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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ich Sie habe , schlagen Sie auf den Riegel – und zwar fest, sonst sind Sie Ihren Impuls wieder los. An mir schwingen Sie sich dort hinüber«, sagte sie und zeigte auf ein Wandsegment, wo lange Kabel herunterhingen. »Da können Sie hinausklettern und Hilfe holen.«
    Fontein betrachtete sie kurz mit leerem Blick und fragte: »So leicht geben Sie wohl nicht auf, oder, Bürgerin Admiral McQueen?«
    »White Haven war der gleichen Meinung.«
    »Eins.« Der Kommissar spannte sich an und verlagerte sein Gewicht nach hinten, wie ein Kind auf einer Schaukel.
    »Zwo.«
    McQueen konzentrierte sich nur auf die Hand, die sie packen musste.
    »Drei.«
    Fontein klatschte gegen ihre Hand, und als ihre Finger seine Hand umklammerten, hörte sie ein Klacken, dann ein Schnappen. Danach schrie sie auf – schrie sich die Kehle aus dem Hals und erstickte fast an dem metallischen Geschmack im Mund, als Fontein mit seinem ganzen Gewicht an ihrem ausgestreckten Arm hing und ihren geschundenen Leib gegen das unnachgiebige Gitter des Prallkäfigs zerrte. Schwärze drohte sie zu überfluten, Schwärze so willkommen wie die Erinnerung an den Mutterleib, doch dann kehrte McQueen ins rot untermalte Bewusstsein zurück. Sie spuckte aus; diesmal war es wirklich Blut. Ein beständiger Strom sickerte hervor – zum Glück nicht das springbrunnenhafte Pulsieren einer punktierten Arterie. Jedenfalls hatten die Knochenspeere in ihrem Innern etwas durchbohrt.
    »Sehen Sie«, sagte sie dem Volkskommissar ins vor Entsetzen bleiche Gesicht. Fontein klammerte sich eine Armeslänge von ihr entfernt an die Wandung des Wracks. »Wir können einiges leisten, wenn wir nur zusammenarbeiten, Bürger Kommissar.«
     
    Robert S. Pierre senkte den Blick auf die Tragbahre. »Schwebt Sie in Lebensgefahr?«
    »Nein, Sir«, antwortete der Sanitäter widerstrebend.
    »Dann bestehe ich darauf.« Er trat einen Schritt zurück.
    Esther McQueen öffnete die Augen und seufzte in grenzenloser Erleichterung auf; die Kontrolllampen der Tragbahre leuchteten auf, als die eingebaute Injektionsvorrichtung ihr ein Schmerzmittel verabreichte. McQueen bewegte die Augen.
    »Gerrard?«, fragte sie mit schwacher, aber fester Stimme. Der Marineinfanterist kniete sich neben sie und blickte sie an. Auf seinem Gesicht focht Erleichterung gegen Abscheu. »Die Rechnung?«
    »Nicht hoch, Skipper«, sagte er. »Als wir sie angriffen, war nicht mehr viel von ihnen übrig; die Garde des Vorsitzenden hatte sie ausgeblutet.«
    »Schiff?«
    »Einige Schäden, aber Bürger Pierre hat sie rechtzeitig zurückgepfiffen.«
    Sie nickte erneut, und der Vorsitzende des Komitees für Öffentliche Sicherheit trat vor. »Bürgerin Admiral McQueen«, sagte er. »Die Volksrepublik, das Komitee und ich persönlich stehen tief in Ihrer Schuld. Ihr rasches Eingreifen … Wir sprechen noch darüber. Ich hatte ja für heute bereits ein Gespräch mit Ihnen angesetzt, aber da müssen wir wohl bis morgen warten.«
    »Vielen Dank … Sir«, sagte sie. Ihr Blick begab sich wieder auf die Reise, und Pierre winkte den Technikern, sie fortzubringen.
    Er schaute sich in der Ruine des Komiteeturms um. Die anderen Komiteeangehörigen machten sich an ihre Arbeit; es würde einige Zeit dauern, bis man die Spuren des heutigen Tages beseitigt hätte und man sich dem Thema zuwenden konnte, das Pierre auf den Nägeln brannte und das er heute hatte diskutieren wollen.
    »Aber bei Gott, wir kommen darauf zurück«, flüsterte er und blickte über das zerschossene Fenster auf seine Stadt hinaus.
    Dort draußen wohnte sein Volk; schwach, töricht, kurzsichtig und dumm waren die Leute, doch sie waren durch das Tun anderer so geworden. Er aber würde sie neu erschaffen und ihnen ihren Stolz zurückgeben. Dazu benötigte er nur das richtige Werkzeug.
    Er blickte auf McQueens Tragbahre. In jeden guten Werkzeugkasten gehörte ein Messer, ein scharfes Messer. Schnitt man sich, wenn man es benutzte, so war man selbst daran Schuld, nicht aber das Werkzeug.
     

 
     
    Das Universum Honor Harringtons
    von David Weber
     
    Honor Stephanie Harrington wurde am 1. Oktober 1859 Post Diaspora auf Craggy Hollow geboren, dem Stammsitz ihrer Familie im Landkreis Duvalier, der zum Herzogtum Shadow Vale auf dem Planeten Sphinx gehörte. Aus heutiger Sicht darf man wohl mit Fug und Recht sagen, dass ihre Geburt in das Ende einer ungewöhnlich langen Periode des Friedens und der Stabilität fiel, wie die Galaxis sie nur selten gekannt hatte. Honor Harringtons

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