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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verschmolz mit LaFollets Rage zu einem zornigen Knurren in ihrem Hinterkopf. In der Tür blieb Honor stehen und drückte dem Major noch einmal die Schulter. Sie sagte kein Wort und blickte ihm mit einem schmalen, traurigen Lächeln in die Augen, dann ließ sie ihn los. Hinter ihr und Clinkscales schloß sich die Tür.
    LaFollet starrte für einen langen Augenblick widersetzlich auf den geschlossenen Eingang, dann atmete er tief durch, nickte für sich und aktivierte sein Com.
    »Simon?«
    »Jawohl, Sir?« antwortete Corporal Mattinglys Stimme augenblicklich.
    Der Major schnitt ein Gesicht. »Am Osttor stehen einige … Leute mit Schildern«, sagte er.
    »Ach wirklich, Sir?« fragte Mattingly bedächtig.
    »Ja, wirklich. Selbstverständlich hat die Gutsherrin uns noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, daß wir ihnen nichts anhaben können, deshalb …« LaFollet ließ seine Stimme verebben und konnte fast sehen, wie der Corporal nickte, weil er sehr wohl verstanden hatte, was unausgesprochen blieb.
    »Ich verstehe sehr gut, Sir. Noch vor Dienstschluß werde ich die Jungs alle warnen, die Kerle bloß in Ruhe zu lassen.«
    »Eine gute Idee, Simon. Wir wollen schließlich nicht, daß unsere Männer sich in irgendeine Unregelmäßigkeit verwickeln. Ach, übrigens, vielleicht sollten Sie mich wissen lassen, wo ich Sie finden kann, falls ich Sie brauche, bevor Sie sich zurückmelden.«
    »Aber natürlich, Sir. Ich habe daran gedacht, einmal nachzusehen, wie es bei den Baumannschaften von Sky Domes steht. Die Bauarbeiten werden diese Woche beendet, und Sie wissen ja, wie gern ich Leuten bei der Arbeit zusehe. Außerdem sind sie alle der Gutsherrin ergeben, und ich lege Wert darauf, die Arbeiter auf dem laufenden zu halten, wie die Dinge für Lady Harrington stehen.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Simon. Ich bin sicher, die Männer wissen das zu schätzen«, antwortete LaFollet und unterbrach die Verbindung. Dann lehnte er sich in seiner Eigenschaft als Behüter der Privatsphäre seiner Gutsherrin gegen die Mauer. Auf seinem Gesicht lag ein dünnes, hartes Lächeln.
     

4
    Die Frau, die Honor aus dem Spiegel anschaute, war ihr noch immer eine Fremde, doch ganz allmählich wurde das Spiegelbild vertrauter. Honor strich sich mit der Bürste ein letztes Mal über das schulterlange Haar, dann reichte sie sie an Miranda LaFollet weiter und stand auf. Vor dem Spiegel drehte sie sich im Kreis und fuhr mit den Händen über die bis zu den Hüften reichende Weste hinab, um eine kleine Falte im jadegrünen Veloursleder zu glätten, dann musterte sie den Fall ihres weißen Kleides. Mittlerweile hatte sie sich tatsächlich an die Röcke gewöhnt und widerstrebend zugeben müssen, daß sie den Anblick wirklich mochte, obwohl sie die Röcke nach wie vor ausgesprochen unpraktisch fand.
    Sie legte den Kopf schräg und inspizierte ihr Spiegelbild, als wäre sie ein Subalternoffizier kurz vor der Meldung beim allerersten Kommandanten, und Miranda beobachtete Honor ebenfalls kritisch, bereit, jeden realen oder eingebildeten Makel an ihrem Erscheinungsbild zu beseitigen.
    Honors Weigerung, sich mit den Heerscharen von Dienstboten zu umgeben, die jedem Gutsherrn von der Tradition auferlegt wurden, störte einige Beschäftigte des Haushalts, weil sie sich dadurch in ihrer eigenen Bedeutung herabgesetzt fühlten. Davon zeigte Honor sich eigentlich unbeeindruckt, dennoch hatte sie – widerstrebend – dem Verlangen nachgegeben, wenigstens einen weiblichen Dienstboten zu beschäftigen. Kein Beschäftigter von Harrington House wagte anzumerken, daß Mac-Guiness ein Mann und daher als Leibdiener einer Frau automatisch vollkommen untragbar sei. Aber hätte sie MacGuiness dennoch als Leibdiener eingesetzt, so hätte sie nur ihren Kritikern zu bequem Munition verschafft. Davon abgesehen war er als ihr Haushofmeister vollauf beschäftigt, und er hatte bei ihrer gemeinsamen Ankunft auch nicht mehr über das graysonitische Stilempfinden als Honor selbst gewußt.
    Sie hatte erwartet, daß es sehr schwer sein würde, eine Zofe zu finden, mit der sie es aushalten könnte, aber dann hatte Andrew LaFollet ein wenig zaghaft seine Schwester Miranda vorgeschlagen. Der Umstand, daß sie die Schwester des Majors war, stellte in Honors Augen eine Empfehlung dar; und obwohl Miranda nicht gerade die Sorte Frau war, die zum Sturm auf die Bastionen der Männlichkeit ansetzte, verfügte sie doch über einen festen, unabhängigen Willen.
    Zunächst hatte

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