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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Täuschung. Einige Frachter zogen tatsächlich nach vorn, doch befolgten sie damit nur Honors Befehl; es war ein sorgfältig geplantes, kontrolliertes Manöver, nach dem sie nur wenige Minuten brauchen würden, um an ihre Ausgangsposition zurückzukehren.
    »Lagebericht«, rief Venizelos aus. »Bogey ist nun binnen zwölf Minuten in Raketenreichweite. In vierzehn ist ihm Flucht unmöglich.«
    »Chief Killian, steuern Sie uns durch das Rudel auf ihn zu«, wies Honor den Rudergänger an. »Mr Wallace, geben Sie mir eine Ziellösung, aber keine aktiven Ortungsgeräte einsetzen. Alle Bedienungsmannschaften, bereithalten bei ECM und Nahbereichsabwehr. Bereithalten, den Keil auf volle Stärke zu bringen.«
    Eine wachsame Stille legte sich über die Brücke der Fearless . Honor lauschte auf die leisen Lageberichte und sah zu, wie die rote Zone auf ihrem taktischen Display kontinuierlich zusammenschrumpfte. Sie war schon fast verschwunden; sobald das geschehen war, konnte der Pirat einem Gefecht nicht mehr ausweichen. Honors Blick schweifte über die Bereitschaftstafeln, und sie spürte im Magen das leichte Beben, das sie vor jedem Gefecht empfand. Sie war froh, so vorsichtig gewesen zu sein, Nimitz schon vor dem Hyperraumaustritt in sein Lebenserhaltungsmodul gesetzt zu haben. Wenn ein Pirat so nahe am Transitionspunkt lauerte, hätte sie keine Zeit mehr gehabt, den Baumkater in ihre Kajüte zu bringen, nachdem der Angreifer geortet war.
    Natürlich war James MacGuiness, ihr treuer Steward, dazu wunderbar in der Lage, und sie hätte Nimitz bedenkenlos seiner Fürsorge anvertraut. Dennoch war es besser, dass sie es selbst getan hatte …
    »Raketenstart!«, bellte Venizelos plötzlich.
    »Wo?«, wollte Honor wissen und suchte die Displays ab. Da war sie, entfernte sich beschleunigend von dem Piratenschiff.
    »Weit voraus«, meldete Venizelos. »Sie wird einhunderttausend Kilometer vor der Flagstad passieren.«
    Honor spürte, wie ihre Brauen sich hoben, während sie den Raketenvektor selbst überprüfte. Die meisten Piraten hielten sich mit etwas so Zivilisiertem wie Warnschüssen nicht auf. »Hören Sie etwas von seinem Transponder, Joyce?«, fragte sie.
    »Nichts Brauchbares«, antwortete der Signaloffizier. »Laut Kennung ist es die Locksley , im Zoraster-System registriert, aber wir haben kein Schiff dieses Namens in der Datenbank.« Sie schwieg kurz, weil sie auf ihren Ohrhörer lauschte. »Er ruft uns an, wir sollen unsere Impeller streichen und keinen Widerstand gegen seine Enterkommandos leisten«, fügte sie hinzu. »Er behauptet, zu Logans Freiheitskämpfern zu gehören, und verspricht, dass uns nichts geschieht, wenn wir kooperieren.«
    Venizelos schnaubte. »Niedlich. Und der durchschnittliche Frachterkapitän weiß natürlich nicht, dass die Logan-Gruppe nicht im Zoraster-System operiert.«
    »Tatsächlich könnten sie gerade damit begonnen haben«, warf Wallace ein. »Einer von Logans wichtigsten Unterführern hat mit den Zoraster Freemen über ein Bündnis verhandelt. Vielleicht haben sie sich geeinigt.«
    »Sie machen Witze«, sagte Venizelos und sah ihn stirnrunzelnd an. »Wo haben Sie das denn gehört?«
    Wallace grinste ihn schief an. »Lesen Sie ab und zu die Geheimdienstberichte«, riet er Venizelos. »Es steht alles drin.«
    Venizelos' Mund zuckte. »Dann muss ich sie wohl doch ein bisschen langsamer überfliegen«, räumte er ein. »Ich weiß aber nicht recht. Frachter zu entern klingt doch mehr nach Pirat als nach Freiheitskämpfer.«
    »Besonders wenn sie eigentlich nur die Silesianische Navy bekämpfen, nicht aber manticoranische Kauffahrer«, stimmte Honor ihm zu. »Joyce, hat er seine Forderung begründet?«
    »Jawohl, Ma'am«, sagte Metzinger. Sie klang plötzlich finster. »Er sagt, sie suchen nach einer Ladung Splittermunition. Offensichtlich ist eine Sonderlieferung auf dem Weg zur Regierung von Ellyna Valley.«
    »Igitt«, brummte Venizelos leise.
    »Allerdings«, stimmte Honor ihm mit einem Gefühl des Abscheus zu. Pulserbolzen waren schon tödlich genug, ohne dass sie beim Einschlag zersplitterten und mit einem Schuss eine ganze Gruppe von Menschen zerfetzten. Alle zivilisierten Nationen einschließlich des Sternenkönigreichs hatten Splitterbolzen schon vor langer Zeit verboten und geächtet. Die Silesianische Konföderation ebenfalls – auf dem Papier zumindest.
    Dennoch gab es leider noch immer Menschen, die keinerlei Skrupel hatten, solche Munition zu verwenden, und darum gab es nach

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