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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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bewirkte bei einem weiteren Mann das Gleiche. Ein Seitentritt im Herumwirbeln brach einen Oberschenkel; der Folgetritt kugelte die Schulter aus.
    Nun griff sie ein Schwätzer an, der rascher und kräftiger war als der vorige. Zum ersten Mal in diesem Kampf musste sie einen Hieb abwehren. Sie blockte mit solcher Kraft, dass der Mann sich den Unterarm brach. Einen Augenblick später zerschmetterte Thandis Faust sein Brustbein und trieb ihm die Splitter ins Herz. Sterbend sank der Schwätzer nach hinten, auf dem Gesicht einen Ausdruck reinsten Erstaunens - die Miene eines Mannes, der glaubte, er bräuchte nur gegen eine Frau zu kämpfen, und stattdessen auf ein verkleidetes Ungeheuer traf.
    Sie tänzelte zurück, bereit...
    Nicht nötig. Ihre Frauen waren nun da, und Thandi hatte nur zwei von Templetons Leuten kampffähig gelassen. Dass es beide Schwätzer waren, half ihnen nicht im Geringsten. Im Gegenteil, es machte alles nur schlimmer, weil die Frauen eine Rechnung mit ihnen zu begleichen hatten. Und das taten sie, mit bloßen Händen und so brutal, dass Thandi beinahe Entsetzen empfunden hätte.
    Aber nur beinahe.
    Damit blieb der Mann übrig, der der Prinzessin in den Schacht gefolgt war. Und die drei, die Thandi ausgeschaltet, aber nicht getötet hatte.
    Sie zögerte, aber nur sehr kurz. Captain Rozsak hatte den
    Tod Templetons und seiner rechten Hände gefordert, zugleich aber durchblicken lassen, dass er umso erfreuter wäre, wenn Thandi sie alle aus der Gleichung strich. Der Captain zahlte die Rechnungen - und außerdem konnte Thandi nicht mit Sicherheit sagen, welche von seinen Leuten Templeton ins Vertrauen gezogen hatte.
    Daher tanzte wieder der Tod durch den Korridor und löschte unter gnadenlosen Stößen mit einer eisenharten Ferse Leben aus. Es dauerte nur wenige Sekunden.
    Danach besah sich Thandi den Schacht, in den die Prinzessin und ihr Verfolger geklettert waren. Sie würde darin fast alle ihre Vorteile verlieren, aber ...
    Es ließ sich nicht ändern. Das war ein Teil der Abmachung, die sie mit Victor Cachat getroffen hatte. Sie brauchten die manticoranische Prinzessin - lebendig damit sich die Falle endgültig schloss. Thandis Aufgabe war beinahe erledigt, doch sie wusste, dass Victor es auf einen viel größeren Fisch abgesehen hatte.
    Sie verzog den Mund. Abgemacht ist abgemacht. Wenn du auf Erewhon bist, sei wie ein Erewhoner. Und außerdem möchte ich mir einen Victor Cachat wirklich nicht zum Feind machen.
    Ihre Frauen erwiderten ihr Grinsen, als sie es sahen. Durch den Ausdruck erinnerten sie mehr denn je an Wölfinnen.
    »Du führst, große Kaja. Wir folgen.«
    Zum ersten Mal fand sich in ihren Worten nicht der leiseste, spöttische Unterton. Als Thandi ihre Gesichter ansah, begriff sie, dass ihre Treue zu ihr nun bedingungslos geworden war. Die Turnhalle war eine Sache, und selbst Knochenbrüche heilten schnell. Dies aber ...
    Große Kaja, allerdings. Der Tod auf zwei Füßen. Dass sie an diesen beiden Füßen hin und wieder elegante Sandaletten gesehen hatten, in denen sie sehr feminin wirkten, vergrößerte ihre Befriedigung nur noch.
    »Uns wolltet ihr zu Sklavinnen machen, was?«, fauchte eine der Frauen. Sie blickte die Leiche eines Schwätzers an, und nur, um ihren Standpunkt zu unterstreichen, zertrat sie ihm das Gesicht zu einer noch blutigeren Masse, als es ohnehin schon gewesen war.
    Da Thandi kein besserer Schlachtplan einfallen wollte als: Ihnen nach! Folgt mir!, sagte sie nichts. Sie bückte sich nur, nahm einen Pulser und wand sich in das Lüftungsrohr.
    Erst als sie etwa zwanzig Meter weit vorgedrungen war, wurde ihr das offensichtliche Problem bewusst. Sie rief Cachats Kanal, wobei sie eine eigenartige Traurigkeit empfand, dass der Mann am Ende doch eine Schwachstelle zeigte.
    »Es wird nicht funktionieren, Victor. Templeton - beide, sowohl Gideon als auch Abraham - standen mit Sicherheit in Kontakt mit seinen Leuten an Bord der Felicia III. Wir sind schließlich nicht die Einzigen in dieser Galaxis, die über tragbaren Comgeräte verfügen.«
    »Mach dir deswegen keine Gedanken«, antwortete er augenblicklich. »Wie ist die Lage bei dir?«
    »Oh. Ah ... hab wohl vergessen, es dir mitzuteilen. Alles ist wunderbar. Wir haben soeben Abraham und seine Leute eliminiert, bis auf einen, der in die Lüftungsrohre gekrochen ist, nachdem die Prinzessin entkommen war.«
    Sie hörte ihn lachen. »Wieso überrascht mich das nicht? Und in zweierlei Hinsicht, wie ich hinzufügen darf.

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