Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Ihnen haben es vielleicht noch nicht begriffen, aber die Situation entwickelt sich, von unserem Blickwinkel aus gesehen, nicht zum Besseren, sondern zum Schlimmeren.«
    Er lehnte sich im Sessel zurück und musterte seine Besucher. Einer oder zwei sahen leicht verwirrt drein, als wäre ihnen nicht klar, wieso die Lage noch schlimmer sein sollte als ohnehin schon. Sowohl das Sternenkönigreich von Manticore als auch die Republik Haven waren seit Jahrhunderten erklärte Todfeinde Manpowers Inc. und des Gensklavenhandels. Aus Sicht Manpowers und des Mesa-Systems im Allgemeinen hatten die letzten zwanzig T-Jahre Krieg zwischen Manticore und Haven ausgezeichnete Neuigkeiten bedeutet, denn die Kampfhandlungen hatten die beiden Sternnationen weitgehend davon abgelenkt, sich in mesanische Unternehmungen einzumischen.
    »Aldona«, sagte Detweiler nach kurzem Schweigen, »Sie und Isabel berichten uns bitte, was auf Verdant Vista vorgefallen ist.«
    »Aber sicher, Albrecht«, sagte Anisimovna. Sie freute sich, dass ihre Stimme so ruhig und gelassen klang. Ihr gelang es auch, einen nervösen Schweißausbruch zu verhindern, eine Kunst, die sie den letzten etwa zwanzig Generationen genetischer Modifikationen des Anisimovna-Genoms verdankte.
    »Wie Sie wissen, Albrecht«, begann sie forsch und versuchte nicht daran zu denken, wie viele solcher Rapports in diesem Büro … böse ausgegangen waren, »und wie auch einigen anderen Angehörigen von Vorstand und Beirat bekannt ist, nahm das sogenannte Congo-System in den Plänen, die wir für die Mantys und Haven hatten, einen zentralen Punkt ein. Der Wurmlochknoten dort bot zusätzliche Möglichkeiten in dieser Hinsicht, ganz abgesehen von den offensichtlichen, rein wirtschaftlichen Gelegenheiten. Nach Diskussion hier auf Mesa wurde beschlossen, dass die Zeit, unsere Ausweichpläne in Gang zu setzen, rasch näherkam, und –«
    »Entschuldigen Sie, Aldona«, unterbrach Jerome Sandusky sie. Er blickte sie an, aber seine Aufmerksamkeit ruhte tatsächlich auf Detweiler. »Wir sind zumindest in allgemeinen Begriffen informiert, was im Tiberian-System und auf Verdant Vista geschehen ist. Dadurch, dass Congo zu meinem havenitischen Amtsbereich hinzugekommen ist, habe ich mich mit den bisherigen Operationen dort hinreichend vertraut gemacht. Mir ist allerdings nicht ganz klar, warum genau es notwendig oder wünschenswert erschien, uns in eine Position zu bringen, in der so etwas überhaupt geschehen konnte.«
    »Die Entscheidung wurde vom Strategischen Ausschuss getroffen, Jerome«, erwiderte Anisimovna kühl, und Sandusky errötete ganz leicht. »Als Angehörige des Ausschusses« – dem du nicht angehörst , sprach sie nicht laut aus – »habe ich den Überlegungen zugestimmt, aber wie Sie wissen, finden die Debatten des Ausschusses unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.«
    »In diesem Fall allerdings«, warf Detweiler leichthin ein, »könnten wir davon einmal eine Ausnahme machen, Aldona. In dieser Angelegenheit sollten wir alle genau informiert sein, also seien Sie so gut und beantworten Sie Jeromes Frage – für uns alle.« Sie sah ihn an, und er nickte. »Mit meiner Genehmigung«, fügte er hinzu.
    »Gern, Albrecht.« Anisimovna wandte sich wieder Sandusky zu. Kurz ordnete sie ihre Gedanken, dann beugte sie sich ein wenig aus dem Sessel vor, die grauen Augen konzentriert.
    »Fast die ganzen vergangenen zwei Jahrzehnte lang haben Mantys und Havies aufeinander geschossen«, begann sie. »Von unserem Standpunkt aus war das in vielerlei Hinsicht eine gute Sache. Beide haben uns stets gehasst, und wir sind nie in der Lage gewesen, in dem Ausmaß in ihr jeweiliges militärisches oder politisches Establishment vorzudringen, wie es uns in der Liga und den meisten anderen Sternnationen gelungen ist. Zwar konnten wir bestimmte einzelne Bürokraten, Diplomaten, Offiziere und Politiker … anwerben, aber nie in hinreichender Zahl, um ihre halsstarrige Treue zur Cherwell-Konvention zu unterminieren.«
    Als der Begriff der Cherwell-Konvention fiel, verzog mehr als einer ihrer Zuhörer das Gesicht, und Anisimovna lächelte mokant.
    »In den letzten siebzig T-Jahren waren sich das Sternenkönigreich und die Volksrepublik Haven nur in einer Sache – einer einzigen Sache – einig: in der Unterdrückung des Gensklavenhandels. Und seien wir realistisch – historisch gesehen waren ihre Bemühungen erheblich wirksamer als die von irgendjemandem sonst. In beiden Sternnationen ist unsere Marktpräsenz

Weitere Kostenlose Bücher