Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
froher, wenn der Gegenstand dieser Besprechung nie aufgekommen wäre. Mercedes«, wandte sie sich an ihre Stabschefin, »würden Sie bitte unsere neusten Erkenntnisse zusammenfassen, damit jeder den gleichen Informationsstand erhält?«
    »Jawohl, Hoheit«, stimmte Brigham zu, hielt inne und räusperte sich, bevor sie mit betont unbeteiligter Stimme begann.
    »Vor annähernd drei Stunden hat der unter manticoranischer Flagge laufende Frachter Chantilly das Marsh-System erreicht – er kam direkt von Zoraster. Wie viele von Ihnen bereits wissen, hatten wir Captain Ferrero und die Jessica Epps nach Zoraster abgestellt, um als Teil von Unternehmen Wilberforce ein des Sklavenhandels verdächtiges Frachtschiff abzufangen. Nach unseren nachrichtendienstlichen Erkenntnissen steht der fragliche Sklavenhändler im Dienste New Hamburger Interessen, sendet aber den gefälschten Transpondercode eines unter andermanischer Flagge laufenden Handelsschilfs, der Sittich . Captain Ferrero stand ein kompletter elektronischer Fingerabdruck der echten Sittich zur Verfügung, damit sie sicher sein konnte, dass das Schiff, das sie zu stoppen versuchte, nicht tatsächlich der Andermaner war, dem der Code rechtmäßig gehört.
    Offensichtlich ist es der Jessica Epps gelungen, die falsche Sittich abzufangen. Während des Manövers gab es jedoch einen … Zwischenfall mit dem andermanischen Schweren Kreuzer Hellebarde . Die Chantilly kennt nicht alle Einzelheiten, aber Captain Nazari, ihr Skipper – die übrigens einen Reserveoffiziersrang als Commander innehat – beschloss, uns die Informationen schnellstmöglich zu überbringen, statt erst abzuwarten in der Hoffnung, mehr zu erfahren. Zum Glück war Captain Nazari der Jessica Epps und dem Andermaner so nahe, dass ihre Sensorlogs uns mit Beobachtungsdaten aus erster Hand versorgen. Leider ist die Chantilly ein Handelsschiff. Als solches genügen ihre Ortungsanlagen kaum militärischen Standards, und die Daten, die sie uns zur Verfügung stellen kann, lassen viel zu wünschen übrig.«
    Brigham hielt erneut inne, als wollte sie sich vergewissern, dass ihre Zuhörer ihr folgen konnten, dann fuhr sie fort:
    »Trotzdem konnten Commander Reynolds, Captain Jaruwalski und meine Wenigkeit aus den limitierten Rohdaten gewisse Schlüsse ziehen. Ich möchte betonen, dass es sich um Schlussfolgerungen handelt, die wir jedoch alle drei für zutreffend halten.
    Anscheinend rief die Jessica Epps gerade den mutmaßlichen Sklavenhändler an, als die Hellebarde wiederum die Jessica Epps anrief. Ich sage ›anscheinend‹, weil die Sensoren der Chantilly zu dieser Zeit noch keine Spur von der Hellebarde aufgefasst hatten. Das führt uns zu dem Schluss, dass die Hellebarde unter Stealth gelaufen sein muss. Der Abfolge der Ereignisse entnehmen wir, dass die Jessica Epps den andermanischen Kreuzer noch nicht bemerkt hatte, als sie begann, die falsche Sittich abzufangen.
    Ohne Zugriff auf die Logbücher der beteiligten Schiffe können wir nicht einmal vermuten, welche Signale zwischen der Jessica Epps , der Hellebarde und der falschen Sittich ausgetauscht wurden. Mit Sicherheit kann Captain Nazari nur sagen, dass Captain Ferrero der ›Sittich‹ offenbar einen einzelnen Warnschuss vor den Bug setzte. Fast augenblicklich feuerte die Hellebarde eine volle Raketenbreitseite auf die Jessica Epps ab.«
    Eine Art Seufzer lief durch die Abteilung, als Brigham es endlich aussprach. Kaum jemand war überrascht, denn alle wussten, weshalb die Besprechung einberufen worden war. Doch irgendwo nahm dieses Vorwissen der Enthüllung nichts von ihrer Wucht, und Honor schmeckte, wie die Offiziere sich innerlich anspannten. Sie spürte die bösen Ahnungen, die dabei aufkamen.
    »Wegen der Limitierung ihrer Ortungsanlagen und der Leistungskraft der andermanischen Eloka war die Chantilly sich der Gegenwart der Hellebarde überhaupt nicht bewusst, bevor der Kreuzer das Feuer eröffnete. Trotzdem können wir ihren Sensorlogs eindeutig die Schussabfolge und die Kurse der Raketen entnehmen. Eindeutig hat die Jessica Epps den ersten Schuss gefeuert, aber es war eine einzelne Rakete, die fast genau von der Hellebarde weglief. Die Breitseite der Hellebarde hingegen war eindeutig auf die Jessica Epps gezielt und kann in keiner Weise als ›Warnschuss‹ gedacht gewesen sein. Außerdem scheint aus den Sensorlogs der Chantilly hervorzugehen, dass die Hellebarde aus mehr als zehn Millionen Kilometern Entfernung auf die Jessica Epps geschossen

Weitere Kostenlose Bücher