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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Manticores ebenbürtig sein, sonst hätten die nicht so lange überlebt. Das bedeutet, beide Nationen haben einen gewaltigen taktischen Vorteil der Liga gegenüber – natürlich nur vorübergehend, bis unsere eigene Navy vergleichbare Waffen hat. Also war Manticores Angebot ganz einfach: Hören wir doch auf, aufeinander zu schießen, damit wir beide uns schön große, saftige Stücke aus dem Territorium der Liga abbeißen können – und von jedem anderen, der sich uns in den Weg stellt. Das sollten wir tun, solange wir noch militärisch so weit im Vorteil sind, dass wir damit durchkommen. Betrachten Sie es einfach als Variation des alten Sprichworts: ›Der Feind meines Feindes ist mein Freund‹. In diesem Fall müsste es wohl heißen: Das hoffnungslos unterlegene Opfer meines Feindes ist auch mein hoffnungslos unterlegenes Opfer. So zumindest könnte Manticore das Haven verkauft haben.«
    »Wollen Sie damit sagen, in dieser … sagen wir: alternativen Realität gehe es Haven um ein Stück vom unserem Kuchen, weil das immer noch besser ist, als sich im Krieg gegen die Mantys aufzureiben? Weil das nur weitere Verluste bedeutete im Tausch gegen die vage Hoffnung, am Ende den Manty-Wurmlochknoten zu kontrollieren?« Wodoslawski klang deutlich nachdenklicher als zuvor.
    »Wir haben die Mantys von Anfang an zu kaltblütigen, zynischen Imperialisten stilisiert«, erklärte Abruzzi. »Und dieses Szenario, das passt dazu, oder nicht? Und dass ausgerechnet Haven Manpower schon immer genauso gehasst hat wie Manticore und nun diesen Unfug über Mesa bestätigt, ist das Sahnehäubchen auf dem Ganzen!«
    »Wissen Sie, genau das macht mir am meisten Gedanken«, gestand Wodoslawski. »Schließlich hat Pritchart die Informationen den Mantys vorgelegt, nicht umgekehrt. Gut, gut, auch ich halte das für völligen Unfug. Aber wenn Haven das wirklich glaubt …«
    »Ich möchte Sie nur auf Folgendes aufmerksam machen: Laut dem, was die sich zusammengesponnen haben, waren es Zilwicki und Cachat, die Simes von Mesa geholt haben«, sagte Abruzzi und verdrehte vielsagend die Augen. »Wir alle werden uns gewiss noch erinnern, was für ein Chaos Zilwicki hier in Chicago angerichtet hat, als er uns verkaufen wollte, Manpower habe seine Tochter entführt. Will hier jemand allen Ernstes behaupten, er halte diesen Kerl für einen vorurteilslosen, neutralen Zeugen, wenn es um Mesa geht? Außerdem: Wenn an Mesas Berichten über die Ereignisse von Green Pines auch nur ein Quäntchen Wahrheit ist, hat Zilwicki jeden nur erdenklichen Grund, sich weit hergeholte Märchen über Jahrhunderte alte Verschwörungen aus den Fingern zu saugen, einfach, um seine eigene Schuld zu übertünchen! Und dann Cachat! Der hat dank seiner Spießgesellen auf Verdant Vista in den letzten T-Jahren reichlich Zeit mit dem Audubon Ballroom verbracht – und war anscheinend zusammen mit Zilwicki in Green Pines! Da haben wir also noch so einen wunderbar glaubwürdigen Zeugen gegen Mesa! Und dann – das ist mein Favorit! – sollen die Baumkatzen der Mantys in der Lage sein, herauszufinden, ob jemand lügt oder nicht – was Beweis sein soll, dass Simes die Wahrheit sagt.
    Mein wohlwollendstes Szenario sieht so aus: Zilwicki und Cachat haben es irgendwie geschafft, ihre Lügengeschichte der Regierung Pritchart zu verkaufen, zumindest als Arbeitshypothese. Die lange Heimreise der beiden ließe sich damit erklären, dass sie all die Monate beim Geheimdienst der Mantys untergetaucht sind und gemeinsam dieses schöne Märchen ersonnen haben. Simes haben sie sozusagen zu ihrer Bauchrednerpuppe gemacht. Dann sind sie nach Nouveau Paris aufgebrochen, haben Pritchart ihre ›schockierenden Enthüllungen‹ vorgelegt und die Präsidentin dazu gebracht, diese Informationen Manticore zu übermitteln. Und dann – welch Überraschung! – haben die sphinxianischen Baumkatzen, die ja schließlich Gedanken lesen können, brav bestätigt, dass Simes die Wahrheit sagt.
    Interessant finde ich nur eine Frage: Hat Pritchart ihnen die ganze Geschichte wirklich abgekauft oder nicht? Wir, Agatá, wissen doch alle, wie dieses Spiel gespielt wird! Es ist möglich, dass Pritchart den ganzen Unfug tatsächlich glaubt und ihre über die Mantys an uns gegangenen diplomatischen Noten aufrichtig sind. Aber ich halte es für deutlich wahrscheinlicher, dass sie genau weiß, was für einen Bären ihr Zilwicki und Cachat aufgebunden haben. Pritchart hatte damit endlich eine Rechtfertigung, Elisabeth ein

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