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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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auf die Prinzessin. »Sie allerdings sollten Ihre Stimme ein wenig im Zaum halten. Leise können Sie den lausigen kalten Fisch meinetwegen nach Herzenslust abkanzeln. Doch wenn durchsickert, dass das Mädchen, das Templeton in seiner Gewalt hat, gar nicht Sie sind ...«
    »Ach du lieber Gott!« Prinzessin Ruth schlug die Hand vor den Mund. »Ich bin ja so blöd. Der Captain dreht mir den Hals um. Wenn sie das erfahren ... dann bringen sie Berry um!«
    Victor schüttelte den Kopf. »Entspannen Sie sich bitte ... Königliche Hoheit oder wie immer Leute wie Sie angesprochen werden. In höflicher Gesellschaft, womit ich nicht dienen kann. Ich habe durchaus einen Plan, wissen Sie - und wie es aussieht, funktioniert er wunderbar, wenn man bedenkt, dass ich ihn mir wie üblich in letzter Minute zurechtgeschustert habe. Außerdem ist Ihre Freundin Berry schon keine Gefangene mehr.« Er klopfte gegen den Ohrhörer. »Ich habe es soeben erfahren. Sie ist Templeton entkommen und in die Lüftungsrohre geflohen. Und es ist nur einer von seinen Leuten übrig, der sie verfolgt, weil... naja. Sagen wir einfach, dass man sich um die anderen gekümmert hat.«
    »Einen Plan, sagen Sie?« Ruth funkelte ihn an, aber sie senkte die Stimme. »Was ist das denn für ein idiotischer Plan, der die Ermordung meiner Leibwächter vorsieht? Oder Berry diesen mörderischen Dreckskerlen in die Hände fallen lässt? Sie ...«
    »Ein Plan«, unterbrach Victor ihre halb gezischte Tirade mit tonloser, schneidender Selbstsicherheit, »durch den Sie Ihre Freundin Berry lebendig zurückbekommen. Ein Plan, der - ein für alle Mal - eine Bande masadanischer Terroristen ausschaltet, die Ihr Geheimdienst seit über zehn Jahren nicht zur Strecke bringen konnte. Und«, fügte er hinzu, als sie erstaunt die Augen aufriss, »der Manpower und den Gensklavenhandel an einer Stelle treffen wird, wo es wirklich zählt.«
    Ihre großen Augen verengten sich plötzlich, was offenbar an einem Mischmasch aus Misstrauen und intensiver Spekulation lag, die den Zorn überwand. Die Wut wurde indes nicht verdrängt, und obwohl Victor auf eine derartige Reaktion gehofft hatte, war er ein wenig erstaunt, wie rasch und mit welcher Macht sie sich einstellte. Er versuchte nicht einmal, den Gedanken zu folgen, die ihr durch den Kopf schossen, doch er konnte tatsächlich den Moment erkennen, in dem sich für sie plötzlich alles zusammenfügte.
    Ginny war anscheinend nicht die einzige anwesende Frau, die zu unvermittelten Stimmungswechseln fähig war. Prinzessin Ruths Gesicht schaltete in Sekundenbruchteilen von Wut auf lebhaftes Interesse um.
    »Ein Plan?«, fragte sie in völlig unterschiedlichem Ton. »Hmpf.« Sie überlegte kurz und nickte. »Also arbeiten Sie mit Erewhon zusammen, ja? Na, anders kann es nicht sein. Sie stehen ja bis zu den Hüften in Leichen, ohne verhaftet zu werden. Das heißt also...« Sie verzog das Gesicht. »Wenn Sie davon sprechen, Manpower einen Schlag zu versetzen, dann müssen Sie an Congo denken. Ich sehe eine Reihe von Möglichkeiten, aber wenn Sie meine Meinung wissen wollen ...«
    Die sie nun bekannt gab, in einiger Ausführlichkeit, obwohl sie über die Lage der Dinge so gut wie gar nichts wusste. Am schlimmsten erschien Victor daran, wie unheimlich nahe sie der Wahrheit oft kam und wie sachverständig ihre Ansicht meist war. Hier zeigten sich Anton Zilwickis Schule und Einfluss, da war sich Victor völlig sicher.
    Großartig. Eine feindliche manticoranische Prinzessin mit einem Hang zur Geheimdienstarbeit - und echtem Talent. Genau, was ich gebraucht habe. Wie ein Loch im Kopf.
    Andererseits...
    Über das Andererseits dachte Victor eine Weile nach, während Ruth weitersprach. Er hätte es als ›Geschwätz‹, ›Geschwafel‹ und ›Geplapper‹ bezeichnet, nur war es das nicht. Vielmehr brachte die junge Frau ihn auf neue Ideen.
    Den Ausschlag gab ihr Verhalten, als die Wachleute, die den Tatort abgesperrt hatten, schließlich die Medien vorließen. Die manticoranische Prinzessin, so schien es, konnte auch wunderbar schauspielern, wenn sie wollte.
    »Ach!«, rief sie und schluchzte fast in die Holorekorder. »Es war so schrecklich! Sie haben die Prinzessin entführt!« Sie griff Victor beim Arm. »Mich hätten sie auch gekriegt, wenn dieser Gentleman nicht gewesen wäre.«
    Nun war es pures Geschwätz, Geschwafel und Geplapper, genau das, was der Moment erforderte. Als die erewhonischen Presseleute, diszipliniert wie immer, sich schließlich

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