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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Minister Giancola. Sie erinnerte mich an das knappe Zeitfenster für diese Besprechung, weil sie Angst hatte, Sie könnten so geistesabwesend sein, dass Sie sich nicht an den nächsten Termin erinnern.«
    »Gut.« Giancola lächelte.
    »Wirklich?« Nesbitt neigte den Kopf. »Ich frage mich, ob es wirklich eine gute Idee ist, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Sagen dürfen Sie es schon, aber deswegen stimme ich Ihnen noch lange nicht zu. Wie kommen Sie denn auf den Gedanken?«
    »Kevin Usher ist kein Idiot, ganz gleich, welches Bild er der Öffentlichkeit von sich gibt«, sagte Nesbitt. »Ich weiß nicht, ob an den Gerüchten über seine Frau und Cachat etwas dran ist – ich glaube, ich frage mich nicht als Einziger, was das Ganze soll –, aber ich weiß genau, dass die Gerüchte über seine Trunksucht wirklich nur Gerüchte sind. Gerüchte ohne jede Grundlage.«
    »Und?«, fragte Giancola leicht ungeduldig. »Das habe ich schon längst allein herausgefunden, Jean-Claude.«
    »Und wem es eifrig darum zu tun ist, dem Rest des Universums ein derart falsches Bild von sich zu zeigen, wundert sich wahrscheinlich, ob jemand, der sich so sehr verändert zu haben scheint wie Sie, nicht genau das Gleiche tut. Und wenn, dann wird er sich fragen, warum.«
    »Oh.« Giancola lehnte sich zurück und trommelte mit den Fingerspitzen auf den Schreibtisch. Dann zuckte er mit den Schultern. »Jetzt verstehe ich, worauf Sie hinauswollen. Sie haben vielleicht gar nicht so unrecht. Andererseits spielt es keine Rolle, was ich tue; ganz gleich, wie ich mich verhalte, Usher wird immer glauben, ich führte etwas im Schilde. Deshalb spiele ich sozusagen falsch. Ich lasse meine Sicherungssysteme die meiste Zeit über eingeschaltet, egal, wen ich empfange, sodass Usher nicht sagen kann, bei welchen Gesprächen ich wirklich sicher gehen will, dass er sie nicht abhören kann. Ohne Zweifel ist ihm das klar; mein kleines Schauspiel soll nur meinen Leuten und allen anderen dafür eine Erklärung liefern, dass ich ständig ›vergesse‹, die Störsender abzuschalten. Es richtet sich gar nicht so sehr gegen ihn, außer vielleicht in untergeordneter Hinsicht. Aber ich male mir immer wieder gerne aus, wie sehr ich Usher mit diesem kleinen Spielchen auf die Nerven fallen muss.«
    »Ich verstehe.« Nesbitt musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen, dann zuckte er mit den Schultern. »Wenn Sie es komisch finden – nun, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie damit irgendwelchen Schaden anrichten. Ich persönlich fände so etwas zu anstrengend, aber das ist schließlich Ihre Sache.«
    »Sobald es anstrengend wird, kann ich immer noch damit aufhören. Usher fände das wahrscheinlich noch beunruhigender.« Giancola lächelte gehässig. »Aber darüber müssen wir uns ein andermal unterhalten. Im Augenblick brauche ich Ihren Bericht.«
    »Natürlich.« Nesbitt faltete über seinem aufragenden Knie die Hände und neigte den Kopf nachdenklich auf die Seite. »Ich freue mich sagen zu können, dass Grosclaude nicht ganz so schlau war, wie er dachte«, sagte er. »Sie hatten recht – er hat eine komplette Kopie der Korrespondenz zurückbehalten. Beider Versionen der Korrespondenz. Zu seinem Leidwesen war ihm klar, dass er die Kopie nicht selbst aus dem Manticore-System schmuggeln konnte, wenn man ihn erst auswies. Nach unserem Angriff aus dem Hinterhalt hätten sich die Mantys nicht mehr überschlagen, sämtliche Feinheiten der diplomatischen Immunität zu beachten, und ihre Überwachung ist zu gut, um irgendetwas vor ihnen zu verbergen, wenn es hart auf hart kommt. Grosclaude musste sich sagen, dass selbst in dem Fall, dass die Mantys seine Kopien nicht fanden, immer die Möglichkeit bestand, dass die Sicherheitsexperten, die ihn bei uns erwarteten, darüber stolperten. Deshalb hat er die Informationen mehrere Tage, ehe der Ballon platzte, per diplomatischem Kurier aus dem System schaffen und sie zu einem Privatkonto in Nouveau Paris schicken lassen, nachdem es hier ankam.
    Sein Pech, dass ich von dem Konto schon wusste. Dank ein paar Hintertürchen, von denen das neue Management noch nichts ahnte, konnte ich die Datei zu seinem Konto verfolgen und auch beobachten, wie Grosclaude sie nach seiner Rückkehr von Manticore abrief und in der abgesicherten Datenbank der Kanzlei seines Anwalts deponierte. Zusammen mit einem Brief, in dem bestimmt wird, dass die fragliche Datei Kevin Usher persönlich übergeben werden möge, sollte Grosclaude etwas …

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