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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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findet gerade eine Konferenz statt, in der darüber beraten wird, wie sich die Reserve am besten mobilisieren und modernisieren ließe … nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Mantys sich tatsächlich für Krieg entscheiden.«
    Diese nicht allzu subtile Spitze trieb MacArtney die Zornesröte ins Gesicht. Er setzte schon zu einer scharfen Erwiderung an, riss sich dann aber zusammen. Sehr klug von ihm! , dachte Kolokoltsov. In den Augen ihrer Kollegen hatten Rajani und er schließlich ihren Kredit verspielt.
    »Ich frage mich, wie lange er da wohl bleiben kann«, meinte Malachai Abruzzi.
    »Wenn’s nach mir geht, bis zum Wärmetod des Universums!« Omosupe Quartermain klang, als wäre sie noch wütender als Abruzzi. Kolokoltsov stieß ein Schnauben aus.
    »Wahrscheinlich wird er dort draußen sogar etwas bewirken – und sei es auch nur, um seinen eigenen Hals zu retten, wenn die Medienfritzen ihn ins Visier nehmen. Trotzdem: Wie praktisch für ihn, jetzt so weit ab vom Schuss zu sein, nicht wahr? Zumindest vorerst.«
    Hyperion One war die wichtigste Raumstation der SLN im Solsystem. Es war nicht nur die größte Konstruktions- und Wartungsstation der Navy; auf dieser Station befand sich das Hauptquartier von Logistics Command, dem Logistikamt der Flotte. LogCom war für die gewaltige Anzahl Superdreadnoughts verantwortlich, die nicht nur dort eingemottet waren, sondern auch an Standorten der Schlachtflotte in einem halben Dutzend weiterer Systeme. Hyperion One befand sich auf einer Umlaufbahn um den Mars, nicht um Alterde. Damit lag die Station zwar nur etwa vier Lichtminuten weit innerhalb der Hypergrenze von Sol, war aber den Asteroidenverhüttern deutlich näher, die immer noch einen Großteil der systemeigenen industriellen Ressourcen bereitstellten. Seinerzeit war man damit einen Kompromiss zwischen Sicherheitsbestrebungen und Bequemlichkeit eingegangen. Kolokoltsov war zwar der Ansicht, an Sicherheit würde es mittlerweile drastisch mangeln, wenn man bedachte, welch immense Reichweite man, lächerlich oder nicht, den Raketen der Mantys zuschrieb. Doch im Augenblick bot Hyperion One Rajampet eine gänzlich andere Form der Sicherheit. Momentan befand sich die Station in etwas mehr als vier Lichtminuten Entfernung zu Chicago, was jedwede Echtzeit-Kommunikation gelinde gesagt unpraktisch machte. Eingedenk des Maßes an Sicherheit, das der Admiral von Kommunikationswegen verlangte, war er auf der Marsumlaufbahn davor gefeit, sich den nachdrücklichen Fragen stellen zu müssen, die ihn, wie er genau wusste, in der Heimat erwarteten.
    »Praktisch für ihn oder nicht, mit dem ist es aus«, erklärte Abruzzi tonlos. MacArtney schaute seinen Kollegen an, als wolle er ihm widersprechen. Doch der Permanente Leitende Staatssekretär für Bildung und Information fuhr ungerührt fort: »Ganz egal, wie wir das drehen und wenden, jemand muss den Kopf hinhalten. So ein Desaster nimmt man nicht einfach hin, Nathan, das wissen Sie doch selbst! Man muss herausfinden, wer dafür die Verantwortung trägt, und dann wird der Verantwortliche die Konsequenzen tragen müssen. Rajani ist der ranghöchste Offizier der Navy. Damit ist er die logische Wahl. Außerdem ist er ja wirklich für das alles verantwortlich!«
    »Das wird in der Flotte zu einem gewaltigen Feuersturm führen«, gab MacArtney nach kurzem Zögern zu bedenken. »Ich will damit nicht sagen, Sie hätten unrecht. Ich möchte bloß darauf hinweisen, dass es für die Navy so aussehen wird, als fielen Zivilisten, um ihren eigenen Hals zu retten, den Uniformträgern in den Rücken.«
    »Natürlich wird das für die so aussehen!«, schnaubte Agatá Wodoslawski. »Sähe das für die nicht so aus, müssten sie schließlich zugeben, dass sie nicht einmal in der Lage wären, in einem Bordell eine Orgie zu organisieren!«
    Fast alle Teilnehmer der nach allen Regeln der Kunst abgesicherten Konferenzschaltung verzogen das Gesicht. Selten befleißigte sich Wodoslawski deftiger Ausdrucksweisen. Mit dieser aber hatte sie die Meinung sämtlicher ihrer Kollegen trefflich zusammengefasst.
    »Ich möchte wissen, was zum Teufel Filareta da getrieben hat! Was hat er sich nur dabei gedacht?«, ergriff Kolokoltsov wieder das Wort.
    Wieder und wieder hatte er sich die Aufzeichnungen angesehen, die die Mantys ihnen zusammen mit einer vorläufigen Verlustliste der Elften Flotte geschickt hatten. Wieder und wieder hatte er das gesamte Gespräch zwischen Filareta und diesem kaltblütigen

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