das deutliche Gefühl, dass Sternhafen gern den Ausweg annehmen wird, den Harrington ihm bietet, und einer gemeinsamen Untersuchung zustimmt. Wenn er sich so entscheiden sollte – oder besser gesagt, angesichts unserer Verzögerungszeit, so entschieden hat –, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Krise sich bereits auf dem besten Wege zur Beilegung befindet.
    Aber falls Sternhafen sich gegen Harringtons Vorschlag entschieden hat, brauchen die Andys trotzdem wenigstens zwo Monate, um sich zum Angriff auf Sidemore aufzustellen – den Daten zufolge, die das ONI über die Verteilung ihrer Weltraumflotte gesammelt hat. Die Andys können Harrington vermutlich aus den Systemen vertreiben, in denen wir innerhalb der Konföderation patrouillieren, aber die Flottenbasis ist schon eine härtete Nuss. Trotz der Kommunikationsverzögerung sollten wir binnen etwa einer Woche wissen, ob Sternhafen sich zum Einlenken entschieden hat oder nicht. Kommt es so weit, können wir immer noch über die Entsendung weiterer Kräfte nach Sidemore nachdenken.«
    Vorausgesetzt , verschwieg er bedachtsam, es hat sich bis dahin noch nicht herausgestellt, dass wir sie in der Nähe der Heimat viel nötiger brauchen.
    »Also glauben Sie, uns bleibt genug Reaktionszeit?«, bedrängte High Ridge ihn.
    »Darüber ist man sich in Admiralty House einig«, versicherte Janacek ihm – beinahe – wahrheitsgemäß. Tatsächlich war Admiral Chakrabarti entschieden anderer Meinung. Harringtons Meldung hatte seine ohnedies wachsende Besorgnis darüber, wie dünn die Navy durch ihre zahlreichen Aufgaben mittlerweile verteilt war, gewaltig verschärft. Es hatte jedoch keinen Sinn, das ausgerechnet jetzt zur Sprache zu bringen.
    »In diesem Fall«, beschloss der Premierminister, »sollten wir sie wohl erneut anweisen, ihre kriegerischen Instinkte zu zügeln und ihre Bemühungen fortzusetzen, die Lage einzudämmen. Wenn ich ehrlich bin, muss ich einräumen, dass die silesianische Lage mir im Augenblick völlig zweitrangig erscheint. Letztendlich könnten wir es uns leisten, den Andermanern die gesamte Konföderation zu überlassen, ohne dass unseren Interessen ein irreparabler Schaden zugefügt würde. Selbst unsere wirtschaftlichen Belange würden mit geringen Verlusten davonkommen, und zum Ausgleich besitzen wir nun neuerdings Zugang zum Talbott-Sternhaufen und zu den Schifffahrtslinien auf dessen Seite der Liga.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Descroix entschieden. »Und wenn das Thema nun erledigt ist, schlage ich vor, dass wir unser Augenmerk einer erstrangigen Angelegenheit zuwenden.«
    Niemand brauchte zu fragen, was sie meinte.
    »Also schön«, stimmte High Ridge ihr zu. »Würden Sie dann bitte die Diskussion eröffnen, Elaine?«
    »Wie Sie wünschen.« Descroix faltete die Hände über der Dokumentenmappe vor sich und blickte in die Runde.
    »Meine Leute haben die Analyse von Pritcharts letzter Note abgeschlossen«, gab sie bekannt. »Ich brauche wohl nicht anzumerken, dass die Ablenkung durch Harringtons Bericht aus Silesia den Vorgang nicht gerade beschleunigt hat. Ich habe drei unabhängige Teams damit beschäftigt. Nachdem sie ihre Arbeiten abgeschlossen hatten, ließ ich die drei Berichte zur endgültigen Auswertung einem vierten Team

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