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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Quasten wild im Fahrtwind hin und her peitschten.
    »Aha!«, rief Nessler und riss das Steuerhorn herum. »Ich glaube, wir sollten sie abpassen, bevor wir weitermachen. Eventuell müssen Sie Rovald allein zur Grabungsstätte fahren, Beresford.«
    »Das wäre kein Problem, Sir«, antwortete der Diener, »schon als Neunjähriger habe ich zum ersten Mal einen Flugwagen gelenkt. Und ich kann Ihnen sagen, Ihr Herr Vater hat mir dafür nach Strich und Faden den Hintern versohlt!«
    Orloff wollte gerade mitsamt Gefolge in den melungeonischen Kutter steigen, als Nessler den geliehenen Flugwagen neben der Karosse absetzte. Der Kommandant strahlte ihn an und rief: »Nessler! Kommen Sie und bestaunen Sie meine Colonel Arabi ! Danach fahren wir beide ins Lager zurück und spielen Karten, oder was?«
    »Mincio und mir wäre es ein großes Vergnügen, Ihr Schiff zu besichtigen, Captain Orloff«, antwortete Nessler fröhlich. Er eilte auf den Melungeoner zu und umarmte ihn begeistert. Mincio bemerkte, dass Nessler die Arme diesmal außen hielt, anstatt sie sich von Orloffs bärenhafter Umarmung an die Seiten quetschen zu lassen. »Hören Sie, Sie haben doch gewiss nichts dagegen einzuwenden, wenn mein Diener und meine Technikerin in Ihr Camp gehen und den Pylonen aufzeichnen, bevor Sie ihn entfernen, oder?«
    »Aber, aber!«, rief Orloff. »Was sollte ich dagegen haben? Alec, bringe die Diener meines geehrten Gastes ins Camp und sorge dafür, dass sich die Hunde ihnen gegenüber anständig benehmen! Nun sind nämlich nur noch die niederen Chargen dort, müssen Sie wissen.«
    »Und morgen, wenn wir uns ein wenig ausgeruht haben«, fügte Nessler hinzu, »habe ich vielleicht Lust auf ein kleines Spielchen. Ich hoffe, hohe Einsätze sind Ihnen recht?«
    Lord Orloff ließ donnerndes Gelächter erschallen, während er Nessler mit Schulterklopfen vor sich in die Beibootluke schob.
     
    Mincio besaß keine Erfahrungen mit den Raumstreitkräften, deshalb hätte der Anblick des näher kommenden Kreuzers ihr selbst dann nicht viel gesagt, wenn das Hauptdisplay des Kutters nicht besserer Schrott gewesen wäre. Falls das verschwommene Bild jedenfalls etwas darüber aussagte, wie funktionstüchtig die Colonel Arabi war, dann musste der Kreuzer insgesamt in einem miserablen Zustand sein.
    »Na, wenn ich es nicht besser wüsste«, sagte Nessler, der dem Piloten über die Schulter blickte, »dann hätte ich gesagt, das sei ein Leichter Kreuzer der Brilliance -Klasse aus der Volksrepublik Haven! Die sind gut . Hat das Großherzogtum etwa die Pläne von den Haveniten gekauft, oder …?«
    »Nicht die Pläne«, sagte Orloff, der im Pilotensessel saß; der Pilot saß am Kopilotenpult. »Wir haben das ganze Schiff gekauft! Für Melungeon ist nichts zu teuer, und nichts auf Melungeon ist zu teuer für Maxwell Lord Orloff.« Mit beiden Fäusten schlug er sich auf die breite Brust. »Für meine Wenigkeit!«
    Der Kutter flog in den Beiboothangar des Kreuzers und ließ sich auf die Pralldämpfer nieder. Die Dockarme brachten den Beibootrumpf lauter zum Klingen, als Mincio erwartet hätte, dann fuhr die Zugangsröhre heran und koppelte sich an die Luftschleuse des Kutters.
    Der Verkauf von Kriegsschiffen an kleinere Sternnationen war für eine Regierung wie die havenitische freilich eine willkommene Einkommensquelle, denn Haven unterhielt für eigene Zwecke gewaltige Fertigungskapazitäten. Wartung nach Lieferung gehörte indessen wohl nicht zum Übereinkommen.
    »Wir haben die Colonel Arabi vor nicht einmal zwanzig Jahren gekauft«, offenbarte Orloff, als zwei Männer die Luke des Kutters von Hand öffneten. Die Lukenmotoren funktionierten nicht. »Frisch aus der Werft auf Haven, nicht irgendein ausrangiertes Hündchen. Haben Sie in Ihrem Leben jemals ein Schiff gesehen, das so wunderbar wäre wie dieses, Sir Hakon? Wie mein Schiff?«
    Der Ausschnitt der Hangargalerie, der durch die Zugangsröhre sichtbar war, weckte in Mincio nichts anderes als den Gedanken an Schmutz und Elend, doch Nessler wirkte zutiefst beeindruckt, während er hinter Orloff durch den Schlauch schwebte. »Das Schiff übertrifft all meine Erwartungen«, sagte er. »Ich muss zugeben, Lord Orloff, ich hätte nicht gedacht, dass die melungeonische Navy solch ein modernes Schiff besitzt.«
    Orloffs Offiziere verhielten sich ihrem Kommandanten und auch Nessler gegenüber unterwürfig, geradezu kriecherisch servil, doch vor Mincio zeigten sie keinerlei Zurückhaltung. Nachdem eine Frau mit

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