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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aber wissen!«
    »Selbstverständlich, Sir«, entgegnete Beresford mit einem selbstzufriedenen Grinsen. »Aber das sage ich ihnen nicht, weil die armen Teufel mir das niemals glauben würden. Lassen Sie mich nur machen, Sir.«
    Er sprang aus dem Flugwagen, verschränkte die Arme und schlenderte langsam zum Tor. Der dickliche kleine Diener pfiff laut vor sich hin.
    Nessler sah ihm nach, bis er das Gelände verlassen hatte. »Da soll mich doch der Teufel holen«, wisperte er Mincio zu, als er endlich ausgestiegen war. »Es könnte tatsächlich noch klappen!«
     
    Die beiden Reihen manticoranischer Raumfahrer, die auf dem Hof des Singhschen Anwesens standen, wirkten erheblich professioneller als beim letzten Mal, da Mincio sie gesehen hatte. Das lag nicht nur daran, dass sie satt und ausgeruht waren; jeder, der seine Kleidung mit der L’Imperieuse verloren hatte, trug nun Kleider, die auf Hope gefertigt worden waren und den Dienstuniformen der Kameraden sehr ähnlich sahen.
    »Es handelt sich um eine private Unternehmung«, erklärte Nessler mit tragender Stimme. »Gleich werde ich diejenigen unter Ihnen, die sich freiwillig dazu melden wollen, mit mir an Bord der Colonel Arabi zu gehen, darum bitten, einen Schritt vorzutreten.«
    Wie Mincio genau wusste, hatte die übertriebene Präzision seiner Redeweise zu bedeuten, dass ihr Schüler sehr nervös war. Selbst ihr fiel es in diesem Moment leicht zu vergessen, dass Sir Hakon Nessler, der selbstsichere junge Mann, der mit einem silbernen Löffel im Mund geboren war, sich nie irgendwo zugehörig gefühlt hatte, es sei denn in seinen Träumen von der fernen Vergangenheit.
    »Ich kann niemandem befehlen mitzukommen«, fuhr Nessler fort, »denn soweit ich weiß, ruht mein Patent als Reserveoffizier noch immer. Ich würde auch gern behaupten, dass wir nach Air fahren, um den Havies, die Ihre Kameraden ermordet haben, das Handwerk zu legen, doch ich kann nicht behaupten, dass unsere Erfolgschancen sehr hoch sind. Das Schiff, das uns zur Verfügung steht befindet sich in einem erbärmlichen Zustand und ist außerdem in seiner Schlagkraft schmerzlich reduziert worden.«
    Nessler räusperte sich. Die Raumfahrer schwiegen und standen reglos da; im Licht der Hofbeleuchtung wirkten ihre Gesichter gelblich. Flottendisziplin , dachte Mincio, doch beschlich sie ein ungutes Gefühl. Fast war es, als redete Nessler beim Fischhändler auf eine Kiste Flussbarsche ein.
    »Trotzdem«, fuhr er fort, »wird ein manticoranischer Gentleman tun, was zu tun ist. Für alle von Ihnen, die sich zum Bleiben entschließen, werde ich Passagen nach Hause –«
    »Ach-tunk!« , rief Harpe am rechten Rand der Doppelreihe. »Auf mein Kommando tritt jeder einen Schritt vor!«
    »Augenblick mal!«, rief Nessler völlig verblüfft auf. »Harpe, das ist eine freie Entscheidung.«
    »Genauso ist es, Sir!«, entgegnete die Bosun. »Und zwar meine Entscheidung, denn ich befehlige dieses Kontingent, bis wir uns unter Ihren Befehl stellen.«
    Sie drehte sich zu den Leuten um. »Und jetzt vorwärts, ihr lausigen Bastarde!«
    Lachend und grölend gehorchten die sechsunddreißig Raumfahrer. Harpe trat ebenfalls vor, salutierte zackig und meldete: »Kontingent vollzählig angetreten, Captain!«
    »Mit allem schuldigen Respekt, Sir«, sagte ein stämmiger Raumfahrer, »aber wofür halten Sie uns eigentlich? ‘n Haufen beschissener Havies, die jeden Befehl erst ausdiskutieren müssen?«
    »Nein, Dismore«, entgegnete Nessler, als wollte er die Frage ernsthaft beantworten. »Nein, das hätte ich nie von Ihnen gedacht.«
     
    »Also schön, zehn Minuten Pause!«, rief Beresford aus der Nachbarabteilung. »Ihr macht eure Sache gut, Leute. Ich will verdammt sein, wenn ich jetzt nicht in Erwägung ziehe, euch allen am Ende der Schicht ein Bier auszugeben!«
    Nessler glitt unter der Konsole hervor, über die er mit einem Melungeoner und einem manticoranischen Mechanikermaat diskutiert hatte, die von der anderen Seite unter die Konsole gekrochen waren. Mincio musste beiseite springen. In dem unbewussten Bedürfnis, etwas Sinnvolles tun zu wollen, hatte sie in der Nähe gestanden. Dabei wusste sie nicht einmal, wozu die Konsole diente, geschweige denn, was mit ihr nicht in Ordnung war.
    »Mincio, wissen Sie, wo Rovald steckt?«, fragte Nessler, als er sie bemerkte. Sein Gesicht und seine Kleidung waren schmierig, und auf dem linken Handrücken hatte er einen üblen Schnitt. »Das verdammte Intercom funktioniert hinten und

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