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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Filareta nicht einmal Burrows gegenüber aussprechen, obwohl der Flottenadmiral vermutete, dass sein Stabschef bereits die gleiche Schlussfolgerung gezogen hatte. Andererseits glaubte Burrows nach wie vor – und das wahrscheinlich auch zu recht –, dass die Raketen der Mantys vor Spindle seinerzeit aus Systemverteidigungsgondeln gekommen waren. Denn es war schlichtweg unmöglich, dass bordeigene Werfer sie abgefeuert haben könnten. Raketen mit derartigen Reichweiten mussten riesig sein. Kein Schiff konnte sie in den Stückzahlen an Bord tragen, die die Berichte nahelegten! Aber wenn die Raketen vor Spindle tatsächlich aus Systemverteidigungsgondeln gekommen waren, hatte wahrscheinlich Rajampet, das unvergleichliche Militärgenie, auch einmal ein Korn gefunden: Er würde recht damit behalten, dass die Mantys bei jenem Angriff im Februar einen Großteil ihres Gondelvorrats eingebüßt haben mussten.
    Bedauerlicherweise hatte dieser Angriff mindestens sechs T-Monate zu früh stattgefunden: So rasch hatte Filareta nun einmal nicht bei den Mantys auftauchen können, um deren Hilflosigkeit auszunutzen. Er war auch längst nicht so überzeugt davon wie Rajampet, dass die Mantys in der Zwischenzeit nicht zumindest einen Gutteil des angerichteten Schadens wieder ausgeglichen haben könnten. Noch bedauerlicher war, dass es einige Dinge gab, die Burrows nicht wusste – und Filareta ihm nicht verraten durfte.
    Nun griff auch der Flottenadmiral nach seinem Glas. Das volle Aroma des Weines konnte er aber nicht annähernd so sehr genießen wie sonst. Dafür ging ihm viel zu viel gleichzeitig durch den Kopf. Immer wieder kehrten seine Gedanken auf mittlerweile allzu eingefahrene Pfade zurück. Das war schon so, seit er vor mehr als zwei T-Wochen seine Befehle für Unternehmen Heiliger Zorn erhalten hatte. Eigentlich hatte es schon mit Sandra Crandalls Debakel angefangen, genauer: seit der Analyse der Manticoraner, wie es dazu kommen konnte, dass Crandall überhaupt in ihr Visier geraten war.
    Die Mantys behaupteten, Manpower und/oder die anderen transstellaren Konzerne mit Hauptsitz auf Mesa hätten die Zwischenfälle im Talbott-Sektor gezielt herbeigeführt. Filareta wusste genau, wie Burrows über die Behauptungen dachte: Er glaubte kein Wort davon. Filaretas Stabschef war nun wahrlich kein Naivling. Ihm war sehr wohl bewusst, welchen Einfluss große Konzerne auf die Politik der Navy besaßen. Aber zu behaupten, transstellare Konzerne – ganz egal, wie mächtig sie auch sein mochten – könnten über größere Flottenbewegungen entscheiden, war doch schlichtweg lächerlich! Nach Burrows Meinung glaubten so etwas nur paranoide Verschwörungstheoretiker.
    Vielleicht hätte er anders gedacht, wenn er über die gleichen Informationen verfügt hätte wie Massimo Filareta.
    Mit absoluter Sicherheit wusste auch Filareta nicht, ob Crandall durch Manpower beeinflusst worden war. Aber er wusste, dass das bei ihm persönlich sehr wohl der Fall war. Er wusste auch, dass er im Ruf stand, gern ausschweifende Partys zu feiern, und ihm war durchaus bekannt, dass es zumindest Gerüchte gab, er habe in mancherlei Hinsicht einen eher … außergewöhnlichen Geschmack. Doch seines Wissens wusste niemand von seinen sehnsüchtigsten Wünschen. Zumindest niemand außer seinen ›Freunden‹ von Manpower, die ihn schon seit geraumer Zeit mit all dem Material versorgten, das der Admiral benötigte, um diese Sehnsüchte auch zu stillen. Die gleichen ›Freunde‹ hatten ihm auch in anderlei Hinsicht den Weg frei gemacht. Filareta hatte natürlich schon immer gewusst, das sie eines Tages einen Gefallen bei ihm einfordern würden. Doch das war ihm stets recht gewesen: So funktionierte das System nun einmal – auch wenn die Dinge, mit denen man ihn geködert hatte, selbst nach solarischen Standards jegliche Grenze des Anstands überschritten.
    Daher hatte es den Flottenadmiral nicht überrascht, als ihm einer seiner ›Freunde‹ erklärte, warum sie gerade ihn mit dem Oberkommando über den Kampfverband betraut wissen wollten, der nach Tasmania verlegt würde. Sie wollten, dass die Solarian League Navy ganz in der Nähe der Mantys Präsenz zeigte. Die SLN sollte Manticore nahe genug kommen, um es davon abzuhalten, einen Teil der eigenen Verbände nach Talbott zu verlegen. Diese nämlich sollten mit aller Kraft gegen die Strohmänner von Manpower vorgehen. Filaretas ›Freunde‹ wollten dem Oberkommandierenden jener Verbände vor Tasmania voll und

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