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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nicht mißgönnen. Andererseits beabsichtigte sie nicht im geringsten, ihn noch einmal gewinnen zu lassen.
    »Also gut«, sagte sie deutlicher und wandte sich vom Display ab. »Morgen bekommen wir noch eine Chance, es ihm zu zeigen, dann macht er sich auf den Weg nach Thetis. Morgen fällt die Entscheidung, und ich möchte, daß wir den Punkt erzielen. Haben wir den Operationsbefehl schon erhalten?«
    »Jawohl, Mylady.« Bagwell zog ein Nachrichtenpad unter dem Arm hervor und schaltete es ein. »Die Schiedsrichter haben entschieden, Admiral Henries’ Schlachtkreuzer für diese Übung zu Dreadnoughts aufzuwerten. Damit verfügt er über acht Superdreadnoughts und sechs Dreadnoughts, aber wir werden das Zwote Schlachtgeschwader unter unserem Befehl haben.«
    Honor verbarg eine innere Grimasse hinter einer Miene gelassener Aufmerksamkeit. Hochadmiral Matthews kommandierte Graysons Zweites Schlachtgeschwader höchstpersönlich und würde als Beobachter am Manöver teilnehmen. Das ›Zwote‹ bestand länger und war bereits zu einem weitaus höheren Niveau der Kampfbereitschaft gedrillt worden als Honors Geschwader, und sie wäre froh gewesen, über seine gut ausgebildeten Besatzungen zu verfügen. Aber sie kannte die Kommandanten des 2. Schlachtgeschwaders längst nicht so gut wie ihre eigenen, und der Segen der Zusammenarbeit würde unter dem Manko leiden, daß der Oberkommandierende Honor die ganze Zeit über die Schulter lugte.
    »Damit haben wir nur elf Wallschiffe gegen seine vierzehn«, fuhr Bagwell fort, »aber unsere sind alle Superdreadnoughts, und deshalb …«
    »Verzeihung, Mylady!«
    Honor drehte den Kopf. Hinter ihr stand Jared Sutton mit einem weiteren Nachrichtenpad. In den zurückliegenden Monaten hatte der Flaggleutnant Gelassenheit gelernt und sich von seiner anfänglichen geradezu schmerzlichen Ehrerbietung so weit entfernt, daß er ihre Neckereien in gewisser Weise zurückgab – selbstverständlich äußerst respektvoll; Gott gnade dem Flaggleutnant, der sich gegenüber seinem Admiral Vertraulichkeiten herausnahm! Immerhin gab er sich nun fast so selbstbewußt, wie Honor es von einem Manticoraner erwartet hätte. Und das bedeutete eine ganze Menge angesichts der Tatsache, daß sie sowohl Gutsherr als auch eine Frau war. Doch nun wirkten seine Welpenaugen überschattet, und er verbarg seine Gefühle hinter einem bewußt ausdruckslosen Gesicht.
    »Ja, Jared?« fragte sie und sah ihn fragend an. Er reichte ihr lediglich das Nachrichtenpad. Über den empathischen Link zu Nimitz drang ein Hauch seines Unbehagens zu ihr hinüber, und als sie das Display überflog, verhärtete sich ihr Gesichtsausdruck. Sie spürte, wie Bagwell und Mercedes auf diese Veränderung reagierten, aber das war ihr völlig egal; die Bedeutung des Depescheninhalts drang zu ihr durch.
    Sie blätterte zur zweiten Bildschirmseite vor, dann zur dritten, und ihr Mund straffte sich. Das war schlimmer als alles, was sie befürchtet hätte, und sie zwang sich, die Lippen zu entspannen, als sie die Nachricht zu Ende gelesen hatte und wieder aufblickte.
    »Danke, Jared. Bitten Sie Commander Brannigan, dem Hochadmiral auszurichten, daß ich so rasch wie möglich zu ihm an Bord der Vengeance komme. Und seien Sie gut, Mac zu bitten, meine Ausgehuniform bereitzulegen.«
    »Jawohl, Mylady.« Sutton nahm kurz Haltung an, dann hastete er davon, und Honor schaute auf den Waffenträger, der unaufdringlich an der Schottwand stand.
    »Simon, informieren Sie Andrew, daß ich in fünfzehn Minuten das Schiff verlassen werde. Er soll die Crew meiner Pinasse alarmieren. Wir treffen uns in Beiboothangar Eins.«
    »Jawohl, Mylady.« Simon Mattingly schaltete das Com ein, und Honor wandte sich wieder ihren Flaggspezialisten zu. Angesichts ihrer fragenden Mienen lächelte sie schmal.
    »Mercedes, der Hochadmiral hat die Stabschefs zwar nicht ausdrücklich eingeladen, aber Sie kommen lieber mit. Ich glaube nicht, daß wir Sie dort brauchen werden, Fred, und Sie haben hier sowieso genug zu tun. In einer Stunde möchte ich von jedem einzelnen Schiff des Geschwaders eine Bereitschaftsmeldung auf meinem Schreibtischterminal haben.«
    »Aye, aye, Mylady. Darf ich fragen, was vorgeht?«
    »Das dürfen Sie.« Sie reichte ihm das Nachrichtenpad. »Die Havies haben Minette und Candor im Handstreich genommen.« Mercedes versteifte sich ungläubig, und Honor nickte. »Hochadmiral Matthews hat Bestätigung aus beiden Sonnensystemen. Wir wissen nicht, was Haven vorhat,

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