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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Volksflotte immer wieder von den Manticoranern zugefügt worden waren, wirkten ein einziger Schwerer Kreuzer und siebzig LACs wie ein Spottpreis für die Einnahme eines ganzen Sonnensystems. Ganz zu schweigen davon, dass Manticore dabei mehr als zweihundert LACs verloren hatte, vier Schwere Kreuzer und zwei Superdreadnoughts.
    »Eigentlich«, sagte er schließlich zu Tibolt, »bin ich viel neugieriger, was bei Grendelsbane und bei Trevors Stern geschieht.«

 
     
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    »Darf ich fragen, was Sie von Premierminister High Ridges Depesche halten, Mylord?«, erkundigte sich Niall MacDonnell höflich.
    »Ich vermute, sein Versuch, sich höflich auszudrücken, hat seinen Blutdruck so sehr gesteigert, dass es seine Lebenserwartung um zwo bis drei Jahrzehnte senkt«, antwortete Hamish Alexander fröhlich. »Das steht zumindest zu hoffen.«
    MacDonnell grinste. Als geborener Grayson konnte er über die manticoranischen Offiziere, die in den Dienst der GSN getreten waren, manchmal nur staunen. Der Earl von White Haven gehörte zwar nicht in diese Kategorie, hatte jedoch so viele Schlachten Seite an Seite mit den Graysons geführt, dass er fast einer von ihnen war. Was MacDonnell indes am meisten erstaunte, war die Offenherzigkeit, mit der Manticoraner die Regierung High Ridge zu kritisieren pflegten. Natürlich sprachen sie von ihrem Premierminister und nicht von ihrer Monarchin, doch MacDonnell konnte sich nur schwer vorstellen, wie ein aktiver graysonitischer Offizier sich so unverhohlen – und verächtlich – über den Kanzler des Protectors äußerte.
    Nicht dass irgendein Grayson anderer Meinung war, was High Ridge anging. Es war nur so, dass die Graysons als Gruppe erheblich … ehrerbietiger waren als die meisten Manticoraner. Das verwirrte MacDonnell manchmal. Die Crux des gegenwärtigen politischen Dilemmas im Sternenkönigreich lag darin, dass die Aristokratie bestimmen konnte, wer die Exekutive ihrer Regierung bildete. Die gleiche Krankheit hatte – in einer weitaus virulenteren Form – Grayson befallen, bevor die Mayhew'sche Restauration die Autorität des Protectors wiederhergestellt hatte, die im Laufe mehrerer Generationen immer mehr zerfallen war. Doch der grundsätzliche Respekt, den die Siedler von Grayson ihren Gutsherren entgegenbrachten, schien den Manticoranern hinsichtlich des eigenen Adels seltsamerweise völlig zu fehlen.
    Freilich gehörte White Haven selbst zu dieser Aristokratie, und vermutlich fehlte ihm darum der automatische Respekt davor.
    »Ich will nicht behaupten, dass ich Ihre Hoffnungen nicht teile, Mylord«, sagte MacDonnell. »Es sieht aber so aus, als hätte High Ridge sich entschieden, gute Miene zum bösen Spiel zu machen.«
    »Ihm bleibt auch kaum eine andere Wahl«, entgegnete White Haven. »Protector Benjamin hat bestimmt darauf gezählt, als er den Plan ausgebrütet hat. Und auch wenn es mir natürlich nicht zusteht, dem Protector vorzuwerfen, er mische sich in die innenpolitischen Querelen eines Verbündeten ein, denke ich doch, dass er High Ridge mit boshaftem Vorsatz in seine gegenwärtige Lage gebracht hat.«
    Admiral MacDonnell blickte ihn fragend an, und der Earl zuckte mit den Achseln.
    »High Ridge kann jetzt nur vorgeben, er wäre mit Protector Benjamins Tun einverstanden. Bei allem anderen wirkt er bestenfalls schwach und ineffizient, weil er Mayhew nicht daran hindern konnte. Im schlimmsten Fall aber, wenn sich nämlich herausstellt, dass wir Recht hatten und er die havenitischen Absichten falsch eingeschätzt hat, stände er wie ein ausgemachter Idiot da. Schließlich hat er auf seinem Hintern gesessen und herumgemeckert, während wir ihn vor seiner eigenen Dummheit beschützt haben. Nicht«, fügte White Haven mit einem besonders gehässigen Grinsen hinzu, »dass wir ihn nicht trotzdem als Trottel hinstellen, sobald es losgeht.«
    MacDonnell neigte den Kopf. White Haven klang beinahe, als wünsche er sich einen havenitischen Angriff um des Schadens willen, den das der Regierung High Ridge zufügen würde. Der Grayson wusste, dass dieser Gedanke unfair war. Der Earl wollte keinesfalls, dass die Republik Haven wieder gegen das Sternenkönigreich in den Krieg zog. White Haven hatte offensichtlich nur schon die Hoffnung hinter sich gelassen, dass sich dieser Krieg verhindern ließe. Der Earl hatte sich damit abgefunden, dass ein havenitischer Angriff unmittelbar bevorstand (MacDonnell bezweifelte dies weiterhin, obwohl die erste Warnung von Lady Harrington

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