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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Basiliskenaugen.
    »Trotzdem müssen wir der Wahrheit ins Gesicht sehen, Sir, dass wir die verantwortliche Person womöglich niemals entdecken. Wie Sie selbst sagten, könnte es sich um müßigen Tratsch gehandelt haben. Natürlich ist es auch möglich, dass jemand die Informationen mit Vorsatz weitergegeben hat, auch wenn mir der Gedanke nicht gefällt, dass irgendeiner unserer Angestellten unser Vertrauen auf diese Weise missbrauchen könnte. Wie auch immer es gewesen sein mag, ich habe das Gefühl, dass es mündlich geschehen ist, ohne dass es eine schriftliche oder elektronische Spur gibt. Und dann könnte unsere Suche sehr gut ins Leere laufen.«
    Illescue blickte sie mit kalten Augen an. Von seiner normalen, beruhigenden ärztlichen Ausstrahlung war nichts zu spüren. Zu wissen, dass Isher recht hatte, machte ihn nur noch ärgerlicher.
    »Ich will eine Liste mit den Namen aller unserer Angestellten, die Zugriff auf sowohl die Akte der Herzogin von Harrington als auch der Gräfin White Haven besaßen«, sagte nach kurzem Überlegen. »Von jedem – Ärzten, Krankenpflegern, Technikern, Geistlichen. Im Allgemeinen mag ich Hexenjagd nicht besonders, aber in diesem Fall bin ich bereit, eine Ausnahme zu machen.« Er sah in die Runde und zeigte die Zähne mit einem Gesichtsausdruck, den niemand mit einem Lächeln verwechselt hätte. »Um ganz ehrlich zu sein, freue ich mich sogar darauf.«
     
     
     
     
    »Himmel Julia«, sagte Martijn Knippschd leise, während er neben ihr den Korridor entlangging, »so sauer habe ich ihn noch nie erlebt!« Er schüttelte den Kopf. »Ich meine, sicher ist es schrecklich. Da bin ich seiner Meinung, und nicht nur deswegen, weil es die Privatsphäre der Herzogin von Harrington verletzt. Dieser Mist färbt auf alle hier am Center ab. Aber wenn wir ehrlich sind – das ist wirklich nicht das erste Mal, das von uns etwas durchgesickert ist. Und jetzt dieses Gerede von ›Hexenjagden‹ …!«
    »Das ist nicht bloß Gerede, Marty«, sagte Isher genauso leise. »Das ist ihm ernst. Und wenn er herausfindet, wer dafür verantwortlich ist …«
    Sie zuckte mit düsterer Miene die Schultern, und Knippschd schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube dir schon. Ich verstehe nur den Grund nicht.«
    Isher musterte ihn kurz, eindeutig überlegte sie, ob sie mehr sagen sollte oder nicht. Dr. Martijn Knippschd war ihr in vieler Hinsicht gleichgestellt, ihr Pendant in der medizin-technischen Abteilung von Briarwood. Er war kein Teilhaber, aber er leitete die Labors des Centers, und ihm unterstanden die Laboranten, die dort arbeiteten. Und wenn nicht etwas sehr Unerwartetes geschah, wäre er innerhalb der nächsten drei T-Jahre der neueste Juniorpartner.
    »Diesmal ist es … persönlich«, sagte sie schließlich. »Dr. Illescue und die Harringtons haben eine Vorgeschichte.«
    »Ich hatte den Eindruck, dass er der Herzogin noch nie begegnet ist, ehe sie Patientin wurde«, wandte Knippschd ein.
    »Ich habe ja auch nicht gesagt, dass er eine Vorgeschichte mit der Herzogin hätte, Marty. Er hat sie mit ihren Eltern, und sie ist nicht beruflicher, sondern persönlicher Natur. Ich will nicht in die Einzelheiten gehen; es muss genügen, wenn ich sage, dass Illescue für keine zwei anderen Ärzte im ganzen Sternenkönigreich außer Alfred und Allison Harrington über Glassplitter kriechen würde, um ihnen nur keinen Grund zu geben, ihn der Unprofessionalität zu rügen. Ich glaube sogar, er hat Angst, sie könnten glauben, er selbst hätte die Informationen weitergegeben.«
    »Das ist doch lächerlich!«, rief Knippschd in aufrichtigem Zorn. »Manchmal kann er einem wirklich auf die Nerven gehen, aber ich habe noch nie einen Arzt kennengelernt, der seine professionelle, ethische Verantwortung ernster nimmt als er!«
    »Das meine ich auch«, sagte Isher milde. »Und ich sage auch gar nicht, dass ich glaube, die Harringtons könnten so etwas vermuten. Ich habe nur gesagt, dass er davor Angst hat. Und deshalb, Marty, bin ich wirklich froh, dass ich es jedenfalls nicht war, der Solomon Hayes gegenüber geplaudert hat.«
    Einige Augenblicke lang gingen sie schweigend nebeneinander her, dann lachte Isher gezwungen auf.
    »Was ist denn?«, fragte Knippschd.
    »Nur so eine Idee. Er sagt, er möchte den Schuldigen oder die Schuldige gegrillt serviert bekommen, oder?« Als Knippschd nickte, zuckte sie mit den Schultern. »Tja, und ich habe mich gefragt, ob ich wenigstens das Feuer anzünden darf, wenn es so weit

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