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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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noch nichts mitbekommen hat.« Der Captain zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, dass das Signal vom Astro-Lotsendienst sie noch nicht erreicht haben kann – die sind ja immer noch fast drei Lichtminuten weit entfernt. Aber wetten: Ich weiß genau, was die sagen werden – oder eher: eben nicht sagen werden –, wenn Captain Arredondo sie anweist, sich umgehend zurückzuziehen!«
    »Bei der Wette halte ich aber nicht dagegen, Skipper«, erwiderte Takoush säuerlich.
    »Na ja, bis die dazu kommen, wie erwartet nichts zu sagen, können wir ja nicht viel tun.« Wieder zuckte Ivanov mit den Schultern. »Wir werden einfach abwarten müssen, ob die wirklich dämlich genug sind und obendrein arrogant und dickköpfig genug, weiter auf uns zuzuhalten. Und wenn sie all diese schönen Charakteristika tatsächlich unter Beweis stellen«, Ivanov ließ seine Zähne aufblitzen, »dann schauen wir halt, ob wir sie dazu bewegen können, ihre Kompromisslosigkeit zu … überdenken.«
    »Wissen Sie, Skipper«, meinte Takoush, »ich habe Sie schon immer dafür bewundert, wie gut Sie mit Worten umgehen können.«
    Captain Ivanov wusste es natürlich nicht, aber Konteradmiral Liam Pyun, Kommandeur von Schlachtkreuzerdivision 3065.2 der Solarian League Navy, dachte über seine aktuellen Befehle beinahe genauso wie sein manticoranischer Gegner. Bedauerlicherweise ließ sich gegen Befehle nichts machen. Diese hier waren rechtmäßig ausgegeben von einem gewissen Hirokichi Floyd, dem Kommissar des Liga-Amtes für Grenzsicherheit im Genovese-Sektor.
    Floyd gehörte zu den Leuten, die sich am meisten darüber ärgerten, dass es dem OFS seinerzeit nicht gelungen war, Zunker (und den zugehörigen Terminus) auf die Liste der inoffiziell annektierten Sonnensysteme der Liga zu setzen. Dieses Scheitern lief seiner festen Überzeugung zuwider, wie das Universum zu funktionieren habe … Außerdem konnte er so nicht den traditionellen Anteil der lukrativen Nutzungsgebühren am Terminus einstreichen. Schlimmer noch: Ausgerechnet das Sternenkönigreich von Manticore hatte ihm diesen Triumph verwehrt, also die hochnäsigste aller Neobarbaren-Sternnationen. Diese Idioten weigerten sich doch tatsächlich hartnäckig, sich der Solaren Liga in der Art und Weise zu unterwerfen, wie es der Liga nun einmal zukam. Krönung des Ganzen war, dass das Sternenkönigreich wirklich keinerlei Zurückhaltung walten ließ, nachdem der Terminus erst einmal entdeckt war – und das, obwohl (oder vielleicht gerade: weil) sich das Sternenkönigreich zu diesem Zeitpunkt gerade einen Kampf auf Leben und Tod mit der Volksrepublik Haven lieferte. Dieser Krieg hatte damals gerade begonnen, gerade drei Monate zuvor mit einer Schlacht im Hancock-System. Manticores Erklärung, warum die Liga doch lieber die Finger von Zunker lassen sollte, war recht unverblümt ausgefallen. Noch nie zuvor hatte jemand der Solaren Liga gegenüber einen solchen Ton angeschlagen! Und Floyd hatte der Delegation angehört, der man diese ›Erklärung‹ unterbreitet hatte.
    Hirokichi Floyd war mitnichten der einzige solarische Bürokrat, der einen persönlichen Grund hatte, Manticore und dessen Unverschämtheiten zu verabscheuen. Konteradmiral Pyun wusste das nur zu gut. Doch die meisten der erwähnten Bürokraten waren im Augenblick weit, weit von Liam Pyun entfernt, und der Konteradmiral wünschte sich inständig, für Floyd gelte das ebenfalls.
    »Sir«, sagte Lieutenant Commander Turner, Pyuns Stabssignaloffizier, leise, »wir erhalten ein Signal vom Astro-Lotsendienst.«
    »Ach, tatsächlich?« Pyun wandte den Blick nicht vom Hauptplot ab. Mehrere Sekunden lang herrschte völliges Schweigen an Bord von SLNS Belle Poule . Es war ein äußerst ungemütliches Schweigen. Ohne jegliche Belustigung zuckten Pyuns Mundwinkel, als er schließlich Mitleid mit seinem Signaloffizier bekam und ihn über die Schulter hinweg anblickte.
    »Was für ein Signal, Ephram?«, fragte er nach.
    »Es ist an den ranghöchsten Offizier an Bord gerichtet, Sir.« Turners Miene verriet echte Erleichterung ob Pyuns ruhiger Erwiderung. Zugleich war ihm anzumerken, dass ihm das Signal selbst nicht sonderlich behagte. »Soll ich es auf Ihren persönlichen Schirm legen, Sir?«
    »Nein.« Pyun schüttelte den Kopf. »Legen Sie es auf den Hauptschirm!«
    »Jawohl, Sir.« Es gelang Turner zwar noch, nicht die Achseln zu zucken. Doch seine Körpersprache verriet ein – wenn auch respektvolles – ›Na, wenn Sie meinen‹. Kurz darauf

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