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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Die wollen nur eins: sich die Taschen füllen!«
    »Das Schott hat doch ursprünglich das vordere Raketenmagazin von einem Hauptnahrungsmittellager getrennt, oder nicht?«, fragte Nessler. »Den Binnenpanzer eines Magazins zu entfernen wäre aber jeder Werft schwer gefallen, Lord Orloff. Und ich frage mich … bekommen Sie durch den Umbau keine Schwierigkeiten mit der Biegefestigkeit? Das Schott war doch die Hauptquerversteifung, oder irre ich mich da?«
    »Papperlapapp!«, rief Orloff. »Wir mussten doch Platz für den Pfeiler schaffen, oder nicht? Welchen Sinn hätte die lange Reise gehabt, wenn wir den Pfeiler nicht an Bord nehmen könnten?«
    Als sich Mincios Augen an das schwache Licht im Hangar gewöhnt hatten, machte sie zwei riesige Zylinder aus, von denen jeder fast so groß war wie der Kutter, mit dem sie an Bord der Colonel Arabi gekommen waren. Das waren Raketen, im Grunde nichts anderes als unbemannte, unterlichtschnelle Raumschiffe, deren Fracht aus einem nuklearen Gefechtskopf bestand.
    Vielleicht aus einem nuklearen Gefechtskopf. Was Mincio bisher von der melungeonischen Navy gesehen hatte, ließ es denkbar erscheinen, dass der Gefechtskopf fehlte oder sich an seiner Stelle Sand als Ballast befand.
    »Ich glaube, Sie mussten auch Ihre Raketen zum großen Teil entfernen, um Platz für das alphanische Artefakt zu schaffen, Lord Orloff?«, fragte Mincio. Tatsächlich glaubte sie das nicht, denn aus der Nähe hatte sie gesehen, dass die Gestelle, auf denen weitere Raketen hätten ruhen sollen, mit Rostnarben übersät waren. Es musste Jahre her sein, seit sie zum letzten Mal Raketen getragen hatten, – wenn überhaupt je seit Indienststellung des Kreuzers.
    »Das hier ist nur das Vorschiff-Raketenmagazin, Mincio«, antwortete Nessler rasch. »Es gibt noch ein Heckmagazin, und das wird vom Umbau nicht betroffen sein.«
    »Papperlapapp!«, wiederholte Orloff. »Wozu brauchen wir Raketen? Glauben Sie, die Alphaner greifen uns an, mein Freund?« Er brüllte vor Lachen und schlug Nessler auf den Rücken. »Wissen Sie überhaupt, was eine einzige dieser Raketen kostet? Von dem Etat kann man doch lieber verdienten Offizieren eine Prämie auszahlen, oder?«
    Eine Glocke klingelte dreimal. Dann rief eine Stimme etwas aus, was Mincio nicht verstand: Die Kombination aus Verzerrung, Hall, dem melungeonisehen Dialekt und dem Flottenjargon überforderten sie.
    »Pah!«, rief Orloff. »Kotzwinkle ist zu schnell fertig geworden. Da muss ich mich wohl bei ihm entschuldigen. Ich habe ihm nämlich gesagt, er sei ein fauler Hund, der lieber mit seiner eigenen Schwester bumst als sich um seine Pflicht zu kümmern!«
    Erneut das dröhnende Gelächter, dann schob er seine manticoranischen Gäste vor sich her zu der Schotttür, durch die sie den Hangar betreten hatten. »Wir trinken noch einen, und dann fliegen wir ins Camp und spielen Poker, oder?«, sagte er.
    »Wir trinken noch einen«, stimmte Nessler ihm zu. »Und morgen komme ich zu Ihnen, und dann pokern wir.«
     
    In der Nacht hatte es am Camp geregnet, ein Gewitter aus heiterem Himmel, das nicht einmal ausgereicht hatte, um den Staub zu binden. Und doch, aus dem vormals nackten Erdboden streckten dürre Sprosse ihre Köpfchen hervor. Die Pflanzen hatten eine unattraktive graue Farbe und besaßen Dornen, die genügten, um den Stoff von Mincios leichten Arbeitsstiefeln zu durchbohren. Wenn sie länger auf Hope blieben, musste sie sich dauerhafteres Schuhwerk besorgen.
    Beresford war damit beschäftigt, neben dem Unterstand der Melungeoner ein eigenes Zelt zu errichten. Rovald brachte ihre Ausrüstung zum Zelt, wobei sie lieber mehrmals ging, anstatt zu riskieren, dass ihr ein Teil herunterfiel und beschädigt wurde. Mincio hatte ihr angeboten, beim Tragen zu helfen, doch die Technikerin vertraute ihre Ausrüstung niemandem an. Die Schutzkästen, in denen die Geräte normalerweise lagen, hatten sie nicht mitbringen können. Der geliehene Flugwagen war mit vier Passagieren und ein wenig Zusatzgewicht schon am Ende seiner Leistungsfähigkeit.
    »Aha«, begrüßte Orloff sie freundlich, »warum bringen Sie nicht Ihre alte Närrin deKyper zum Zugucken mit? Ich dachte, sie wollte sich von ihrem geliebten Pfeiler noch verabschieden.«
    »Sie wollte zu Hause bleiben und an ihren alphanischen Büchern einige Werte ausprobieren, die Rovald errechnet hat«, log Nessler. Sein Lächeln strahlte so hell und natürlich wie ein Sonnenaufgang. Man musste ihn schon so gut kennen wie

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