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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ist?«
     
     
     
     
    »Sie kommt jetzt auf, Hoheit«, verkündete der Pinassenpilot über das Intercom. »Sie ist auf zehn Uhr, tief.«
    Honor beugte sich so nahe an das Fenster der Pinasse, dass sie mit der Nasenspitze fast das Armoplast berührte. Sie war auf der Steuerbordseite des Beiboots, ihr Sitz befand sich knapp vor den Schwenkflügeln, und sie spähte noch weiter nach vorn, als die schlanke, weiße Spindel eines Sternenschiffes in Sicht kam.
    Neben dem Schiff hing ein Raketenschlepper in der Umlaufbahn und schenkte Honor ein Gefühl von Perspektive, etwas, worauf sie die Größe des neuen Schiffs beziehen konnte, und diese Perspektive ließ es in den Augen einer erfahrenen Raumfahrerin ein klein wenig seltsam erscheinen. Das Schiff war offensichtlich ein Schlachtkreuzer, aber größer als jeder Schlachtkreuzer, den Honor je gesehen hatte. Die Agamemnons wie Michelle Henkes Ajax maßten beinah 1,75 Millionen Tonnen, aber dieses Schiff legte noch einmal eine halbe Million dazu. Und während die Agamemnons auf das Aussetzen von Gondeln ausgelegt waren, war das bei diesem Schiff eindeutig nicht der Fall.
    Honor schaltete die Vergrößerung ihres künstlichen Auges hoch und zoomte die Rumpfnummer gleich hinter dem vorderen Impellerring heran. ›BC-762‹ stand dort, und darunter der Name: Nike.
    Sie hielt inne beim Klang des Namens in ihren Gedanken und kostete ihn; mit gemischten Gefühlen betrachtete sie das prächtige neue Schiff. Die Vorgängerin dieser Nike war von der Janacek-Admiralität zum Verschrotten vorgesehen gewesen, damit der Name für das Typschiff dieser neuen Klasse frei wurde. Der plötzliche Ausbruch neuer Feindseligkeiten zwischen Manticore und Haven hatte BC-413 vor dem Abwracken gerettet, doch da der Name bereits neu verwendet worden war, hatte man den Schlachtkreuzer auf Hancock Station umgetauft. Wenn man ihn schon umtaufen musste, so hätte Honor keine bessere Wahl treffen können, doch als erste Kommandantin der älteren Nike würde sie immer BC-413 als rechtmäßige Trägerin des Namens betrachten.
    Trotz ihrer vielfältigen Meinungsverschiedenheiten mit dem verstorbenen Edward Janacek und ihres erbitterten Widerstandes gegen so viele seiner katastrophalen Entscheidungen als Erster Lord der Admiralität musste sie zugeben, dass er in diesem Fall vielleicht richtig gelegen hatte. Nike war der stolzeste Schlachtkreuzer auf der Schiffsliste der Royal Manticoran Navy. Immer gab es eine Nike , und sie war immer ein Schlachtkreuzer. Und wenn sie in Dienst gestellt wurde, war sie immer der neueste, kampfstärkste Schlachtkreuzer der Flotte.
    Dennoch war die alte Nike – die Hancock Station – bestenfalls überholt, obwohl sie keine sechzehn T-Jahre auf dem Buckel hatte. Während dieser sechzehn Jahre war sie hart rangenommen worden, aber nicht das Alter, sondern die Neuerungen bei den Waffensystemen und in der Taktik, besonders beim Raketengefecht, verwiesen sie auf den zweiten Rang. Im Zeitalter der Mehrstufenraketen hatten sich die traditionellen Aufgaben der Schlachtkreuzer dramatisch geändert, und BC-413 war schlichtweg veraltet.
    Schlachtkreuzer sollten gegnerische Kreuzer stellen und vernichten oder rasche Schläge austeilen und fliehen. Sie waren der ideale Schutz für Handelsschiffe und entsprechend auch die idealen Handelsstörer. Traditionell, und besonders in manticoranischen Diensten, waren sie nicht dazu gedacht, im Schlachtwall zu kämpfen, weil ihre verhältnismäßig leichte Panzerung und ihr ›kreuzertypischer‹ Aufbau niemals dem Dauerbeschuss standhalten konnten, den zu erdulden man von einem Superdreadnought erwartete. Schlachtkreuzer sollten vor Wallschiffen davonlaufen – sie sollten alles vernichten können, was leichter war als sie, und allem Schwereren davonlaufen.
    Die schiere Flugweite mehrstufiger Lenkwaffen machte es nunmehr erheblich schwerer denn je, außer Gefechtsreichweite zu bleiben, und der moderne taktische Schwerpunkt der Raketengefechte auf große Entfernung erforderte dichtere Salven und geräumigere Magazine. Eine Zeitlang hatte es ausgesehen, als wäre der Schlachtkreuzer als Ganzes überholt wie vor ihm das Schlachtschiff und als würde er genauso vollständig von den Schiffslisten der führenden Raumstreitkräfte verschwinden. Doch die Rolle, die der Schlachtkreuzer ausfüllte, war einfach zu wichtig, als dass man sich erlauben konnte, sie nicht mehr zu besetzen, und Fortschritte beim Wirkungsgrad von Trägheitskompensatoren und anderen

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