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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Harrington brach neben dem furchtbar zugerichteten Klettert-flink zusammen, während die Jäger und Kundschafter seines Clans ihren Feind buchstäblich in Stücke rissen.
     

10
     
    »Ich bin wieder da!«, rief Richard Harrington, als er ins Wohnzimmer kam.
    »Wird auch Zeit«, entgegnete seine Frau aus dem Büro. Sie war gerade ans Ende eines Abschnitts gelangt, deshalb speicherte sie ihre Arbeit und schloss den Bericht, dann erhob sie sich und reckte die Glieder.
    »Nun mach mir bloß keinen Stress«, sagte ihr Mann, der den kurzen Korridor durchschritten hatte und nun den Kopf in ihr Büro steckte. »Du kannst ja vielleicht ein volles Arbeitspensum bewältigen, ohne dich aus deinem Sessel zu erheben, aber manche von uns haben Patienten, die unserer persönlichen Anwesenheit bedürfen … ganz zu schweigen von unserer freundlichen Art, mit Kranken umzugehen.«
    »Na, das glaub ich!«, schnaubte Marjorie, als er sich grinsend näherbeugte und sie auf die Wange küsste. Sie umarmte Richard und drückte ihn kurz. »Hat Stephanie einen schönen Tag bei Mr. Sapristos gehabt?«, fragte sie dann.
    Richard blickte sie seltsam an. »Wie?«, fragte er, und sie erwiderte spöttisch seinen Blick.
    »Ich habe gefragt, ob Stephanie einen schönen Tag bei Mr. Sapristos gehabt hat«, wiederholte sie, und Richard runzelte die Stirn.
    »Ich habe sie nicht nach Twin Forks gebracht«, sagte er. »Dazu hatte ich keine Zeit, deshalb habe ich sie zu Hause gelassen. Ich habe dir doch gesagt, wohin ich musste, oder?«
    »Du hast sie zu Hause gelassen?«, fragte Marjorie. »Hier? Auf dem Gehöft?«
    »Natürlich! Wo sonst sollte ich –« Er verstummte, als er den Unglauben seiner Frau bemerkte. »Willst du damit sagen, dass du sie den ganzen Tag noch nicht gesehen hast?«
    »Allerdings! Hätte ich wegen Mr. Sapristos nachgefragt, wenn es anders wäre?«
    »Aber …« Er verstummte und zog die Brauen noch enger zusammen. Einen Moment lang stand er wie angewurzelt da und überlegte, dann drehte er sich um und eilte durch die Halle, fast rannte er. Die Vordertür wurde geöffnet und wieder geschlossen; Sekunden später war Richard wieder da.
    »Ihr Drachen fehlt«, erklärte er grimmig.
    »Aber du hast doch gesagt, dass du sie nicht mit in die Stadt genommen hast.«
    »Eben«, sagte er noch grimmiger. »Wenn ihr Drachen fehlt, kann das nur bedeuten, dass sie auf eigene Faust fliegt – ohne jemandem von uns Bescheid gesagt zu haben.«
    Marjorie sah ihn ungläubig an, und durch ihren Kopf strömte eine Kaskade ungeordneter Gedanken. Mit einem Mal beschlich sie der Anflug von Furcht. Sie rang innerlich um Fassung und räusperte sich.
    »Wenn sie auf eigene Faust losgeflogen ist, müsste sie schon wieder zurück sein«, entgegnete sie so ruhig sie konnte. »Es wird schon dunkel, und sie wäre auf jeden Fall vorher zu Hause gewesen.«
    »Das meine ich auch«, stimmte Richard ihr zu, und die Anspannung, mit der sie sich gegenseitig in die Augen blickten, drohte in Panik umzuschlagen, eine untrennbare Mixtur aus Furcht um ihre Tochter, Schuld, nicht besser auf sie Acht gegeben zu haben, und – so sehr sie auch versuchten, es zu unterdrücken –, Verärgerung, dass sie sich der Aufsicht entzogen hatte. Doch für solche Anwandlungen war nun keine Zeit. Richard riss sich zusammen, hob die linke Hand und gab Stephanies Nummer in das Armbandcom.
    Während er wartete, trommelte er mit Zeige- und Mittelfinger auf das Armband, und je mehr Sekunden ohne Antwort vergingen, desto leerer wurde seine Miene. Eine volle Minute wartete er, innerhalb derer seine Augen hart wie Achat wurden und jeder Ausdruck von seinem Gesicht verschwand. Marjorie griff an seinen Oberarm und drückte fest zu. Sie sagte kein Wort, denn sie begriff ebenfalls, was das Ausbleiben einer Antwort bedeutete.
    Es verlangte Richard Harrington eine schmerzvolle Willensanstrengung ab, das Schweigen hinzunehmen, doch dann bewegte er wieder den Zeigefinger. Er gab eine andere Ziffernfolge ein und atmete scharf durch, als daraufhin fast augenblicklich ein rotes Licht am Comgerät aufblitzte. In einer Weise war das Licht fast schlimmer, als das Ausbleiben jeder Reaktion gewesen wäre; andererseits bedeutete es eine immense Erleichterung. Wenigstens hatten sie nun eine Bake, die sie anpeilen konnten – eine Bake, die sie zu ihrer Tochter führen würde. Doch wenn die Bake funktionierte, sollte auch der Rest des Coms noch arbeiten. Und wenn das der Fall war – wenn es das hohe Summen von sich

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