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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Usher richtete sein Grinsen automatisch woandershin; er schien fest entschlossen, die Angelegenheit auf der Stelle hinter sich zu bringen. Yuri hatte auch vergessen, wie energisch Kevin Usher war.
    »Okay dann. Admiral Chin, Sie sind Ihres Kommandos entbunden und angewiesen, sich auf der Zentralwelt zurückzumelden, wo Sie eine neue Verwendung erhalten. Es ist einfach albern, einen Flaggoffizier Ihres Kalibers einen Kampfverband in der Provinz leiten zu lassen. Tom – Admiral Theisman – nein, halt, er ist der neue Kriegsminister … Theisman sagt, er hat Ihre Vizeadmiralsstreifen schon bereitliegen, und eine Flotte wartet auf Sie. Commodore Ogilve, Sie sind zum Konteradmiral befördert und übernehmen den Kampfverband von Admiral Chin. Machen Sie es sich hier aber nicht zu gemütlich. Ich glaube kaum, dass Sie hier Wurzeln schlagen. Piraten eins auf den Deckel geben kann auch ein anderer. Wir haben ein paar Aufständische einzunorden – und wer weiß, wie lange der Waffenstillstand mit den Mantys anhält?«
    Selbst jemand wie Usher konnte solche Dinge wie Formalitäten und ›Dienstweg‹ nicht ganz außer Acht lassen. Er grinste jedoch besonders breit, als machte es ihm großen Spaß, sich über derlei hinwegzusetzen.
    »Selbstverständlich wird Ihnen das offiziell von Admiral Austell mitgeteilt und nicht von mir. Ich rede von Midge Austell – sie sagt, sie kennt Sie, Commodore. Sie müsste mit der nächsten Pinasse eintrudeln, die … aha. Ich sehe, sie ist da.«
    Tatsächlich leuchtete am Galerieende der Andruckröhre das Grünlicht einer dichten Verbindung auf, und eine Frau schwang sich aus der Schwerelosigkeit der Röhre auf die Galerie. Drängte sich aus der Röhre, musste man sagen, und stieß Admiral Austell dabei geradezu beiseite.
    Die Frau trug keine Uniform; sie war klein, dunkelhäutig und bezaubernd hübsch, und ihr Gesicht war vor Missbilligung verzogen.
    »Dämlicher Bürokrat«, hörte Yuri sie schimpfen. »Lässt mich auf die zweite Pinasse warten!«
    Dann fragte sie laut: »Wo ist Victor?«
    Sie wartete indessen auf keine Antwort, denn sie hatte den Mann entdeckt, den sie suchte.
    » Victor! «
    » Ginny! «
    Im nächsten Augenblick umarmten sie sich wie lange getrennte Geschwister. Oder … Ähnliches. Sie hatten jedenfalls ein enges Verhältnis.
    »Meine Frau«, verkündete Usher stolz. »Virginia, aber wir nennen sie nur Ginny. Victor und sie sind eng befreundet.«
    Yuri erinnerte sich an verschiedene Schlüssel- und Passwörter: Ginny. Zunge. Hotelbett. Wackelpopo. (Na schön, Gin-Rommé passte nicht ganz ins Muster.) Major Bürger stand zufällig genau hinter ihm. Diana beugte sich näher und flüsterte ihm ins Ohr: »Fragen Sie nicht danach, Yuri. Ich meine, Sie sollten wirklich nicht danach fragen.«
    Er nickte überzeugt.
    Cachat und Ushers Frau beendeten schließlich ihre Umarmung. Ginny hielt ihn auf Armeslänge und musterte ihn.
    »Du siehst beschissen aus«, verkündete sie. »Was ist los?«
    Cachat schien den Tränen nahe zu sein. Vom Fanatiker war keine Spur mehr übrig. Sie sahen nur einen sehr jungen Mann vor sich, vom Leben gezeichnet.
    »Ich bin müde, Ginny, das ist alles. Hier ist es … wirklich schwer für mich gewesen. Ich habe keine Freunde hier und … Gott, ich habe dich so vermisst … und … ich will hier bloß weg.«
     
     
     
     
    Yuri Radamacher hatte zehn Jahre lang unter dem misstrauischen Auge des Komitees für Öffentliche Sicherheit überlebt. Er hatte eine wahre Odyssee hinter sich, doch sie war vorbei. Er hatte alle Stürme gemeistert, war allen Riffen ausgewichen und hatte es sogar am Ende sicher an Land geschafft.
    Die Erfahrung hatte natürlich seine Überzeugung geprägt, dass es im Universum nur furchtbar wenig Gerechtigkeit gab. Was jedoch als Nächstes geschah, bestätigte seine Überzeugung für alle Zeit.
    Nicht einmal Oscar Saint-Just hätte solch eine vollkommen ganz und gar irrwitzig ungerechte Anklage erheben können.
    »Das war es also!« Ginny Ushers Stimme schrillte vor Wut, und ihre blitzenden Augen zuckten über die höchsten Offiziere von La Martine.
    »Victor Cachat ist der süßeste Junge auf allen Welten! Und Sie …« Sie fauchte wie eine Katze. »Ihr verdammten verkommenen Bastarde wart gemein zu ihm!«
     
     
    ENDE
     
     

 
     
    David Weber
     
     
    Honor Harrington
     
     
    Band 15
     
     
    Im Dienst des Schwertes
     
    Titel der amerikanischen Originalausgabe:
    The Service of the

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