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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Tür klopfe?«
    »Sie sind in der Südstadt.« Er beschrieb ihr den Weg zu der Wohnung und schüttelte den Kopf. »Klopf an und sag, wer du bist; geheime Klopfzeichen sind etwas für Amateure. Das hier wirst du allerdings brauchen.«
    Er zog etwas aus seiner Prolesjacke, das wie ein loser Faden aussah, und leckte ihn an. Dann hielt er sich den Faden vor den Mund und sagte: »Alles klar, Kizke.«
    »Was ist das?«, fragte sie, als sie den feuchten Faden annahm.
    »Gib ihn einfach Charles. Er wird einen Vergleich mit meiner gespeicherten DNS durchführen. Man kann so etwas zwar fälschen, aber das ist schwer und übersteigt die technischen Möglichkeiten der Havies. Glauben wir jedenfalls. Profis benutzen so was. Außerdem brauchen wir Ausweichpläne. Wenn jetzt oder später etwas passiert, während du weg bist, mache ich ein Kreidezeichen auf die Seite des Briefkastens auf dem Vierzehnhunderterblock der Na Perslyne. Und auf dem Wenzeslausplatz hinterlasse ich dir an der Unterseite der südlichsten Parkbank am Ententeich eine Nachricht, wie du mich erreichen kannst.«
    »Okay«, sagte sie. »Das ist also richtiger Spionagekram?«
    »Wir bevorzugen die Bezeichnung ›Agent‹«, entgegnete er grinsend, »und nennen es das ›Handwerk‹. Weißt du noch, was ich dir gesagt habe?«
    »Kreidezeichen auf dem Briefkasten im Vierzehnhunderterblock der Na Perslyne, südlichste Bank, Ententeich Wenzeslaus, Mister Superspion. Aber wenn ich zurückkomme und nicht so klopfe« – sie machte es ihm vor –, »dann töte, wer immer durch die Tür kommt. Die SyS ahmt manchmal das Aussehen von jemandem nach.«
    »Ich glaube, es würde der SyS sehr schwer fallen, dich nachzuahmen«, sagte er lächelnd. »Ich danke dir für alles, Rachel.«
    »Gern geschehen, und du bist mir etwas schuldig.«
     
     
     
     
    »Was für ein entzückendes kleines Liebesnest«, sagte Charles, als er sich durch die Tür duckte.
    »Ich würde ja sagen, auf deine Ankunft zu warten sei nervenzermürbend gewesen«, entgegnete Mullins, »aber ich gehe grundsätzlich davon aus, dass sie dir unterwegs den Garaus machen.«
    »Furchtbar aufbauend bist du, alter Junge«, erwiderte Gonzalvez. »Da bin ich ja richtig froh, dass ich bei dir immer das Gleiche annehme.«
    »Rachel, wir müssen reden«, sagte Mullins. »Ich verstehe nicht, wie du an dieses nette kleine Schlupfloch kommst oder woher du dich unterirdisch so gut auskennst. Ich habe ständig mit Havies und Proles zu tun; üblich ist es nicht, dass sie sich mit solch untrüglicher Gewissheit im Untergrund bewegen.«
    »Ich habe Freunde …«
    »Das habe ich bereits gehört«, unterbrach Mullins sie, während Gonzalvez fast unmerklich zur Seite rückte und den Ausgang blockierte. »Jetzt erzähl mir den Rest.«
    »Okay«, seufzte sie. »Ich habe wirklich Freunde. Einige von ihnen sind beim Widerstand.«
    »Freunde, wie wir Freunde … sind?«, fragte Mullins.
    »In der Art«, antwortete sie mit steinernem Gesicht. »Nachdem du mich verlassen hattest, wurde mir in Nouveau Paris der Boden unter den Füßen zu heiß. Ich musste ziemlich überstürzt verschwinden. ›Freunde‹ haben mich hierher geschafft und mir von Zeit zu Zeit … geholfen. Dafür helfe ich von Zeit zu Zeit ihnen.«
    »Als Kurier?«, fragte Charles.
    »Im Allgemeinen«, antwortete sie. »Trotzdem bin ich kein echtes Mitglied des Widerstands; nur eine junge Frau im horizontalen Gewerbe, die versucht, sich über Wasser zu halten.«
    »Nach dir wird nicht gefahndet?«, fragte Mullins.
    »Nein, so weit ist es nie gekommen.«
    »Können diese … ›Freunde‹ uns eine Passage vom Planeten verschaffen?«
    »Für einen Kontakt mit dem manticoranischen Geheimdienst? Aber selbstverständlich!«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob wir sie unterstützen können«, stellte Charles klar. »Die meisten Untergrundorganisationen werden von der Volksrepublik als Terrorbanden bezeichnet; sie zu unterstützen wäre im Augenblick eine politische Entscheidung.«
    »Verstehe«, sagte Rachel. »Trotzdem ist das eine Chance für einen konkreten Kontakt, wenn auch nur mit dem Nachrichtendienst.« Seufzend blickte sie sich im Raum um. »Und es sind wirklich keine Terroristen; ihre Anschläge gelten grundsätzlich nur militärischen und industriellen Zielen. Manchmal kommen dabei Zivilisten ums Leben, aber nur Menschen, die militärisches Gerät herstellen und warten; sie legen keine Bomben in Restaurants.«
    »Oder Striplokalen«, warf Charles ein. »Liefern Sie ihnen

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