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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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erinnere ich daran, dass der Ballroom die Solare Liga nie offiziell verurteilt hat, ganz gleich, was du, ich oder Jeremy X privat von ihr halten.«
    Sie wandte sich lächelnd Berry wieder zu. »Trotzdem, ein wenig merkwürdig ist es schon.«
    Berry versuchte sich zu überlegen, wie sie die ganze Sache erklären sollte, doch fiel es ihr schwer bis an den Rand der Unmöglichkeit, und zwar aus dem einfachen Grund, dass sie selbst auch nur sehr ungenau wusste, was genau die Solarier eigentlich im Sinn hatten.
    Muss mir von Web ein paar Nachhilfestunden geben lassen, nahm sie sich fest vor. Sobald ich mit dem Training angefangen habe. Ach, Mist.
    Sie zog sich auf die einfachen Dingen zurück. »Also ... Thandi stammt von Ndebele. Ich glaube kaum, dass sie die Solare Liga besonders mag, auch wenn sie ein Lieutenant im Marinecorps ist.«
    Erneut erwies sich ein Wort als magischer Talisman. Der Name eines Planeten diesmal und nicht der eines Mannes.
    »Oh. Ndebele«, sagte Georg. Selbst er wirkte besänftigt. »Denen geht es fast so schlecht wie uns.«
    Eine andere Sklavin, die noch nichts gesagt hatte und an deren Namen sich Berry nicht erinnerte, lachte bellend.
    »Was soll das heißen, ›die‹ und ›wir‹?«, herrschte sie Georg an. Sie neigte den Kopf und fuhr sich mit den Fingern durch ihr hellblondes, welliges Haar. »Was meinst du denn wohl, woher ich den Pelz hier habe, Georg? Von meinen aristokratischen Vorfahren?«
    Andere fielen in ihr Lachen ein. Als Berry sich umsah, entdeckte sie, nun, da sie wusste, wonach sie suchen sollte, in den Gesichtern - und dem Körperbau - mehrerer Sklaven die typischen Merkmale der Mfecane-Welten.
    »Wie bald können wir mit Ihrer Lieutenant Palane rechnen?«, fragte Kathryn.
    »Tja ... Wie ich Thandi kenne, würde ich sagen, früher, als
    Sie denken«, antwortete sie und hielt inne, um zu überlegen, wie sie den nächsten kleinen Punkt ansprechen sollte, der ihr im Lichte der mesanischen Beschäftigungspolitik plötzlich eingefallen war.
    »Was ist denn, Prinzessin?«, fragte Kathryn und blickte sie forschend an. Berry seufzte.
    »Es ist nur ... na ja, Thandis Sturmtrupp besteht nicht aus Marines wie ihr.«
    »Nein?« Kathryn und Georg runzelten beide die Stirn.
    »Nein«, sagte Berry und zuckte mit den Schultern. Am besten nehmen wir die Hürde im Sturm, dachte sie. »Sie hat ihre eigenen Leute ... eine Art eigene private kleine Einheit. Sehr inoffiziell und undercover, glaube ich. Wichtig ist jedenfalls, ihr Team besteht aus ... nun ja, aus weiblichen Schwätzern.«
    »Schwätzer?«, fauchte Kathryn, und Berry entdeckte ihre plötzliche Wut auf zahlreichen anderen Gesichtern wieder. Sie spürte förmlich, wie sich der Hass um sie erhob, und wäre beinahe in sich zusammengesackt. Doch dann straffte sie, zu ihrem eigenen Erstaunen, den Rücken und hob den Kopf.
    »Ja«, sagte sie tonlos. »Es wäre wohl treffender, sie als Ex- Schwätzerinnen zu bezeichnen. Thandi nennt sie jetzt ihre ›Amazonen‹, und sie geben sich große Mühe, in ihre neue Rolle hineinzuwachsen, wie Thandi es von ihnen erwartet.« Die ›Prinzessin‹ gluckste plötzlich vor Lachen. »Eines können Sie mir glauben - Thandi enttäuschen Sie besser nicht. Nicht, wenn Sie wissen, was gut für Sie ist!«
    Kathryn wirkte ein wenig besänftigt, aber ausgestanden war die Angelegenheit noch nicht. Berry zuckte mit den Schultern.
    »Ich gebe Ihnen mein Wort, dass Thandis Amazonen genau das tun, was Thandi ihnen sagt - und dass sie ihre eigenen Gründe haben, die Mesaner und - vor allem - die Masadaner an Bord dieses Schiffes genauso sehr zu hassen wie Sie. Was das angeht, haben sie mich in der Raumstation schon vor anderen
    Schwätzern gerettet.« Sie hielt inne, dachte über den letzten Satz nach, und zuckte die Achseln. »Nun, tatsächlich haben sie Thandi dabei geholfen. Sie haben ihr sozusagen den Mantel gehalten, während sie den betreffenden Schwätzer mit bloßen Händen fertig machte.«
    Kathryn musterte sie noch ein wenig, dann lachte sie bellend und abgehackt auf. Der Laut war dem Ohr nicht sehr angenehm, doch alle Vorbehalte gegenüber dem Sturmtrupp schienen daraus verschwunden zu sein. Sie begann, Befehle zu erteilen. Im Laufe weniger Sekunden waren fast alle Umstehenden verschwunden, um die Nachricht durch das Sklavenquartier zu verbreiten.
    »Okay«, sagte sie an Berry gewandt. »Das verhindert etwaige sofortige Reibereien. Aber was dann? Angenommen, Ihre Lieutenant Palane - und Ihr Victor Cachat -

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