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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hat.«
    Diesmal schmeckte Honor ein Aufflackern echten Erstaunens – und der Bestürzung. Zehn Millionen Kilometer waren zwar um einiges kürzer als die Reichweite einer Geisterreiter-Rakete, aber erheblich weiter, als die pessimistischsten Schätzungen einer andermanischen Lenkwaffe bislang zugebilligt hätten.
    Und , hielt sie sich vor Augen, das ist nur der bislang bekannte Abstand, über den hinweg sie feuern können. Wir haben keinen echten Grund zu der Schlussfolgerung, dass dieser Abstand auch ihre Maximalreichweite ist.
    »Die Jessica Epps erwiderte das Feuer«, fuhr Brigham fort. »Das sich daraus ergebende Gefecht dauerte annähernd siebenunddreißig Minuten. Beide Seiten erlitten außerordentlich schwere Verluste. Captain Nazari begab sich nach Einstellung des Feuers augenblicklich an den Kampfplatz, um jede Hilfe zu leisten, die sie bieten konnte. Viel konnte sie nicht ausrichten. Die Jessica Epps war mit der gesamten Besatzung vernichtet worden.« Der Tonfall der Stabschefin änderte sich nicht, doch klang ihre Stimme in der darauf folgenden Stille sehr, sehr laut. »Die Hellebarde war offensichtlich in kaum besserem Zustand. Ihr Kommandant, der Erste Offizier und die meisten Brückenoffiziere waren offensichtlich während des Gefechts getötet worden. Captain Nazari wurde in ihren Rettungsanstrengungen rasch von örtlichen konföderierten Sicherungsschiffen abgelöst. Sie schätzt, dass nicht mehr als einhundert Besatzungsmitglieder der Hellebarde überlebt haben. Dem Bildmaterial des Wracks der Hellebarde nach zu urteilen, das die Chantilly sammeln konnte, wäre ich überrascht, wenn Nazaris Schätzung nicht sehr hoch gegriffen wäre. Commander Reynolds, Captain Jaruwalski und ich sind uns völlig einig, dass die Hellebarde nie wieder kämpfen wird.
    Was auch immer es bedeuten mag, die Sensorlogs der Chantilly weisen eindeutig darauf hin, dass die Jessica Epps das Gefecht praktisch gewonnen hatte, als einer der letzten Laser-Gefechtsköpfe der Hellebarde offensichtlich einen Treffer in einem Fusionskraftwerk landete, der zum Versagen des Einschlussfeldes führte.«
    Die Stabschefin hielt erneut inne und wandte sich Honor zu.
    »So weit Captain Nazaris Bericht in Grundzügen, Hoheit. Die gesamten Rohdaten der Chantilly und die Aufzeichnung von Captain Nazaris mündlicher Aussage werden allen Flaggoffizieren der Station und ihren Stäben verfügbar gemacht. Captain Nazari hält sich zur Verfügung. Die Chantilly bleibt im System, damit wir auf potenzielle Zeugen aus der Besatzung zurückgreifen können, bis wir die Fortsetzung ihrer Reise genehmigen.«
    »Danke, Mercedes«, sagte Honor. Nun musste sie sich an ihre versammelten Untergebenen wenden.
    »Offensichtlich«, begann sie, und ihr Sopran klang erheblich ruhiger, als ihr zumute war, »stellt das genau die Art von Zwischenfall dar, vor dem wir uns alle gefürchtet haben. Die wichtigste Frage, die wir im Augenblick noch nicht definitiv beantworten können, lautet, ob der Zwischenfall die andermanische Politik bewusst repräsentiert oder nicht.«
    »Wahrscheinlich ja, würde ich zunächst sagen, Hoheit«, meldete sich Anson Hewitt. Er zuckte mit den Schultern. »Allerdings könnte ich durch meine bisherigen Erfahrungen hier draußen voreingenommen sein.«
    »Wenn dem so ist, dann sind Ihre Gründe gewiss stichhaltig, Anson«, sagte Honor zu dem früheren Kommandeur von Sidemore Station.
    »Zugleich, Mylady«, stellte Cynthia Gonsalves fest, »erscheint mir dies als zu radikaler Bruch mit dem bisherigen andermanischen Vorgehen. Bislang haben die Andermaner das Niveau ihrer Provokationen eher schleichend gesteigert. Insbesondere wenn man betrachtet, dass die Hellebarde zuerst auf die Jessica Epps gefeuert hat, ohne selbst bedroht zu sein. Noch dazu hat sie das Gefecht aus einer Entfernung begonnen, die eine erheblich größere Reichweite der andermanischen Raketen verrät, als wir bisher vermuten konnten.«
    »Das sind sehr gute Argumente«, stimmte Honor zu.
    »Bei allem gebotenen Respekt, Hoheit«, warf McKeon ein, »so wichtig die Frage der Absicht offensichtlich ist, geht sie vielleicht – leider – völlig an der Sache vorbei. Raketen wurden gefeuert, Verluste sind zu beklagen, und wir haben ein Schiff der Königin verloren, ohne dass es Überlebende gab. Was immer diese cleveren Mistkerle auch geplant haben, erreicht haben sie nur, eine kriegerische Handlung gegen uns zu verüben.«
    Die plötzliche, wenn auch kurze Stille, die auf seine

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