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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Korridor hinab. Es war nicht das erste Mal, dass sie diesen Flur betrat, doch dieses Mal hatte sie nicht mehr das Flattern im Bauch, das sie beim letzten Mal verspürt hatte. Und das lag nicht nur daran, dass Kyrillos Taliadoros, ihr persönlicher, genetisch verbesserter Leibwächter, ihr lautlos folgte. Seine Anwesenheit war ein Zeichen dafür, wie sehr sich das Universum für Anisimovna im Verlauf der letzten sechs T-Monate geändert hatte - aber bei Weitem nicht das einzige Zeichen.
    Andererseits wird sich ja schon bald das Universum für jeden ändern, nicht wahr ?, dachte sie, als sie ihr Ziel schon fast erreicht hatte. Und niemand weiß etwas davon.
    Andererseits hatte auch sie selbst noch nichts davon gewusst, als sie seinerzeit, vor sechs T-Monaten, zusammen mit Isabel Bardasano Albrecht Detweilers Büro betreten hatte. Dort hatte Anisimovna, zum ersten Mal in ihrem Leben, die ganze Wahrheit erfahren.
    Sie erreichten die Tür am Ende des Korridors. Lautlos glitt das Türblatt zur Seite. Ein anderer Mann, der aussah, als wäre er Taliadoros’ Cousin (und das war er auch), blickte ihr kurz ernst ins Gesicht, dann trat er zur Seite und deutete eine Verbeugung an.
    Mit einem kurzen Nicken nahm Anisimovna das zur Kenntnis, doch eigentlich galt ihre Aufmerksamkeit dem Mann, der hinter dem riesigen Schreibtisch in diesem Büro saß. Er war hochgewachsen, mit scharf geschnittenen Gesichtszügen. Die beiden jüngeren Männer, die am gegenüberliegenden Ende des Tisches saßen, sahen ihm sehr ähnlich. Auch das war kaum überraschend.
    »Aldona!« Albrecht Detweiler lächelte ihr zu, erhob sich hinter seinem Schreibtisch und streckte ihr die Hand entgegen. »Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Heimreise?«
    »Ja, vielen Dank, Albrecht.« Sie schüttelte ihm die Hand. »Captain Maddox hat sich ausgezeichnet um uns gekümmert, und die Bolide ist wirklich eine herrliche Jacht. Und« - belustigt verdrehte sie die Augen - »so flink.«
    Mit einem leisen Lachen nahm Detweiler das Kompliment zur Kenntnis, ließ Anisimovnas Hand los und deutete mit dem Kinn auf einen der Sessel vor seinem Schreibtisch. Taliadoros’ und Detweilers eigener Leibwächter machten sich mit der gleichen Geschwindigkeit daran, Kaffee einzuschenken, mit der sie ansonsten auch körperlich deutlich anstrengendere Aspekte ihrer Pflicht erledigten. Dann zogen sie sich zurück, und Aldona war mit Albrecht und zweien seiner Söhne alleine.
    »Es freut mich, dass Sie die Geschwindigkeit der Bolide zu schätzen wissen, Aldona.« Benjamin Detweiler stellte seine Tasse auf dem Tisch ab und lächelte Anisimovna freundlich zu. »Und wir wissen es zu schätzen, dass sie so rasch nach Hause gekommen sind.«
    Anisimovna nickte. Der ›Blitzantrieb‹ war noch so etwas, von dessen Existenz sie vor sechs Monaten noch nichts gewusst hatte. Um ganz ehrlich zu sein, hatte sie mesanischen Forschern eine solche Leistung auch nicht zugetraut. Wie ein Großteil der restlichen Galaxis hatte auch sie, wenngleich aus anderen Gründen, immer angenommen, die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen auf ihrer Heimatwelt würden sich vor allem mit den Biowissenschaften beschäftigen. Verstandesmäßig wusste Anisimovna natürlich - sogar besser als die meisten Menschen dass sich die Wissenschaftler und Akademiker von Mesa nie ausschließlich auf Genetik und andere biologische Forschungsgebiete beschränkt hatten. Doch selbst für Aldona Anisimovna waren diese Aspekte der Forschungstätigkeiten auf Mesa deutlich augenfälliger gewesen. Es waren diese Dinge, die Mesa auszeichneten, ganz genau so, wie es bei Beowulf der Fall war. Naja, wenn mich das überrascht, dann ist das wohl ein ziemlich gutes Zeichen dafür, wie sehr es auch alle anderen überraschen wird, dachte sie nüchtern. Und das wird uns im Laufe der nächsten Jahre noch sehr nützlich sein.
    Der Blitzantrieb stellte einen grundlegenden Fortschritt des interstellaren Reisens dar. Bislang gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass eine andere Sternnation auch nur ansatzweise so weit war, ebenfalls diesen Fortschritt zu erringen. Seit Jahrhunderten stellten die Theta-Bänder eine unüberwindbare Grenze für hyperraum tüchtige Schiffe dar. Natürlich wusste jeder, dass es theoretisch möglich wäre, auch noch zu höheren Bändern aufzusteigen und so eine noch höhere scheinbare Normalraum-Geschwindigkeit zu erreichen. Doch bislang war es noch niemandem gelungen, ein Schiff zu konstruieren, das tatsächlich die Iota-Mauer

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