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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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›einen Platz in der Schlange freihalten‹ könnte, bis Sie ihm nachkommen.«
    Honor blinzelte mit brennenden Augen und lächelte die kleinere, ältere Frau an.
    »Wenn je der Tag kommt, an dem ich zur Kirche der Entketteten Menschheit konvertiere, so wäre es dem Beispiel von Menschen wie Ihnen und Howard zu verdanken, Bethany«, sagte sie. »Und ob dieser Tag nun kommt oder nicht, ich werde geehrt und sehr tief zufrieden sein, das zu tun, worum Howard gebeten hat.«
    »Danke, Mylady.« Bethany und ihre Schwesterfrauen knicksten förmlich, doch Honor schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich danke Ihnen, Bethany«, entgegnete sie. »Der Clinkscales-Clan hat mir persönlich und diesem Gut mit einer Hingabe und einer Tüchtigkeit gedient, die weit über alles hinausgeht, was man billigerweise hätte erwarten dürfen. Meine Familie und meine Leute stehen tief in Ihrer Schuld – bei Ihnen allen« – sie hob die Augen und blickte auch Austin und Carson an –, »und wie Howard mir so gut gedient hat und Austin zugestimmt, mir an seiner Statt weiter zu dienen, so sind Sie für mich nicht mehr Bedienstete oder nur Freunde, sondern Familie. Mein Schwert ist euer Schwert. Euer Kampf ist mein Kampf. Unsere Freuden und unser Kummer sind eins.«
    Bethany holte scharf Luft, und hinter ihr versteiften sich Carson und Austin.
    »Mylady, ich hätte nie … ich meine, Howard hat nicht darum gebeten, weil …«
    »Aber das weiß ich doch«, sagte Honor sanft. Sie reichte ihrer Mutter das Holzkästchen und beugte sich leicht vor, umarmte die Witwe ihres toten Regenten und küsste die ältere Frau auf die Wange.
    »Hier reden wir von einem Dienst, der jeden formellen Eid und jede Verpflichtung weit übertraf«, sagte sie, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte. »Wir reden von einem Dienst, der zur Liebestat wurde, und ich hätte es schon längst tun sollen.«
    Über den Kopf seiner Tante hinweg sah sie Carson wieder an, schmeckte sein Erstaunen und fragte sich, ob er geahnt hatte, dass sie die Formel, durch die ein graysonitischer Gutsherr rechtsgültig eine Familienbeziehung mit einem anderen Clan begann, überhaupt kannte. Für das Überleben der Graysons in einer feindlichen planetarischen Umwelt war das komplizierte Gewirk ineinander greifender Clanstrukturen unverzichtbar gewesen, und eine große Rolle bei der Erzeugung dieser Strukturen gespielt hatte die Erschaffung von Beziehungen zwischen den Gutsherren und ihren engsten Verbündeten und Gefolgsleuten, die einer Blutsverwandtschaft gleichwertig waren. In gewisser Hinsicht hatte Honor, indem sie die Formel aussprach, den Clinkscales-Clan dem Harrington-Clan unterstellt, zugleich aber sich und ihre Erben auf ewig persönlich zu Schutz und Verteidigung von Howard Clinkscales' Nachkommen verpflichtet.
    Einen solchen Schritt machte man nicht leichthin oder aus einer Laune heraus, doch Honor wusste, dass ihre Entscheidung weder das eine noch das andere gewesen war. Und dass sie es viel früher hätte tun sollen, damit Howard es noch erlebt hätte. Nun, wo immer er nun auch ist, er hat es sicher gesehen , dachte sie liebevoll. Als ihr noch ein Gedanke kam, zuckten ihre Lippen.
    Als Gutsherrin von Harrington war sie das Oberhaupt des Harrington-Clans, und das machte sie, wie sie plötzlich begriff, nach graysonitischem Recht zu Carsons Tante. Das wiederum bedeutete …
    Wieder zuckten ihre Lippen, und sie bemerkte in Carsons Augen ein plötzliches Funkeln: ihm war der gleiche Gedanke gekommen. Sie blickten einander an und begannen zu kichern. Honor spürte, wie ihre Zuckungen sich zu einem lauthalsen Lachen entwickelten, drückte Bethany kurz und trat zurück.
    »Es tut mir leid, Bethany!«, rief sie. »Ich wollte nicht lachen. Es ist nur so, ich habe gerade gemerkt, dass …«
    Ein weiterer Lachanfall unterbrach sie, und Bethany schüttelte mit einem gütigen Lächeln den Kopf.
    »Mylady, ich wüsste vieles, das Howard empört hätte. Dass Sie am Tag seines Begräbnisses lachen aber nicht.«
    »Das ist eine gute Sache«, entgegnete Honor grinsend, »denn du musst wissen, das war nicht das letzte Lachen heute.«
    »Mylady?« Bethany sah sie verständnislos an.
    »O ja«, sagte Honor prustend. »Faith und James haben Howard immer ›Onkel Howard‹ genannt, und auch Austin habe ich sie mit ›Onkel‹ anreden gehört. Aber jetzt ist Faith für ihn und Carson ›Tante Faith‹!« Sie schüttelte den Kopf. »Das kann noch heiter werden.«

 
     
    4
     
     
    »Willkommen zurück,

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