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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Warrant.
    »Schön, Sie kennen zu lernen, Taylor«, sagte der Captain. »Freut mich, Sie an Bord zu haben.«
     
     
     
     
    Anscheinend hatte der Warrant beschlossen, die Führung durch das Schiff ausfallen zu lassen, denn er brachte Tyler geradewegs ins Lazarett zurück.
    Doc warf sich auf seinen Stuhl, öffnete die unterste Schreibtischschublade und goss sich wieder einen Schuss in seinen Tee.
    »Na, was haben Sie bisher für einen Eindruck?«, fragte er und trank.
    »Sie verlieren nur einen Mann pro Woche?«, fragte Sean mit bebendem Lachen.
    »Sie haben's also bemerkt«, sagte der Warrant und hob die Blase. »Medizinische Einlage?«
    »Noch nicht«, sagte Tyler trotz der großen Versuchung. »Kommt es mir nur so vor, oder ist jeder in diesem Schiff verrückt?«
    »Auf jeden Fall die gesamte Führungsriege«, versetzte der Warrant und trank erneut. »Sie kennen den LI noch nicht, aber der weiß wenigstens, was er tut.«
    »Und der … Kaplan?«, fragte Sean behutsam.
    »Dem Gesetz nach hat der Kaplan volle Bewegungsfreiheit auf dem Schiff und muss sich vor niemandem verantworten«, antwortete Doc und verzog das Gesicht. »Was Chaplain Olds betrifft, nun, er hat zwo Probleme: eine überspannte Fantasie und Schlaflosigkeit. Gegen Ersteres kann ich nichts machen, gegen die zwote Sache habe ich ihm Schlaftabletten verschrieben. Leider erfolglos, denn er betrachtet sie als Teufelszeug. Deshalb liegt er die ganze Schiffsnacht lang wach und stellt sich vor, was alles Schreckliches an Bord eines Schiffes schief gehen kann, und manchmal kommt's ja auch so weit. Außerdem wird er … angestachelt – von einigen Besatzungsmitgliedern, bei denen der Sinn für Humor stärker ist als der gesunde Menschenverstand. Ribart aus der Schiffstechnik zum Beispiel kommt immer wieder mit etwas Neuem, was ›Ihrer Gebete bedarf, Chaplain‹. Ich habe schon in Erwägung gezogen, Ribart ruhig zu stellen, um ihn vom Schiff zu bekommen, aber im Grunde erscheint es mir übertrieben. Außerdem ist der Respekt vor einem Geistlichen in jedem Grayson tief verwurzelt, da kann man nichts machen.«
    »Ich gebe gern zu, dass ich nach dem Morgengebet ein bisschen … angespannt bin. Und ich hätte nie gedacht, dass ein Astrogator vergessen kann, dass ein Planet in der Nähe ist. Aber trotzdem meine ich, dass der Chaplain sich im Bett mal so richtig austoben sollte; er kommt mir furchtbar verklemmt vor.«
    Der Chief verzog das Gesicht, und Sean begriff, was er da gerade gesagt hatte.
    »Ich wollte nicht Ihren Glauben angreifen, Chief …«, begann er förmlich.
    »Ach, darum geht's mir nicht«, unterbrach der Warrant ihn müde. »Sie waren nicht hier, als wir diesen schändlichen Zwischenfall mit der GK hatten.« Doc leerte den Tee zur Neige und mischte sich ein neues Getränk.
    »GK?«, fragte Tyler. »Ich bin mir nicht sicher, wofür die Abkürzung steht.«
    »Geschlechtskrankheit,«, sagte der Warrant trocken. »Ich weiß, auf Manticore sind sie ausgerottet, aber manchmal kommt noch etwas von Silesia herein. Wir hatten einen kleinen … Zwischenfall auf unserem letzten Einsatz in der Konföderation. Ich will nur sagen, dass der Chaplain nicht zu denen gehörte, die sie nicht bekamen.«
    Tyler blickte ihn fragend an, und der Warrant zuckte mit den Achseln.
    »Lange Geschichte. Blöde Geschichte. Ein andermal vielleicht.«
    Der Chief trank wieder etwas und ordnete offenbar seine Gedanken.
    »Es ist nur Folgendes – wussten Sie, dass die Grayson Space Navy sich seit unserem Beitritt zur Allianz auf beinahe das Fünfzigfache ausgedehnt hat?«
    »Das ist mir klar, Sir«, sagte Tyler. »Hängt es damit zusammen?«
    »Zum größten Teil«, antwortete Doc. »Wenn Sie so schnell expandieren, haben Sie unweigerlich Leute dabei, die über ihre Fähigkeiten hinaus befördert werden. Solange man das bemerkt, ohne dass dadurch jemand zu Tode kommt, bleiben mehrere Möglichkeiten. Man kann den Betreffenden wieder degradieren, aber das erfordert eine Menge Papierkram und die Zeit von fähigen Vorgesetzten, und Zeit haben die keine. Oder man schiebt sie an eine Stelle ab, wo sie nicht besonders viel Schaden anrichten können. Verstehen Sie, worauf ich hinauswill?«
    »Oh.« Sean öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
    »Und ja«, fuhr der Warrant trocken fort, indem er den Becher hob, »ich gehöre auch zu dem Haufen. Egal wie gut ich als Sanitäter bin, ich … ich habe ein Problem mit dem Trinken. Deshalb bin ich hier, nach Sibirien verbannt.«
    »Na ja«,

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