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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Foyer des Briarwood Center, ohne auf die gebrüllten Fragen zu achten.
    »Dr. Illescue, können Sie bestätigen, dass der Earl White Haven der Vater des Kindes der Herzogin von Harrington ist?«
    »Dr. Illescue! Ist nicht viel mehr Kronprinz Michael der Vater des Kindes?«
    »Können Sie die Möglichkeit kategorisch von der Hand weisen, dass der Vater entweder der Baron von Grantville oder Benjamin Mayhew ist?«
    »Dr. Illescue –!«
    Die Lifttüren schnitten das Getöse ab, und Illescue schaltete sein Com ein, indem er fast mit dem Daumen nach der Tastatur stach.
    »Wachdienst, Meyers«, antwortete eine Stimme augenblicklich.
    »Hier spricht Dr. Illescue, Tajman.« Der Zorn, der in Illescues normalerweise sehr beherrschtem Bariton schwelte, war beinahe greifbar. »Würden Sie mit bitte erklären, was zum Teufel dieser … dieser ausgewachsene Zirkus in unserem Foyer soll?«
    »Es tut mir leid, Sir«, antwortete Meyers. »Ich wusste nicht, dass Sie durch den öffentlichen Eingang kommen würden, sonst hätte ich wenigstens Ihren Fahrer gewarnt. Gleich nach dem Mittagessen haben sie sich auf uns gestürzt, aber bisher haben sie noch keinerlei Verletzungen der Privatsphäre begangen. Nach den Vorschriften kann ich sie vorher nicht aus dem öffentlichen Bereich der Einrichtung verweisen.«
    »Na, zufällig habe ich die verdammten Vorschriften geschrieben«, entgegnete Illescue, »und ab jetzt können Sie diese Geier aus jedem Teil der Einrichtung verweisen, bis man in der Hölle ein Eishockeystadion aufmacht! Haben Sie das verstanden?«
    »Äh, jawohl, Sir. Ich kümmere mich sofort darum, Sir.«
    »Danke.« Illescues Stimme klang ein klein wenig normaler, ehe er die Verbindung trennte.
    Er atmete tief durch, lehnte sich an die Wand der Liftkabine und rieb sich müde das Gesicht.
    Bei der Suche nach der undichten Stelle waren Meyers und er keinen Schritt weitergekommen, aber die Angelegenheit geriet völlig außer Kontrolle. Nicht dass er je groß gehofft hätte, sie kontrollieren zu können. Die Presse steigerte sich in einen Fressrausch, und die albernsten Spekulationen, die man sich vorstellen konnte, griffen – wie die gebrüllten Fragen im Foyer zeigten – um sich. Wenigstens hatte er mit beiden Dr. Harringtons gesprochen, so unangenehm es auch gewesen war, und er fühlte sich recht sicher, dass keiner von ihnen glaubte, die Krise sei sein Werk, ohne dass es seine Laune hob. Auch wenn er dazu neigte, die Herzogin von Harrington ihrer Eltern wegen nicht zu mögen, war und blieb sie eine Patientin. Sie hatte ein juristisches und ein moralisches Recht auf Privatsphäre und durfte darauf vertrauen, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patientin nicht angetastet wurde, doch genau das war geschehen. Auch wenn der Übergriff nicht körperlicher Natur war, handelte es sich fast um eine Art Vergewaltigung, und deshalb hätte er bei jeder Patientin kalte, bittere Wut empfunden. Angesichts der Prominenz der fraglichen Patientin und der Art, wie ihre Prominenz die Reporter in ihren Spekulationen anstachelte, gingen seine Empfindungen weit über bloße Wut hinaus.
    Franz Illescue hielt nicht viel von der Einrichtung des Duellierens, auch wenn es gesetzlich erlaubt war. Doch wenn er herausfand, wer für diese verfahrene Lage verantwortlich war, machte er vielleicht eine Ausnahme.
     
     
     
     
    »Willkommen zu Hause«, sagte Michelle Henke, als Andrew LaFollet an der Luke ihres Arbeitszimmers ausscherte und Honor und Nimitz hindurchtraten.
    »Danke.« Honor durchquerte die Kabine und ließ sich weit ungraziöser auf Henkes Couch fallen, als sie jemals in Betracht gezogen hätte, wenn noch jemand anwesend gewesen wäre.
    »Ich hoffe, Diego hat dich angemessen empfangen?«, fragte Henke gelassen. Captain Diego Mikhailov war der Kommandant der Ajax . »Ich habe ihm gesagt, dass du kein Aufsehen erregen willst.«
    »Er hat so wenig Aufsehen erregt, wie mein treuer Ergebener draußen vor der Luke nur zuließ«, entgegnete Honor. »Ich finde ihn nett«, fügte sie hinzu.
    »Er ist auch ein netter Kerl. Und ein guter Offizier. Ganz zu schweigen davon hat er genügend Grips, um zu begreifen, wie gehetzt du dich fühlen musst. Er weiß genau, weshalb er heute Abend nicht zum Dinner eingeladen ist. Mir gegenüber hat er sogar angemerkt, dass du froh sein musst, wieder an Bord eines Schiffes zu sein.«
    »Ja, tatsächlich, ich habe mich selten mehr über die Enge an Bord eines Schiffes gefreut als heute«, gab Honor zu,

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