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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Honor?«, fragte sie halb lachend.
    Honor zögerte. Sie besaß erheblich mehr Erfahrung im Einschätzen einer Raumgefechtssituation als bei der Art des Kampfes, um die es hier ging. Im Laufe ihrer Karriere hatte sie bei verdeckten Operationen zwar am Rande mitgewirkt, doch keine davon war derart ... überschattet von möglichem Verhängnis gewesen. Ihres Mangels an Erfahrung war Honor sich in diesem Augenblick nur zu bewusst. Und doch hatte ihr Instinkt sie zur gleichen Schlussfolgerung geführt wie Willie Alexander.
    »Ja, ich glaube schon. Mir fällt vor allem die Frage ins Auge, wenn ich die Berichte insgesamt betrachte, welche Rolle die Mädchen in der Zukunft spielen werden. Und damit meine ich diese Congo-Strategie.«
    »Ich will nicht unbedingt widersprechen, Honor«, warf White Haven ein, »aber ich möchte doch darauf hinweisen, dass der Bericht andeutet, von wem die Strategie stammt: Sie zeigt die Handschrift eines havenitischen Agenten. Dieses Cachats, wer immer das ist. Beide Berichte übrigens, sowohl der Ruths als auch der Captain Oversteegens.« Er lächelte schief und zückte mit der Schulter, die nicht von einer Baumkatze belastet wurde. »Obwohl die Prinzessin offensichtlich ihr Bestes tat, um seine Rolle in der Affäre zu minimieren. Für den Hausgebrauch, vermute ich.«
    Honor fiel in das Lächeln ein. Ihr war das Gleiche aufgefallen. Wenn ihnen nur Ruth Wintons Bericht Vorgelegen hätte und nicht zusätzlich noch der erheblich nüchternere aus Captain Oversteegens Hand, wäre der Name Victor Cachat nur ein einziges Mal erwähnt worden - im Vorbeigehen.
    »Das ist wohl wahr, Hamish. Aber was soll’s? In dieser Hinsicht muss ich sagen, dass ich mit Prinzessin Ruth und Captain Oversteegen einer Meinung bin. Egal, wer die Strategie als Erster vorgebracht hat - oder die Hauptrolle bei ihrer Formulierung gespielt -, der Strategie an sich können wir uns unmöglich widersetzen.« Sie überlegte, was sie gerade gesagt hatte, und runzelte leicht die Stirn. »Eigentlich ist das noch gar nicht streng genug ausgedrückt. Unter den gegebenen Umständen erscheint es mir zumindest aus der Ferne als sehr gute Strategie. Manpower eines der berüchtigtsten Höllenlocher abzujagen und es den Sklaven als Heimstatt zu übergeben, das kommt mir wie eine wunderbare Idee vor.«
    »Ich bin dergleichen Meinung wie Honor«, sagte Willie Alexander bestimmt. »Elizabeth - Hamish - wir können uns nicht widersetzen. Auf keinen Fall jetzt. Wenn wir absolut kaltblütig wären, dann hätten wir versuchen können, den Plan zu sabotieren, bevor er in Gang kam. Er ist jetzt aber schon in Bewegung. In Form eines Handelsschiffs, das mit Tausenden ehemaliger Sklaven voll gepackt ist. Unterstützen wir sie also nach Kräften, oder versuchen wir.. .ja, was eigentlich? Aufhalten können wir die Sache sowieso nicht mehr. Und wenn ich ehrlich bin, will ich es auch nicht. Wie Honor schon sagte, wird es eine wunderbare Schlappe für diese stinkenden Sklavenhändler, wenn es gelingt.«
    Elizabeth knurrte im wahrsten Sinne des Wortes. Die Queen verabscheute Manpower. »Ich sehe auch keine andere Wahl. Um ehrlich zu sein, wenn meine so genannte Regierung auch nur das Geringste wert wäre, würde ich sie drängen, einen Kampfverband abzukommandieren, der dem Handelsschiff Geleitschutz gibt.«
    Honor seufzte. Allerdings hätte Manticore im Augenblick nicht besser reagieren können - doch die Chance, dass Baron High Ridge diese Entsendung wirklich befahl...
    Begann bei ›genauso groß, wie dass die Hölle gefriert‹ und nahm stetig ab, je länger man darüber nachdachte.
    Es hatte jedoch keinen Sinn, Zeit mit Unwahrscheinlichem zu verschwenden. Honor hatte sich bereits entschieden.
    »Dann muss das Bestmögliche versucht werden. Elizabeth, ich rate Ihnen sehr, an Ihre Mittelsleute vor Ort eine Privatnachricht - zwo ... nein, drei Nachrichten zu senden. Fordern Sie sie darin auf - denn außer Ihrer Nichte können Sie ja leider niemandem etwas befehlen sich mit aller Kraft für den Plan einzusetzen. Wenn es zum Schlimmsten kommt, retten wir so vielleicht wenigstens den guten Ruf der Dynastie auf Erewhon. Vor dem unmittelbaren Schaden schützt uns das nicht, könnte uns aber in fernerer Zukunft ein wenig helfen - vielleicht sogar recht viel.«
    Die Königin hatte die Stirn gerunzelt - nicht aus Widerspruch, sondern aus Verblüffung. » Drei Nachrichten? An wen? Meine Nichte - und die kleine Zilwicki, denn ich nehme an, die beiden haben

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