Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx
hypothetische Waffe genau getan hat, sich überlegen, wie man den Effekt hervorruft, sich Abwehrmaßnahmen einfallen lassen und anfangen, das Gleiche für uns zu bauen.«
»Und während dieser Zeit würden sie Geld und Arbeitskraft von jedem anderen Projekt abziehen«, sagte Damana und nickte langsam. »In einem verzerrten Sinne leuchtet das wirklich ein, oder?«
»Besonders, wenn das Projekt sich hinzieht, ohne dass irgendjemand herausfinden kann, wie das Ding funktioniert«, sagte Sandler. »Eine hübsche Ablenkung, besonders jetzt, wo wir uns auf einen Krieg gegen die Havies einstellen.«
»Ich weiß nicht Recht«, sagte Pampas und blickte in die Runde. »Für eine havenitische Operation hört es sich zu kompliziert an, und ich wüsste nicht, wer sich außer Haven die Mühe machen sollte. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob da nicht doch wirklich etwas Neues im Einsatz ist.«
»Ich auch nicht«, versicherte Sandler ihm. »Im Augenblick lohnt es sich nur einfach, alle Möglichkeiten zu überdenken.«
»Na, dann sollte man vielleicht noch etwas anderes in Betracht ziehen«, sagte Hauptmann. »Außer BuWeaps von Wichtigerem abzulenken, könnte die Desinformation unsere Regierung verleiten, einen härteren Kurs gegenüber den Sollys zu fahren.«
»Augenblick mal.« Jackson runzelte die Stirn. »Was haben denn die Sollys damit zu tun?«
»Nein, sie hat Recht«, stimmte Damana zu. »Ich meine, woher sonst sollte solch eine Superwaffe denn stammen?«
»Und wenn wir den Sollys noch mehr Druck machen wegen der Lücken in ihrem Embargo, werden sie vielleicht halsstarrig«, sagte Hauptmann. »Vielleicht bis an den Punkt, wo sie es aufheben.«
»Na, das klingt ja wunderbar«, brummte Pampas. »Eine Havieflotte mit Sollywaffen.«
»Ein Grund mehr, diese Sache so schnell wie möglich aufzuklären«, sagte Sandler. »Jack, hat Arendscheldt Station Ihnen ein Packet geschickt, während wir draußen waren?«
»Jawohl, Ma'am«, sagte Damana. »Ich bin es durchgegangen, und es sieht so aus, als wäre unser nächstes Ziel Tylers Stern.«
»Zeitpunkt?«
»Siebzehn Tage«, sagte Damana. »Ein bisschen eng zwar, aber wir sollten rechtzeitig hinkommen, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen.«
»Entschuldigung?«, meldete sich Cardones. »Habe ich da irgendetwas nicht mitbekommen?«
»Tut mir Leid«, entschuldigte sich Sandler. »Ich vergesse manchmal einfach, dass wir Uneingeweihte an Bord haben. Wir haben nun alles erfahren, was wir aus den Hinterlassenschaften des Überfalls erfahren können – oder werden es, wenn wir den kompletten Systemplan erstellt haben. Was uns nun am besten in den Kram passen würde, wäre die Waffe in Aktion zu erleben, damit wir Echtzeitdaten darüber sammeln können.«
»Das wäre allerdings hübsch«, stimmte Cardones ihr zu. »Wollen Sie mir nun sagen, dass wir den Terminkalender des Raiders kennen?«
»In gewissem Sinne ja«, antwortete Sandler. »Menschen neigen in ihrem Tun zu Mustern, auch wenn sie sich dessen manchmal gar nicht bewusst sind. Zufällig besitzt der ONI-Stab in unserem Konsulat im Arendscheldt-System ein kleines Computerprogramm, das solchen Mustern nachgeht.«
Cardones stutzte. »Bei nur sieben Wertepaaren?«, fragte er. »Das ist aber ein Programm.«
»Uns gefällt es«, sagte Sandler trocken. »Auf jeden Fall setzt es als wahrscheinlichsten nächsten Punkt das System von Tylers Stern in siebzehn Tagen fest. Also werden wir dort sein.«
»Hm«, machte Cardones und wandte sich an Damana. Ihn störte noch immer etwas, irgendetwas, doch er war kaum in der Position, Sandlers Argument zu entkräften. »Und die Vorbereitungen, von denen Sie sprachen?«
Damana lächelte. »Sie werden schon sehen«, sagte er. »Und als Taktiker werden Sie es mögen, darauf wette ich.«
»Das letzte Kauffahrteischiff ist soeben aus dem Hyperraum gekommen«, meldete Lieutenant Joyce Metzinger an der Signalstation der Fearless . »Rekonfiguriert soeben auf Impeller.«
»Formation bildet sich problemlos, Skipper«, fügte Lieutenant Commander Andreas Venizelos nach einem Blick auf seine Anzeigen hinzu. »Anscheinend sind wir ohne Komplikationen im Zoraster-System angekommen.«
»Gut«, sagte Honor und blickte auf die Displays rings um ihren Kommandosessel. Die sechs Schiffe begaben sich in der Tat auf ihre Positionen in der vorgeschriebenen Formation: fünf Frachter, dazu der Schwere Kreuzer HMS Fearless .
Der sich im Augenblick sehr bemühte, ganz wie ein sechstes
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